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0089 - Die Werwolf-Insel

0089 - Die Werwolf-Insel

Titel: 0089 - Die Werwolf-Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Armee über alles ging, sogar oft über das der eigenen Familie.
    Wenn Bill es schaffte, diesen Mann zu überzeugen, dann war das ein Teilerfolg.
    Deshalb wartete er.
    Unter Umständen konnte Bill Conolly, wenn der Commander nun gar nicht zu überzeugen war, Susan Howard als Zeugin nennen. Schließlich hatte sie selbst miterlebt, wie die Wölfe angegriffen hatten und was danach mit ihnen geschehen war.
    Und ihr würde Stafford sicherlich mehr glauben als ihm, dem fremden Reporter.
    Andererseits gefiel Bill Conolly eine gewisse Konstellation in diesem Camp nicht. Susan Howard hatte direkt damit zu tun, denn sie war mit van Cleef liiert. Und auf dem First Lieutenant ruhte Bills großer Verdacht.
    Er schaute auf seine Uhr: 19.45 Uhr. Bis 20.00 Uhr wollte er noch warten. Hatte er bis dahin keine Nachricht von dem Commander erhalten, wollte sich Bill auf den Weg machen. Auch wenn sein und mein Inkognito platzten.
    Bill riß ein neues Päckchen Zigaretten auf, ließ es aber doch bleiben. Vom Rauchen wurde seine Kondition schlechter. Und die brauchte er.
    Im Camp war es ruhig.
    Die meisten Soldaten hatten ihren Dienst und auch ihr Essen beendet und vergnügten sich in der Kantine. Bill wußte, daß in solchen Camps viel getrunken wurde, nur damit man die Einsamkeit überbrückte. Es gab kaum Vergnügen. Keine Frauen, keine Pubs nichts. Nur Felsen, viel Gelände, das Meer und die miesen, tristen Kasernen. Da konnte man als labiler Mensch schnell die Nerven verlieren.
    Diese kleine Insel war ein Vorposten der Armee. Allerdings gab es auf der Insel keine Radarstation, die dem NATO-Frühwarndienst angeschlossen war. Die Bunker der Beobachter lagen woanders.
    Auf dem Gang war es bisher ruhig gewesen, deshalb fielen Bill Conolly die Schritte sofort auf.
    Sie näherten sich seiner Tür, verstummten dort, und dann wurde auch schon geklopft.
    Bill stand auf. »Come in!«
    Der Adjutant des Commanders betrat Bills Bude. Er war ein langer Kerl mit Schnauzbart und grüßte stramm. »Commander Stafford möchte Sie sprechen!«
    Bill nickte. »Wurde aber auch Zeit.«
    Der Soldat schien durch diese Antwort etwas irritiert zu sein, denn er hob mokiert die Augenbrauen.
    Bill ging an ihm vorbei, und gemeinsam verließen sie die Kaserne, um zu Staffords Kommandeursbaracke zu marschieren. Unbewußt paßte sich der Reporter dem militärischen Schritt an.
    Stafford erwartete Bill im Vorzimmer. Susan Howard war nicht da. Sie hatte ihren Schreibtisch aufgeräumt und eine Schutzhülle über die Schreibmaschine gestülpt.
    Der Commander nickte Bill zu. »Kommen Sie in mein Büro«, sagte er.
    Der Adjutant verschwand.
    Bill schloß die Tür hinter sich. Stafford sah aus wie immer. Seine Uniform saß korrekt, und sein Gesicht erinnerte an eine glatte Fassade. Nichts darin zeigte an, was er dachte und womit er sich beschäftigte.
    »Setzen Sie sich.«
    Bill nahm Platz.
    Der Commander schaute ihn an. So scharf, als wollte er mit seinem Blick Bills Seele durchbohren. »Nun erzählen Sie mal, Mr. Conolly«, sagte er.
    »Was?« fragte Bill, der Stafford gern aus der Reserve locken wollte.
    »Die Sache mit den Wölfen. Ich kann sie nicht glauben. Sie klingt mir zu unwahrscheinlich.«
    »Ja, das stimmt«, gab Bill zu. »Unglaubwürdig ist sie. Aber trotzdem wahr.«
    »Hm ja, Sie haben jetzt die Gelegenheit, mich zu überzeugen. Ich möchte nämlich nicht, daß ich Ihre Meinung erst aus der Zeitung erfahre. Leider haben viele Ihrer Kollegen die Angewohnheit, es mit der Wahrheit nicht genau zu nehmen, so daß man oft die tollsten Sachen lesen kann.«
    »Von diesen Kollegen distanziere ich mich«, erwiderte Bill Conolly kühl.
    »Es freut mich, daß Sie so denken.«
    Für Bill war dieser Satz das Startzeichen. Er berichtete, daß er und Susan die Wölfe unterwegs gesehen hatten, als sie Sinclair nachgefahren waren.
    »Das kann ich nicht glauben«, sagte Stafford, als Bill geendet hatte.
    »Es stimmt aber!«
    »Sie würden es auf Ihren Eid nehmen?«
    »Jederzeit.«
    »Hm.« Der Commander überlegte. Er war ein Mann, der von einem Eid sehr viel hielt, und Bills Antwort hatte ihn nachdenklich gemacht.
    »Sie tragen ja auch einen Teil der Schuld«, sagte Bill.
    »Wieso?«
    »Sie haben die Sonderbehandlung empfohlen, Commander!«
    »Das ist bei uns so üblich. Die Soldaten müssen gescheucht werden, sonst halten sie im Ernstfall nicht durch.«
    »Dann ist es Ihnen also egal, wenn jemand stirbt. Denn der Soldat Sinclair wurde an den Jeep gebunden und mußte

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