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009 - Dämonen-Duell

009 - Dämonen-Duell

Titel: 009 - Dämonen-Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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in eine Art Werkzeug- und Gerätekammer.
    »Mr. Montero?« fragte er in die Stille hinein. Es war als Alibi gedacht. Niemand antwortete.
    Vladek ging weiter. Zweite Tür. Ein großer Raum. Vier Steinsockel. Kälte strömte dem Brillenfabrikanten entgegen. Er trat ein. In die Steintische war eine Rinne gefräst. Ringsherum. Sie waren zum Auffangen des Blutes gedacht. Auf den Arbeitsflächen wurden die Toten zurechtgemacht, ehe man sie ankleidete und in den Sarg legte.
    Vier Tische.
    Zum Glück alle vier leer.
    Dennoch verspürte Vladek Rodensky ein beklemmendes Gefühl.
    Er stellte sich vor, daß er eines Tages auch auf so einem Tisch liegen würde, und er hoffte, daß es nicht so bald war.
    Regale mit desinfizierenden Mitteln und antiseptischen Tinkturen an der Wand. Zwei Waschbecken, Seife, Handbürsten, zwei elektrische Handtrockner. Nichts, was darauf hinwies, daß Mort Montero ein Leichendieb war.
    Vladek setzte seinen Rundgang fort. Dritte Tür. Ein noch größerer Raum. Das Sarglager. Es gab eine Vielzahl von Modellen. Von ganz billig bis superteuer. Eine Werkbank. Hobelspäne auf dem Boden. Die billigen Särge schien Mort Montero hier selbst herzustellen. Die aufwendigeren Totenkisten bezog er von Tischlereien, die darauf spezialisiert waren.
    Hinter Vladek Rodensky fiel die Tür zu, er hatte nichts dazu beigetragen. Seltsam. Der Brillenfabrikant wandte sich um. Bevor er sich im Sarglager umsah, wollte er sich den Fluchtweg sichern, falls es nötig sein sollte, zu türmen.
    Er legte seine Hand auf den Türknauf.
    Eiseskälte kroch sofort in seinen Arm.
    Er drehte die Kugel.
    Die Tür ließ sich nicht öffnen.
    Vladek Rodensky wurde sofort unruhig. War er in eine Falle gegangen? Er rüttelte an der Tür. Vielleicht klemmte sie nur. Er verstärkte sein Rütteln. Es nützte nichts. Daraufhin warf er sich mit der Schulter dagegen, doch es war ihm nicht möglich, die Tür aufzubrechen.
    Der Sarglager war ein fensterloser Raum.
    Vladek Rodensky saß hier drinnen fest.
    Die Kälte des Türknaufs war unnatürlich, und das gab ihm zu denken. Waren hier etwa schwarzmagische Kräfte im Spiel? Er besaß eine Mauser-Pistole, 9 Millimeter, Modell HSc. Sie steckte in einer Schulterhalfter aus Ziegenleder. Und diese hing zu Hause in Wien im Schrank. Ärgerlich. Er hatte sich die Waffe zugelegt, weil er an der Seite Tony Ballards immer wieder in kritische Situationen geraten war. Er hatte sich geweihte Silberkugeln dazu besorgt. Und der Teufel mußte ihn geritten haben, als er sie zu Hause ließ. Da nützte sie niemandem.
    Aber er hatte nicht geglaubt, die Waffe während seines Londonaufenthalts zu brauchen. Ein schlimmer Irrtum, wie sich nun herausstellte.
    Wütend hämmerte er mit den Fäusten gegen die Tür. »Tony!« rief er. »Tony!« Aber er hatte den Eindruck, daß kein Laut aus dem Sarglager drang. Wer sich darauf versteht, kann auch magische Schallsperren errichten…
    Ein Geräusch drang an Vladek Rodenskys Ohr. Er drehte sich blitzartig um. Zwischen den Särgen trat ein Mädchen hervor. Eine herbe Schönheit mit langem, kohlschwarzem Haar.
    Ein seltsames Lächeln huschte über ihr Gesicht. »Ich bin Mira Montero«, sagte sie leise.
    ***
    Zapor Xant war der älteste der drei Brüder. Grauhaarig, bullig, böse und verschlagen. Sein Geist produzierte laufend Bosheiten. Er und seine Brüder versetzten die Menschen so oft wie möglich in Angst und Schrecken. Sie raubten, plünderten und mordeten. Aber Zapor Xant hatte Cula und Josin eingeschärft, dies niemals in ihrer unmittelbaren Wohngegend zu tun. Sie führten ihre Schreckenstaten stets in anderen Stadtteilen aus, damit ihnen niemand auf die Schliche kam.
    Früher war Zapor Xants Dämonensippe groß gewesen. Damals hatten sie in einer anderen Dimension ihr Unwesen getrieben. Ein Angriff wackerer Streiter hatte sie dann aber aufgesplittet, und Zapor Xant, Cula und Josin waren auf die Erde geflüchtet.
    Sie ließen sich in London nieder und erfuhren schon bald, daß sich hier bereits die Monteros auszubreiten versuchten.
    Zapor Xant war nicht bereit, den Monteros irgendein Vorrecht einzuräumen. Er und seine Brüder griffen die andere Sippe sogar mehrmals an. Sie wurden zu Todfeinden, und Zapor Xant wußte, daß sich die Monteros seit geraumer Zeit auf einen entscheidenden Schlag vorbereiteten.
    Deshalb ließ er seine Gegner kaum mal aus den Augen.
    Einer von den Brüdern war immer zum Beobachten eingeteilt.
    Nur so konnten sie sicher sein, von den Monteros nicht

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