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009 - Mordaugen

009 - Mordaugen

Titel: 009 - Mordaugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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seinem Haus, sehen Sie ihn sich mal
aus der Nähe an, X-RAY-3...«
    Gleichzeitig
erfolgte der Hinweis, daß das Verschwinden Von Donald Richardson einen anderen
Grund haben mußte und nichts mit dem Coogan-Fall zu tun hatte.
    Larry
bestätigte den Empfang dieser Nachricht. Er war sowieso auf dem Weg zum Haus
der Coogans. Nun änderten sich lediglich die Bedingungen seines Besuches.
     
    ●
     
    Mike Coogan
lag in seinem Zimmer. Das Fenster im Dach ließ das graue Tageslicht ein. Eine
schwarze Wolkenfront zog vom Osten her auf, wanderte breit und tief über die
Landschaft. Coogan lag angezogen auf dem Bett. Der Arzt hatte ihm Ruhe
verordnet und auch eine Beruhigungsspritze gegeben. Aber der Mann schlief nicht
ein. Seine Nerven befanden sich wie unter einer elektrischen Spannung, er
empfand alles - jedes Gefühl, jede Empfindung - stärker als je zuvor.
    In dem
kleinen, gemütlich eingerichteten Zimmer herrschte eine schummrige Atmosphäre.
Mit einem einzigen Handgriff hätte Coogan Helligkeit daraus machen können. Die
Stehlampe stand in Reichweite. Doch er unterließ es. Er mochte die Dunkelheit,
fühlte sich darin wohl...
    Die Nacht war
sein Metier. Und in der Dunkelheit stieg etwas in ihm auf, das er selbst nicht
bewirkte, selbst nicht wahrnahm und deshalb auch nicht verhindern konnte.
    Coogan merkte
nicht, was mit ihm geschah.
    Während er
ruhig und entspannt auf dem breiten Bett lag, einfach durch das Fenster zum
Himmel blickte - veränderte sich etwas in ihm und mit ihm.
    Seine Haut
wurde faltig und braun wie die eines Zwetschgenmännleins.
    Im
Zeitraffertempo spielte sich der Vorgang des Vergehens ab. Aus dem eben noch
lebenden Körper wurde eine Leiche. Kopfhaut und Behaarung lösten sich auf. Ein
schmutziggrauer, grün schimmernder menschlicher Totenschädel lag auf dem Kissen
zwischen mageren Schultern, die sich jedoch wie unter den Händen eines
unsichtbaren Bildhauers verformten.
    Die Haut an
den Händen wurde nur braun und lederartig, wich nicht bis auf die Knochen
zurück. Dafür veränderte sich dieser um so rapider.
    Aus den
Händen wurden klauenartige Zangen, die stark nach innen gekrümmt waren. Die
Arme schienen breit gepreßt zu werden, wahrend die Länge des Körpers
gleichzeitig abnahm. Hätte jemand diesen unheimlichen Verwandlungsprozeß
beobachtet - er hätte an seinem Verstand gezweifelt.
    Wie ein
Mensch zum Vampir wurde, ein anderer zum Werwolf sich verwandeln konnte, wenn
die Zeit des Vollmonds gekommen war - so verwandelte Mike Coogan sich zum
»Geflügelten Tod«...
    Auf dem Bett
lag innerhalb weniger Sekunden nach dem Einsetzen des erschreckenden Prozesses
ein völlig Veränderter.
    Zwischen
mächtigen, sich spreizenden, lederartigen Fledermausflügeln befand sich ein
menschlicher Totenkopf, in dessen dunklen Augenhöhlen es pulsierend glühte.
    Die
Spannweite der Flügel betrug mehr als zwei Meter, und als der fliegende Tod
sich erhob, um in dem dunklen Zimmer seine Kreise zu ziehen wie ein hungriger
Geier, berührte er mit den Flügelspitzen fast die Wände beiderseits.
    »Mike!
Hallo... kannst du mich hören?« erklang da eine Stimme vor der Tür.
    Sue Coogan
rief. »Da ist jemand. Ein gewisser Mister Brent... vom Geheimdienst... er
möchte dich gern sprechen...«
    Er vernahm
die Botschaft. Und in das aufwallende Gefühl der Unruhe und der Gier, Leben’ zu
zerstören, mischte sich ein Alarmsignal.
    Niemand darf
dich so sehen, niemand je deine Identität erfahren! Wenn man dich als Feind
erkennt - bist du zu bekämpfen. Wenn man nichts von dir weiß, wirst du aus dem
Verborgenen den Tod bringen...
    »Hallo, Mike?
Hörst du mich?« Die Klinke wurde herabgedrückt.
    Aber die Tür
war von innen verriegelt.
    »Mike?« klang
es enttäuscht draußen. »Warum hast du denn abgeschlossen?«
    Der
»Geflügelte Tod« sank in die Tiefe, die fledermausartigen, gerippten Flügel
berührten die Oberfläche des Bettes.
    Und der
Vorgang, der sich vorhin abgespielt hatte, lief wieder an. Nur in umgekehrter
Reihenfolge.
    Der Körper
streckte sich. Mike Coogan stöhnte, die Verwandlung bereitete ihm Schmerzen.
Aus dem «Geflügelten Tod« wurde wieder der Forscher, dem man nichts von seiner
vorherigen Gestalt mehr ansah.
    »Mike?! So
gib doch Antwort!« Sue Coogan klopfte heftig an die Tür.
    »Ja, Sue...
einen Moment... ich komme schon«, antwortete er leise und richtete sich auf.
Der Druck auf dem Kopf war stark. Schmerzhaft verzog Coogan das Gesicht, griff
hinter sich und drehte den Schlüssel

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