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0089 - Die Werwolf-Insel

0089 - Die Werwolf-Insel

Titel: 0089 - Die Werwolf-Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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grimmig die Zähne.
    Seine Flanken zitterten, jeden Augenblick konnte er auf uns zuspringen.
    Darauf wollte ich es gar nicht erst ankommen lassen, sondern feuerte. Das Silbergeschoß traf die Bestie tödlich. Der graue Körper zuckte noch einmal und blieb still liegen.
    Ich hatte mich etwas aufgerichtet und ließ mich nun erschöpft und in Schweiß gebadet zurück auf den Sitz sinken. Die letzten Minuten hatten ganz schön an meinen Nerven gezerrt. Aber nicht nur an meinen. Auch Bill ging es nicht besonders. Und am schlechtesten fühlte sich Susan Howard.
    »Geh zu ihr«, krächzte ich.
    Bill erwachte wie aus einer Erstarrung und sprang aus dem Wagen. Mein Freund konnte ebenso wie ich nicht begreifen, daß die Bestie dem Mädchen nichts angetan hätte.
    Susan Howard stand noch immer schreckensstarr mit dem Rücken an den Felsen gelehnt. In ihren Augen lag ein Ausdruck, den man kaum deuten konnte. Sie schien nervlich am Ende zu sein.
    Bill Conolly faßte sie an beiden Schultern und rüttelte sie heftig durch.
    Da erst erwachte sie aus ihrem tranceartigen Zustand. Sie schaute den Reporter an, wollte etwas sagen, doch dann warf sie sich schluchzend an seine Brust.
    Ich schaute mir inzwischen die toten Tiere an. Neben mir lag ein Skelett, eingebettet in grauen Staub, der einmal ein Fell gewesen war. Ich warf die Knochen fort. Die anderen Überbleibsel lagen um den Jeep verstreut.
    Der erste Wolf war von Bills Kugel getroffen worden und stürzte von der Kühlerhaube auf den Boden. Der zweite lag links von unserem Wagen.
    Während Bill tröstend auf das Mädchen einsprach, dachte ich darüber nach, weshalb der Wolf Susan Howard nicht angegriffen hatte. Da gab es eine Möglichkeit, an die ich nicht gern glauben wollte. Es konnte sein, daß Susan dazugehörte. Aber so gut zu schauspielern, war nicht einmal Profis gegeben. Ihre Angst war echt.
    Bill Conolly legte seinen rechten Ann um die Schultern des Mädchens und brachte Susan zurück zum Wagen.
    Sie stieg ein. Keinen Blick warf sie auf die bleichen Gebeine.
    Mir taten noch sämtliche Knochen weh. Sobald ich versuchte, mich anders hinzusetzen oder zu bewegen, zog irgendein Stich durch meinen Körper. Die Rippen hatten auch was abbekommen. Ich merkte es beim Luftholen.
    Das Girl hielt die Hände vor sein Gesicht und weinte. Bill schaute mich mit gerunzelter Stirn an.
    Ich ahnte, daß er ebenfalls über die Sekretärin nachdachte und schüttelte den Kopf.
    Der Reporter startete.
    Wieder begann die Holperei und damit auch meine Kopfschmerzen. Die Stiche zuckten explosionsartig durch meinen Schädel, aber sie waren längst nicht mehr so schlimm wie am Anfang.
    Nach einer Fahrt von fünf Minuten erreichten wir schließlich das Camp.
    Die Dämmerung war inzwischen hereingebrochen, und das Meer wurde zu einer dunklen Fläche, auf der manchmal wie glitzernde Diamanten die Schaumkronen tanzten.
    Wir wurden nicht schlecht bestaunt, als wir in die Kasernenanlage einfuhren.
    Hinter den Fenstern brannte jetzt Licht. Als helle Rechtecke hoben sich die Scheiben von dem dunklen Gemäuer ab. Unser Kommen war aufgefallen. Einige Soldaten versammelten sich neugierig um unseren Wagen.
    »Ich werde Sie dem Commander melden«, erklärte Bill.
    »Nein«, erwiderte ich.
    »Doch, das geht nicht so weiter. Diese Zustände hier müssen geändert werden!« Bill sprach bewußt laut, damit die anderen mithören konnten.
    »Welche Zustände wollen Sie ändern?«
    Niemand von uns hatte den Commander gesehen, aber plötzlich stand er neben dem Jeep und schaute Bill Conolly aus seinen stechenden Augen an.
    »Sie kommen mir gerade recht«, erwiderte der Reporter und deutete über die Schulter auf mich. »Dieser Mann hat eine Spezialbehandlung bekommen.«
    »Die haben hier viele hinter sich.«
    »Fragt sich nur, ob die auch von Wölfen angegriffen worden sind«, erwiderte Bill.
    »Von Wölfen?« Jetzt verlor der Commander zum erstenmal seit langer Zeit die Fassung.
    »Ja, Sir. Man hat diesen Soldaten hier fast zu Tode geschleift und liegenlassen, bis die Wölfe kamen. Was meinen Sie, wie sich die Leser aufregen, wenn sie das erfahren. Die Zustände in unserer modernen Armee scheinen mehr als reformbedürftig zu sein.«
    Der Commander lief rot an. Man sah es trotz der miesen Lichtverhältnisse. Die Soldaten hatten sich zurückgezogen. Sie wollten nicht in unmittelbarer Nähe ihres Chefs bleiben. Verständlich, denn Stafford stand kurz vor einem Wutanfall.
    Tief holte er Luft. »Diese ungeheuren

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