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0087 - Im Schloß des teuflischen Zwerges

0087 - Im Schloß des teuflischen Zwerges

Titel: 0087 - Im Schloß des teuflischen Zwerges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Duensing
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wenn er noch ein wenig kleiner geworden war.
    Endlos lange vergingen die Minuten.
    Professor Zamorras Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt. Immer wieder versuchte er durch die Ritze zu gelangen, doch er war noch immer zu groß dafür.
    Plötzlich vernahm der Geisterjäger hastige Schritte in seinem Rücken.
    Professor Zamorra fuhr herum.
    Ein dunkler Schatten schob sich gleitend heran. Etwas piepste schrill.
    Zamorra preßte sich noch stärker gegen das große Portal. Der heranhuschende Schatten mußte ihn jeden Moment erreicht haben.
    ***
    Der Blick des Großen Lauriels war voller Triumph.
    In den rotglühenden Augen stand eine tiefe Genugtuung. Die verkrüppelte Gestalt war von wallendem Rauch umgeben, der von überall heran zu schweben schien.
    Schatten umschwirrten den Dämonenkönig der Zwerge. Wispern und Raunen lag in der stickigen Luft.
    Sein Plan war aufgegangen.
    Er spürte die Furcht und das Entsetzen der Menschen, die in den letzten Stunden immer kleiner geworden waren, und er weidete sich an ihren Ängsten.
    Nicht mehr lange würde es dauern, und dann konnte er sie in sein Dämonenreich holen. Dort würden sie ihm für alle Zeiten dienen müssen.
    Bis auf einen Mann: Professor Zamorra!
    Ihn wollte er den Mächten der Finsternis ausliefern, die seinen langsamen und qualvollen Tod beschlossen hatten. Sie würden den Geisterjäger für alle Zeiten vernichten.
    Das Urteil war längst gesprochen.
    Er aber — der Große Lauriel — würde zu neuen Würden und Ehren gelangen. Denn er hatte den Meister des Übersinnlichen besiegt.
    Die Rauchschwaden wallten stärker. Die flüsternden Stimmen steigerten sich.
    Der Große Lauriel breitete seine dünnen Arme aus. Dann verneigte er sich tief.
    »Abgesandte aus dem Reich der Finsternis«, schallte seine Stimme auf. »Ich werde mein Versprechen halten. Professor Zamorra ist in meiner Gewalt. Seine Niederlage ist bereits besiegelt. Er wird mir nicht mehr entkommen. Ihr werdet ihn bald vernichten können!«
    Aus den Rauchschwaden formten sich Dämonenfratzen. Schwefelgestank breitete sich aus.
    »Dir droht große Gefahr«, dröhnte eine dumpfe Stimme auf. »Noch hast du diesen Kampf nicht gewonnen. Du darfst Zamorra nicht unterschätzen. Er ist noch immer stark und mächtig. Er wird bis zum letzten Blutstropfen kämpfen.«
    Die Worte verhallten. Das Wispern verstummte. Ein eisiger Luftzug wehte durch die große Höhle.
    Der große Lauriel lachte schrill.
    Dann richtete sich sein zusammengekrümmter Körper auf. Der dunkle Spalt seines Munde? verzog sich zu einem verächtlichen Lächeln. Die roten Augen begannen noch stärker zu glühen.
    »Ich schaffe es«, brüllte der Zwerg. »Zamorra ist verloren. Sein Widerstand nützt ihm nichts. Es läuft alles genau nach meinem Plan, auch wenn er glaubt, mich vernichten zu können. Er wird verlieren, und die Hölle bleibt Sieger.«
    ***
    Zamorras Augen versuchten das Dämmerlicht zu durchdringen. Der Schatten hatte sich schnell genähert. Jetzt konnte der Geisterjäger das Tier erkennen.
    »Eine Maus«, murmelte Zamorra.
    »Eine ganz gewöhnliche Maus, doch sie hat für mich die Größe eines Elefanten.«
    Das Piepsen wurde schriller. Spitze Zahnreihen funkelten dem Dämonenkiller entgegen.
    Der drückte sich noch tiefer in den engen Spalt der Tür, hoffte so, von dem Tier nicht gesehen zu werden.
    Doch dies hatte schon längst Witterung von ihm aufgenommen. Das riesige Tier tippelte heran.
    Die spitze Mauseschnauze näherte sich dem Geisterjäger immer mehr. Die riesengroßen Augen funkelten in einem tückischen Feuer.
    Zamorra versuchte noch tiefer in die Spalte hineinzugleiten. Er kam gut voran, ein sicheres Zeichen, daß er in den letzten Minuten schon wieder an Größe verloren hatte.
    Die Mauseschnauze schnüffelte in den Spalt hinein. Die Barthaare kitzelten den Geisterjäger. Ein unangenehmer Gestank drang aus dem Maul des Tieres.
    Professor Zamorras Faust hieb auf die Maus ein, die jetzt zurückfuhr und einige schrille Töne ausstieß.
    Dann warf sich das Tier gegen die Tür. Es dröhnte und donnerte, daß dem Meister des Übersinnlichen Angst und Bange wurde.
    Zamorra zog sich noch mehr zurück und fühlte plötzlich einen starken Luftzug, der aus der Öffnung drang.
    Er quälte sich weiter.
    Dann war er hindurch.
    Es war ihm gelungen, in den geheimnisvollen Raum einzudringen. Flackernder Lichtschein von über fünfzig brennenden Kerzen blendete den Dämonenkiller. Er glaubte, in fünfzig pulsierende Sonnen zu

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