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0088 - Der Friedhof des Schreckens

0088 - Der Friedhof des Schreckens

Titel: 0088 - Der Friedhof des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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trachteten.
    »John!« stieß Bill verdattert hervor. »Träume ich…?«
    »Leider nicht!« gab ich gepreßt zurück. Ich ließ keine der näherkommenden Bestien aus den Augen. Sie gaben knurrende und schmatzende Laute von sich. Und sie wollten nur eines. Uns töten!
    ***
    Alles in Sheila Conolly lehnte sich gegen das schreckliche Schicksal, das ihr von Kelett zugedacht worden war, auf.
    Sie wollte nicht sterben, wollte nicht, daß ihr der Dämon ihre Seele aus dem Leib riß, wollte nicht so werden wie die beiden leichenblassen Mädchen, die sie bewachten und eine Flucht aus der Hütte verhinderten.
    Das eine Mädchen lehnte wie teilnahmslos an der Wand. Die toten Augen starrten eiskalt ins Leere.
    Das zweite Mädchen stand neben der Tür. Auch sie schien von Sheila keine Notiz zu nehmen. Nur wenn Sheila eine rasche Bewegung machte, reagierten die beiden Wächterinnen sofort.
    Dann hoben sie ihre Hände und den Kopf und waren bereit, sich auf die Gefangene zu stürzen.
    Sheila erschien die Situation in der sie sich befand, aussichtslos. Sie hatte längst erkannt, daß sie mit niemandes Hilfe rechnen konnte.
    Und sie selbst schien sich nicht helfen zu können. Ihr erster Fluchtversuch war an Kelett gescheitert. Der Dämon war zwar nicht mehr hier, aber diese beiden Untoten würden ihn gewiss gut vertreten.
    Der Boden, auf dem Sheila saß, war kalt.
    Die blonde Frau fröstelte.
    Sie dachte an zu Hause, wo sich ihrer Meinung nach Jane Collins und John Sinclair befanden und über den Schlaf von Johnny wachten.
    Wenn John nur ahnen würde, in welcher Lage ich mich befinde! dachte Sheila Conolly verzweifelt. Er würde nicht zögern, mir zu helfen.
    Sie konnte nicht wissen, daß ich verbissen darum bemüht war, sie zu finden und zu retten.
    Sheila stützte sich mit den Händen auf dem erdigen Boden ab. Da ertastete ihre rechte Hand eine handliche Holzlatte. Sie war etwa armlang und hatte das richtige Gewicht, um als Waffe verwendet werden zu können.
    Sheila schöpfte sogleich wieder neuen Mut.
    Sie biss sich auf die Unterlippe, während sie die Latte Millimeter um Millimeter näher an sich heranzog.
    Die untoten Wächterinnen bemerkten nichts von Sheilas Vorbereitung. Sheila ging dabei äußerst vorsichtig zu Werke, denn sie wußte, daß sie alles verderben konnte, wenn sie zu schnell handelte.
    Sie mußte die toten Mädchen überraschen.
    Wenn ihr das nicht gelang, hatte sie wohl ihre allerletzte Chance vertan.
    Endlich lag das Holz neben ihr.
    Parallel zu ihren Beinen.
    Sheilas Hand umschloss die Latte mit festem Griff. Sie beobachtete die beiden Wächterinnen, die sich nicht um sie zu kümmern schienen.
    Sheila befürchtete, ihr heftig gegen die Rippen trommelndes Herz könne sie verraten, die Untoten warnen, auf das aufmerksam machen, was sie vorhatte. Doch die toten Mädchen rührten sich nicht.
    Wie Schaufensterpuppen standen sie da.
    Reglos.
    Sheila Conolly zog ganz langsam die Beine an. Nur keine rasche Bewegung! Das war nicht einfach, denn die junge Frau war verständlicherweise maßlos erregt.
    Sheila biss sich fester auf die Unterlippe.
    Es schmerzte. Ihre Nerven waren bis zum Zerreißen angespannt.
    Jetzt oder nie! dachte sie.
    Die Aufregung machte sie schwindelig. Sie atmete tief durch. Die Flucht mußte gelingen! Der Dämon durfte ihre Seele nicht bekommen.
    Sheila Conolly spannte die Muskeln.
    Und dann schnellte sie wie eine Sprungfeder hoch. Jetzt reagierten die untoten Wächterinnen.
    Das Mädchen an der Tür fauchte wild. Es hob die Hände. Sheila Conolly katapultierte sich ihr entgegen.
    Das zum Schlag erhobene Holz sauste durch die Luft. Es traf den Kopf der untoten Gegnerin. Das Mädchen wich torkelnd zur Seite.
    Die Tür war frei.
    Sheila startete.
    Aber da war noch die andere Wächterin. Ihre Hände packten Sheilas Schultern. Ein kraftvoller Ruck. Sheila wurde zurückgerissen und herumgewirbelt.
    Ein heiserer Schrei entrang sich ihrer Kehle.
    Aus der Drehung heraus schlug sie mit der Latte zu. Sie traf. Auch die zweite Wächterin war für wertvolle Sekunden irritiert.
    Sheila machte sogleich auf den Hacken kehrt und wollte aus der Hütte stürmen. Doch mittlerweile hatte sich die Untote, die Sheila zuerst getroffen hatte, wieder gefangen.
    Zischend warf sich die Wächterin Sheila entgegen. Sie durfte die Gefangene nicht entkommen lassen. Kelett hätte sie auf der Dämonenfolter grausam zu Tode gequält.
    Sheilas Körper und der Leib der Untoten prallten hart gegeneinander.
    Die junge Frau steppte

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