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009 - Mordaugen

009 - Mordaugen

Titel: 009 - Mordaugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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sprang über einen Sessel, der ihm im Weg stand. Mrs. Crowden-Link
aber reagierte nicht minder schnell. Ihre Hand zuckte zum Auge und griff tief
hinein. In dem roten Licht war deutlich zu sehen, wie sie das Auge
herausnahm...
    Iwan
erinnerte sich in der gleichen Sekunde daran, was Larry Brent ihm mitgeteilt
hatte. Mordaugen!
    Mrs. Crowden
hatte welche! Er durfte dem tödlichen Blick aus den leeren Höhlen nicht begegnen!
    Er begriff,
wie sich die Alte und ihr Sohn tarnten. Durch Glasaugen und dunkelgetönte
Brillen.
    Kunaritschew
flog wie ein Pfeil durch die Luft. Mit ganzer Wucht prallte er auf die
Zurückweichende, die ihn in den Blick ihrer leblosen, seelenlosen Augen nehmen
wollte.
    Es klackte,
als die beiden Glasaugen auf den Fußboden rollten.
    Mrs.
Crowden-Link flog gegen die durch Linda Pokins’ Flucht nur angelehnte
Verbindungstür zum Labor Glen Crowdens.
    Die Tür
knallte nach innen. Mrs. Crowden-Link verlor den Halt.
    Wie eine
Raubkatze sprang Iwan noch mal die Frau an, um zu verhindern, daß sie den Kopf
drehen und ihn anblicken konnte.
    In ihrem Zorn
und Haß aber hatte die dämonische Alte ihre Kraft schon aktiviert.
    Wenn man
manchmal sagt, daß die Augen eines Menschen Blitze schießen, dann meint man das
symbolisch. Aber bei Mrs. Crowden-Link war es wirklich so.
    Zwei
dunkelrote, feurige Strahlen, fingerdick, fraßen sich lautlos in die
Dunkelheit.
    Die Strahlen
gingen steil in die Höhe. Und das Schicksal hatte die Karte zugunsten Iwan
Kunaritschews gemischt. Dort unterhalb der Decke waren Drähte verkabelt, liefen
Schläuche und gläserne Rohre, in denen Flüssigkeiten zu anderen Behältnissen
transportiert wurden.
    Der
strahlende Blick war wie Feuer, und die Flüssigkeiten waren leicht entzündbar
wie Benzin.
    Es gab einen
ohrenbetäubenden Knall, als wäre eine Bombe explodiert. Der Luftdruck warf den
muskulösen Russen förmlich zurück.
    Ein Glasrohr
platzte. Flüssigkeit tropfte heraus, entzündete sich zischend, und innerhalb
eines Augenblicks ging ein wahrer Feuerregen auf das Labor nieder. Weitere
Explosionen erfolgten, Stichflammen stiegen empor, brennende Flüssigkeiten
liefen über Tische, Gestelle und den Boden.
    Kunaritschew
bekam auch etwas ab, obwohl er schnell reagierte. Seine Jacke fing Feuer. Er
sprang auf und schlug die Flammen aus. Im Labor war im Nu der Teufel los. In
den Flammen erhob sich eine Gestalt, die selbst in Flammen gehüllt war. Mrs.
Crowden-Link! Sie drehte sich um ihre eigene Achse und schien in dem allgemeinen
Chaos noch nach Kunaritschew zu suchen, um dem verhaßten Eindringling noch den
Todesstoß zu versetzen. Aber das Feuer war schneller. Mrs. Crowden-Link brannte
wie Zunder - schneller als andere Menschen. Es schien, als bestünde ihr Körper
aus vertrocknetem Holz. Wie eine Fackel stand sie inmitten der Feuersbrunst.
    Die Hitzewand
raubte Kunaritschew den Atem.
    Der Russe kam
gerade noch durch die Tür, als eine weitere heftige Explosion erfolgte.
    Wie ein.
Hornissenchwarm wurden Feuerfunken in den angrenzenden Raum geschleudert. Die
Möbel, die Vorhänge, die Polster boten dem sich ausweitenden Brand neue
Nahrung. Der Raum, in dem die vier Vampire untergebracht gewesen waren, wurde
ein Raub der Flammen.
    Hustend und
mit tränenden Augen torkelte Kunaritschew auf den Korridor, während das Feuer
hinter ihm tobte und prasselte und rasch um sich griff. Morna Ulbrandson war
bereits am Hintereingang, ging mit roboterhaften Bewegungen auf ihren Jaguar zu
und nahm mechanisch die Schlüssel aus der Handtasche.
    »Morna!« rief
X-RAY-7.
    Die Schwedin
reagierte nicht. Kunaritschew lief ihr nach, während hinter ihm die ersten
Feuerzungen über die morschen Deckenbalken leckten und im Parterre um sich
griffen. In dem alten Haus breitete das Feuer sich rasend schnell aus, und Mrs.
Crowden-Link war darin vergangen, ohne auch nur einen Augenblick die Chance zur
Flucht zu haben. Feuer war der ärgste Feind dämonischer Geschöpfe, die als
Menschen in diesem Dasein existierten. X-GIRL-C öffnete die Tür zum Fahrersitz.
Sie wollte den Auftrag der Alten ausführen und erkannte nicht, daß die
Situation sich verändert hatte.
    Das Gift
beeinflußte ihr Bewußtsein, die chemischen Abläufe in ihrem Hirn. Sie wollte
Linda Pokins zurückholen und den Auftrag der Alten erfüllen.
    Iwan
erreichte Morna und riß sie herum. Mit leerem, entrücktem Blick sah ihn die
Schwedin an, erkannte ihn aber nicht und war nicht ansprechbar. Das in ihren
Adern wirkende Gift hatte eine

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