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009 - Der Folterknecht

009 - Der Folterknecht

Titel: 009 - Der Folterknecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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entging mir nicht, daß auch sie sofort seinem Charme erlag. Vielleicht war Mudt wirklich nur ein Frauenheld, der von eifersüchtigen Männern verleumdet wurde. Die Zukunft würde es zeigen.
    August Rensacker saß zwei Tische weiter und schien uns überhaupt nicht zu beachten. Aber manchmal sah ich seinen Kneifer aufblitzen, wenn er uns verstohlen beäugte.
    Ich sprach überhaupt nicht über Mudts Vergangenheit und machte auch keine Anspielungen auf seinen unrühmlichen Auszug aus Heidelberg. Das veranlaßte ihn schließlich zu der Bemerkung: »Ich frage mich, wann Sie mit dem Verhör beginnen werden, Großinquisitor.«
    »Ich bin zufrieden, harmlos mit Ihnen plaudern zu können«, erwiderte ich verschmitzt.
    Als Mudt schließlich sagte, daß es Zeit für ihn sei, zu einer Verabredung mit einer Dame zu gehen, ließ ich ihn ziehen. Ich blickte zum Kupferstecher hinüber, und dieser nickte kaum merklich.
    Mudt stand schon in der Tür, als er plötzlich taumelnd zurückwich. Sein Gesicht war totenblaß. Ich wollte mich von meinem Platz erheben, um ihm beizustehen, doch da kam Equinus durch die Tür herein, duckte sich vor Mudt, als würde er Schläge erwarten, verbarg sein Gesicht unter dem Umhang und rannte durch die Hintertür wieder aus der Schankstube.
    Mudt lächelte mir zaghaft zu, schüttelte sich demonstrativ und verließ den Gasthof.
    Brunhilde kam nach einer Weile an meinen Tisch. »Ich bin untröstlich, daß Equinus Euren Gast so erschreckt hat«, stammelte sie verzweifelt. »Sonst kommt er nie durch die Schankstube, weil er weiß, daß sein Anblick den Gästen Entsetzen einflößt. Ich weiß nicht, warum er heute …«
    Ich winkte ab. »Weißt du, Mädchen, daß ich nur hergekommen bin, um mich bei deinem Mann für mein Verhalten zu entschuldigen?«
    »Das … das wird ihn sehr freuen, Euer Gnaden. Darf ich ihm das mitteilen?«
    »Ich möchte es ihm selbst sagen.«
    Equinus kauerte auf einem Hocker in der Küche und sah mir mit seinem einen Auge lauernd entgegen.
    »Ich habe dich neulich brüskiert, Equinus«, sagte ich. »Das tut mir leid.«
    »Danke für die Güte, Euer Gnaden«, erwiderte er und zog den Speichel durch die Zähne ein. »Ich werde Euch dafür in mein Gebet einschließen.«
    Ich betrachtete ihn prüfend. »Du kannst mir nicht verzeihen, Equinus, stimmt's? Ich kann verstehen, daß du verbittert bist. Die Menschen können bösartig und grausam wie Dämonen sein, besonders zu jenen, die vom Schicksal ohnehin benachteiligt sind. Aber dazu gehöre ich nicht. Ich …«
    »Euer Gnaden bemitleiden mich«, sagte er giftig, »aber das sollten Euer Gnaden lieber nicht tun. Ich brauche kein Mitleid. Ich weiß mir gut zu helfen.« Er kicherte. »Ich helfe mir selbst sehr, sehr gut.«
    »Du hast aus deinem Leben das Beste gemacht«, sagte ich anerkennend. »Du bist dein eigener Herr, hast eine wunderschöne Frau …«
    Ich unterbrach mich, als er plötzlich etwas Unverständliches hervorsprudelte. Schaum stand vor seinem Mund, und einen Moment lang fürchtete ich mich vor ihm. Ich dachte, er könnte von Brunhilde vielleicht erfahren haben, daß sie bei mir im Bett gewesen war. Aber dann beruhigte er sich wieder, glitt vom Hocker und küßte mir die Hände, während er mich schluchzend um Verzeihung bat. Ich entzog ihm angewidert meine Hände und wischte mir verstohlen den Speichel an meinem Gewand ab.
    »Wollen wir nicht wieder Freunde sein, Equinus?« fragte ich ihn.
    Er nickte heftig, während er auf seinen krummen Beinen auf und ab ging.
    »Du hast mir bei meinem letzten Besuch Hilfe angeboten«, fuhr ich fort. »Willst du mir noch immer helfen? Du könntest mir und der Inquisition bei der Ausrottung der Dämonen beistehen.«
    »Wie? Wie? Wie?« Er sagte es immer wieder, während er durch die Küche humpelte und die Arme gegen seine krummen Waden klatschen ließ.
    »Wenn du willst, Equinus, könnte ich dich zum Henker der Inquisition machen.«
    Ehe ich mich versah, lag er mir zu Füßen. Brunhilde, die zufällig hereinschaute und nicht begriff, was vorging, wurde von ihm mit wilden Gebärden und obszönen Worten verscheucht.
    »Wenn Euer Gnaden das für mich tun, dann werde ich ewiglich Euer Gnaden Sklave sein«, versprach Equinus gerührt.
    »Warum haßt du die Dämonen so?« fragte ich ihn geradeheraus.
    »Vielleicht aus einem ähnlichen Grund wie Euer Gnaden«, erwiderte er.
    »Wenn ich dir den Posten des Henkers verschaffen soll, mußt du mir alles über dich erzählen, Equinus.«
    Er setzte seine

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