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0088 - Der Friedhof des Schreckens

0088 - Der Friedhof des Schreckens

Titel: 0088 - Der Friedhof des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Vielleicht gelingt es uns, sie zu belauschen. Vielleicht erfahren wir auf diese Weise, wo sich der Friedhof des Grauens befindet.«
    »Okay, John, das machen wir!« entschied Bill.
    Wir machten uns auf die Suche nach der Garderobe. Es war nicht schwierig, sie zu finden. An der Tür stand in flammendroten Lettern: HOT DEVILS. Bill wollte sofort eintreten, doch ich griff nach seinem Arm und hielt ihn zurück. »Nicht so ungestüm«, flüsterte ich. »Du mußt versuchen, dich etwas mehr zu beherrschen, sonst rennst du heute Nacht noch möglicherweise in dein Verderben.«
    »Du weißt, was auf dem Spiel steht, John. Es geht um Sheilas Leben.«
    »Und um deines, wenn du nicht vorsichtig genug bist!« warnte ich den Freund. Dann legte ich mein Ohr an die Tür und lauschte.
    In der Garderobe regte sich nichts.
    Meine Hand schloß sich um den Türknauf. Ich drehte ihn behutsam nach links. Dabei dachte ich an mein reichhaltiges Waffenarsenal. Es befand sich in meinem Spezialkoffer, und dieser wiederum stand im Schlafzimmer meiner Wohnung im Schrank.
    Auch meine Silberkugelberetta lag zu Hause.
    Wie hätte ich ahnen sollen, daß ich sie brauchen würde? Jane Collins und ich waren lediglich zum Babysitten gefahren.
    Da braucht man nicht unbedingt bis an die Zähne bewaffnet zu sein. Jedenfalls nicht bei Johnny Conolly. Gegen den konnte ich mich auch unbewaffnet behaupten.
    Es soll jedoch Rangen geben…
    Die Tür war nun einen Spalt breit offen. Ich drückte sie vorsichtig weiter auf. Stille herrschte in der Garderobe.
    Die »Künstler« arbeiteten auf der Bühne, und niemand wartete in diesem Raum auf ihre Rückkehr. Wir traten ein.
    Meine Hand suchte den Lichtschalter.
    Ich knipste die Beleuchtung an. Die Garderobe war groß genug, um den vier Musikern reichlich Platz zu bieten. Keiner war dem anderen hier drinnen im Weg.
    Es gab vier Schminktische mit Spiegeln, die von zahlreichen Glühbirnen eingerahmt waren. Es gab fahrbare Kleiderständer, an der die Anzüge der ›Hot Devils‹ hingen.
    Im Hintergrund des Raumes entdeckten wir einen Einbauschrank, dessen Schiebetüren mit einer Fototapete beklebt waren.
    Das Motiv stellte einen klaren Bergsee inmitten schroffer Felsen dar. Ich eilte zu dem Schrank und öffnete ihn.
    Er war leer, wurde von den ›Hot Devils‹ nicht benützt.
    »Ein gutes Versteck«, sagte Bill.
    »Das wird sich herausstellen«, gab ich zurück.
    Bill verschwand im Schrank. Ich löschte das Licht und stieg dann gleichfalls in den Schrank. Vorsichtig schob ich die Tür zu. Einen kleinen Spalt ließ ich offen.
    Erstens für die Luft und zweitens, um die ›Hot Devils‹ beobachten zu können, wenn sie von der Bühne zurückkamen.
    Nun fing das lange Warten an.
    Vor allem mein Freund Bill litt darunter sehr. Er wollte Sheila helfen, konnte es aber noch nicht.
    Ihm mußte jede Minute, die vertickte, wie eine kleine Ewigkeit vorkommen…
    ***
    Mit schrillen, disharmonischen Höllenklängen endete die Show. Das Publikum erwachte aus seiner Trance und spendete frenetischen Beifall.
    Die Leute tobten vor Begeisterung. Sie trampelten mit den Füßen, applaudierten und pfiffen.
    Sie verlangten im Chor eine Zugabe, doch dazu waren die ›Hot Devils‹ nicht bereit. Sie legten ihre Instrumente nieder und verließen die Bühne, scherten sich nicht einen Deut um ihre Fans.
    Das Publikum dachte, diese kalte Ablehnung der Künstler würde zu deren Masche gehören, und man nahm auch das klatschend hin.
    Auf ihrem Weg hinter die Bühne trat ihnen Kevin Siegel grinsend entgegen. »Ihr wart heute wieder großartig«, lobte er die vier Musiker zufrieden.
    Sie nahmen ihre grauenerregenden Masken noch nicht ab, obwohl es darunter unangenehm heiß sein mußte.
    »Kelett kann stolz auf euch sein«, sagte der Manager. »Ihr versteht es, euer Publikum zu packen und jedem einzelnen ein Stück von euch mit nach Hause zu geben. Bald wird London eine offene Stadt sein, in die das Böse – mit Kelett an der Spitze – einziehen kann!«
    »Kelett ist unser Gebieter«, sagten die vier Musiker.
    »Er wird euch auszeichnen. Wir alle werden hohe Ämter bekleiden, sobald die Stadt den Mächten der Finsternis zu Füßen liegt«, sagte Kevin Siegel. Seine Augen glitzerten fanatisch.
    Die ›Hot Devils‹ setzten ihren Weg fort.
    Siegel ging mit ihnen.
    Er berichtete ihnen von Bill Conolly und John Sinclair und erzählte, daß er die beiden hinter der Bühne in einen magischen Käfig eingesperrt habe.
    Die Musiker verlangten die Gefangenen zu

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