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0089 - Die Werwolf-Insel

0089 - Die Werwolf-Insel

Titel: 0089 - Die Werwolf-Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gewaltigen Schlag aus.
    Wie gesagt, ich saß auf dem Bett, meine Beine baumelten nach unten. Jetzt riß ich den rechten Fuß hoch und ließ mein Bein vorschnellen.
    Gleichzeitig wuchtete Hiller nach vorn.
    Der Fuß traf ihn mitten in der Bewegung. Hiller wurde erst gestoppt und flog dann zurück. Er hatte mächtig Schwung drauf. Mit beiden Armen rudernd versuchte er das Gleichgewicht zu halten, schaffte es jedoch nicht und riß den Tisch um.
    Er fluchte wild, weil er sich auch noch das Kreuz an einem hochgestellten Bein stieß.
    Aber er kam wieder auf die Füße.
    Ich sprang vom Bett.
    Rasch streckte ich den Arm aus, und Buck Hiller blieb tatsächlich stehen. »Okay, Partner, ich will keine Schlägerei. Wir haben unsere Standpunkte klargemacht, und damit hat es sich. Einverstanden?«
    Er blickte mich an. Tückisch, gemein. Ich rechnete nicht damit, daß er auf meinen Vorschlag eingehen würde, doch zu meiner Überraschung nickte er.
    »All right, Sinclair, begraben wir den Streit. Ich will nichts von dir, und du läßt mich in Frieden.«
    Ich lächelte zum Einverständnis. Allerdings glaubte ich ihm nicht. Hiller gehörte zu der Sorte Mensch, der man niemals den Rücken zuwenden sollte. Ich tat aber, als würde ich ihm trauen.
    Brummend stellte er den Tisch wieder auf. Ich setzte mich nicht mehr auf mein Bett, sondern öffnete die Spindtür. Ich hatte mich entschlossen, die Kleidung zu wechseln. Das Drillichzeug fiel mir langsam auf die Nerven.
    Auch Hiller trat an seinen Spind. Bevor er ihn öffnete, warf er mir noch einen schiefen Blick zu. Dann holte er eine Brandyflasche aus dem Wertfach und setzte sie an. Er nahm einen langen Zug, rülpste und stellte die Flasche wieder weg.
    Ich schlüpfte aus Hemd und Hose. Da ich nicht vorhatte, die Nacht nur im Bett zu verbringen, suchte ich warme Kleidung aus. Einen Pullover, eine Lederjacke und eine derbe Cordhose. Beide Spindtüren hatte ich aufgeklappt, um besser an die Sachen zu kommen.
    Die Schränke standen sich gegenüber. Durch den Spiegel in meiner Schranktür konnte ich Hiller beobachten.
    Der merkte nichts.
    Ich aber sah, wie er in den Schrank griff und einen Gummiknüppel hervorholte. Er drehte sich um, wog den Knüppel in der Hand, und ein böses Grinsen umspielte seine wulstigen Lippen.
    Es war klar, daß er mit dieser Waffe keine Sahne schlagen wollte. Dieser Kerl würde mir den Knüppel über den Schädel ziehen.
    Ich spielte mit und tat so, als merkte ich nichts. Dabei pfiff ich ein Liedchen.
    Hiller schlich näher.
    Er hatte seine Schuhe ausgezogen, damit er unhörbar gehen konnte. Ich nahm den Pullover aus dem Spind und warf ihn aufs Bett, ohne mich dabei umzudrehen.
    Die Cordhose folgte.
    Hiller umrundete den Tisch. Er befand sich jetzt im toten Sichtwinkel, tauchte jedoch nach zwei weiteren Schritten wieder auf, und ich sah, daß er den Knüppel schlagbereit hielt.
    Nun mußte ich zusehen, daß ich genau den richtigen Moment abpaßte, wenn er zuschlug.
    Noch drei Schritte trennten uns.
    Buck Hiller holte aus.
    Der Spiegel verzerrte seine Figur zu einer skurrilen Gestalt.
    Tief holte ich Luft.
    Jetzt war Hiller da.
    Und er drosch zu.
    Der Knüppel pfiff durch die Luft, ich warf mich blitzschnell nach links, die Waffe schrammte an meinem Ohr vorbei, prallte gegen das Spindfach und zertrümmerte das Holz, so wuchtig war der Schlag geführt worden.
    Buck Hiller fiel an mir vorbei.
    Ich schlug zu.
    Meine Handkante hieb in den feisten Nacken des hinterlistigen Kerls. Hiller brach zusammen.
    Aber er erholte sich wieder. Aus der Hocke fuhr er herum. Seine Arme schnellten vor, und er bekam meine Hosenbeine zu packen. Ein Ruck, und ich lag auf dem Rücken.
    Der Aufprall ging mir durch und durch. Ich merkte die Strapazen der vergangenen Stunden, denn noch hatte ich die Schrammen und blauen Flecken nicht verdaut.
    Buck Hiller schnaufte. »Jetzt geht es rund«, keuchte er und walzte auf mich zu.
    Ich erwartete ihn mit angezogenen Beinen.
    Buck Hiller blieb stehen, seine Augen wurden plötzlich groß. Er glotzte mich an. Dann verzerrte sich sein Gesicht. Er riß den Arm hoch und hielt ihn sich vor die Augen.
    Warum?
    Zwei Sekunden benötigte ich, um die Antwort zu wissen. Hiller hatte mein Kreuz gesehen. Ich war noch nicht dazu gekommen, mich anzuziehen und stand im Unterzeug vor ihm.
    Aber das silberne Kruzifix hing vor der Brust.
    Und seinen Anblick konnte Buck Hiller nicht verkraften. Es mußte ihm regelrechte Schmerzen bereiten, nach seiner Reaktion zu

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