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0089 - Die Werwolf-Insel

0089 - Die Werwolf-Insel

Titel: 0089 - Die Werwolf-Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sind hart, und hier werden ja angeblich die besten Kämpfer ausgebildet; Ich werde mich nicht ins Bett legen. Es gibt da einige Radikalkuren, die man anwenden kann.«
    »Aber Sie brauchen…«
    »Fassen Sie mal mit an«, unterbrach Bill Conolly die Frau.
    Gemeinsam hievten die beiden mich hoch. Erst hatte ich mich wehren wollen, doch als ich nun auf den Beinen stand, merkte ich, wie weich meine Knie waren.
    Ich warf noch einen Blick zum Waldrand hinüber, doch von den Wölfen sah ich nichts mehr.
    Der Weg bis zum Jeep war eine Plagerei. Nicht nur für mich, sondern auch für Su und Bill, die mich schließlich stützen mußten. Immer wieder gaben meine Knie nach. Obwohl ich mich bemühte, konnte ich mich kaum auf den Beinen halten.
    Neben dem Jeep angekommen, ließ Susan Howard mich los und öffnete die rechte hintere Tür.
    Bill wollte mich weiter stützen, doch ich wehrte ihn ab. »Ich muß es allein schaffen!«
    Bill ließ mich los.
    Ich schwankte. Gleichzeitig traf mich eine Windbö, und die brachte mich doch tatsächlich aus dem Gleichgewicht. Hätte ich mich nicht im letzten Moment an der Wagenverkleidung festhalten können, wäre ich gefallen.
    »Hallo, Tiger!« sagte Bill.
    Ich drohte ihm mit den Augen.
    Schließlich saß ich auf dem Sitz. Bill haute die Tür zu und nahm hinter dem Lenkrad Platz. Su Howard hatte es sich auf dem Beifahrersitz bequem gemacht.
    Sie drehte den Kopf. »Wie geht es Ihnen, Mr. Sinclair?« In ihren Augen las ich echte Sorge.
    »Es ist mir noch nie besser gegangen«, log ich.
    »Daß ihr Männer immer die harten Kerle spielen wollt«, beschwerte sie sich.
    »Das liegt in unserer Natur«, erwiderte Bill Conolly und ließ den Motor an.
    Der Wagen schüttelte sich. Und ich merkte die Stöße. Ich hatte das Gefühl, als würden hundert Pfeile durch meinen Kopf schießen. Es wurde noch schlimmer, als Bill fuhr. Der unebene Boden war wie Gift für meinen Zustand.
    Unwillkürlich stöhnte ich auf.
    Bill hörte es und drehte sich um. »Ich fahre schon sehr langsam«, sagte er.
    »Ich weiß. Es ist immer solch ein schönes Gefühl, wenn der Schmerz nachläßt.«
    Der Reporter lachte.
    Von den anderen Soldaten sah ich niemanden. Sie waren wahrscheinlich schon in ihre Unterkünfte zurückgekehrt.
    Bill fragte laut: »Wem haben Sie diese Sonderbehandlung zu verdanken?«
    »First Lieutenant van Cleef und Sergeant Rapp!«
    »Das müssen die richtigen Schinder sein«, kommentierte der Reporter und beobachtete bei dieser Antwort Su Howard, die den Kopf senkte, aber nichts sagte. Sie sollte mit van Cleef liiert sein, wenn man den Gerüchten Glauben schenkte.
    Im Westen versank die Sonne. Sonne war nicht der richtige Ausdruck. Ich sah nur einen milchigen Ball durch das Grau des Himmels schimmern.
    Am Horizont zog eine weiße Yacht ihre Bahn und nahm Kurs auf die Themsemündung. Seevögel glitten kreischend über uns hinweg oder flatterten dicht an der Frontscheibe des Jeeps vorbei. Wir hatten mittlerweile die höchste Erhebung erreicht und konnten auf den Kasernenkomplex blicken. Dort herrschte geschäftiges Leben und Treiben. Eine Gruppe war angetreten. Der Vorgesetzte stand vor ihr und las von einem Blatt ab.
    Hier oben war die Einsamkeit beeindruckend. Wäre das Motorengeräusch nicht gewesen, hätte man sich fühlen können wie am Ende der Welt. Rechts und links der schmalen Piste türmten sich mannshohe Felsbrocken, als wären sie vor Urzeiten von einem Riesen wahllos in die Gegend geworfen worden.
    Auch diese Insel hatte ihren Reiz, stellte ich fest. Man brauchte nur ein wenig Fantasie, um es herauszufinden.
    Gern hätte ich eine Jacke gehabt, so aber pfiff der Wind durch mein Drillichhemd.
    An die Schmerzen hatte ich mich inzwischen gewöhnt, sofern man sich überhaupt an so etwas gewöhnen kann. Ich ignorierte sie einfach. Es ist die beste Methode.
    Hin und wieder drehte sich Su Howard um und warf mir einen besorgten Blick zu.
    Ich lächelte jedesmal.
    Dann lächelte ich nicht mehr, denn rechts von uns tauchte plötzlich ein graues Schemen auf.
    Ein Wolf!
    Bill hatte ihn nicht gesehen, Susan ebenfalls nicht, und sie nahmen auch nicht die beiden anderen Wölfe wahr, die zwischen den dicken Felsen erschienen.
    »Vorsicht!« brüllte ich.
    Meine Warnung kam jedoch zu spät. Die Wölfe griffen an!
    ***
    »Halten Sie, Sergeant!« befahl First Lieutenant van Cleef.
    Rapp gehorchte.
    Der Jeep kam vor der Kommandeursbaracke zum Stillstand. Zwei einfach Soldaten, die vorbeischritten, grüßten

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