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009 - Mordaugen

009 - Mordaugen

Titel: 009 - Mordaugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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ein, um das Blatt
noch mal zu seinen Gunsten zu wenden. Mit der Linken drückte Larry das Gesicht
des Gegners so weit herum, daß die Augen ihm momentan nicht gefährlich werden
konnten. Mit der anderen Hand stieß er nach vorn, um Crowdens Fingern den
Keramikstab mit den magischen Gemmen zu entwinden.
    Diese
doppelte Kraftanstrengung kostete ihn fast das Leben.
    Crowden warf
sich ruckartig herum und drückte Brent zur Seite, während es Larry gerade
gelang, den weißlichen Stab zu greifen, der wie ein Fremdkörper zwischen
Crowdens Fingern hervorquoll.
    X-RAY-3 riß
den Gegenstand in seine Hand, rollte herum, umklammerte den Stab wie einen
Rettungsanker und hatte nur den einen Wunsch, Crowden auszuschalten, ehe er ihm
und anderen gefährlich werden konnte.
    Die Reaktion
auf Gemme und Gedanken erfolgte blitzartig. Er spürte die Veränderung sofort.
Durch Crowdens Körper ging ein Ruck, seine Kraft, die er noch eben in seinen
Angriff einbrachte, ging zurück. Ein Zittern lief durch seinen Körper.
    Larry wußte
nicht, ob sich hier wirklich eine in dieser Form unerwartete Wende abzeichnete
oder ob Crowden Theater spielte, um ihn in Sicherheit zu wiegen. Nein! Das war
echt! Was er sah, erfüllte ihn mit Grausen und Erleichterung gleichzeitig.
    Aus Glen
Crowdens Poren quoll schwarzer Schweiß. Er war zäh wie gallertartige Masse.
    Crowden
begann zu stöhnen. Hilflos und schwach lag er da, unfähig, den Kopf
herumzudrücken. Schwarze Schweißperlen in seinem Nacken, auf seiner Kopfhaut,
seinen Handrücken und den Armen... Das »Zehrende Feuer«! Der Runenstab in der
Hand eines anderen - verbunden mit dessen Gedanken zur Abwehr der Gefahr -
bewirkte einen Vorgang, der einmalig in seiner Art war.
    Das »Zehrende
Feuer« war kein Feuer im herkömmlichen Sinn. Was immer sich an Kraft in dem
kalkigen Stab verbarg - es wirkte sich direkt auf das schwarze Blut eines
Menschen aus, der nur der Gestalt nach einer war. In Wirklichkeit befand sich
in der menschlichen Hülle ein dämonisches Wesen, das sich unter den Menschen
dieser Welt und dieser Zeit verbarg.
    Crowdens
Glieder streckten sich. Die Haut wurde grau, die schwarzen Schweißperlen fielen
ab und wurden - wie das Fleisch - zu grauem Staub.
    Raschelnd
fiel der Körper in sich zusammen, zurück blieb die leere Kleidung...
    Eine halbe
Minute blieb Larry Brent noch am Boden hocken. Er war ausgepumpt, der Kampf hatte
das äußerste an Kraft gekostet. Daß er daraus als Sieger hervorgegangen war,
hatte er nicht allein seiner körperlichen Fitness zu verdanken.
    Da war der
Stab, an dem Glen Crowden ein derart bemerkenswertes und ihm nun verständliches
Interesse gehabt hatte.
    Der Stab
hatte ihm den Tod gebracht. Seine Angst, in jenes Zwischenreich zurückzukehren,
aus dem er offensichtlich gekommen war oder aus dem er seine Lebenskraft bezog,
war berechtigt gewesen.
    Schweratmend
kam Brent auf die Beine.
    Seine
Begegnung mit dem Mann mit den Mordaugen und das Abenteuer Iwan Kunaritschews
in der alten Villa lösten eine wahre Lawine von weiteren Aktivitäten aus.
    Der Name
Crowden und das Crowden House wurden unter die Lupe genommen. Der Stammsitz der
Familie an der Westküste Irlands stand unter anderem im Mittelpunkt des
Interesses. Wie Mike Coogan in der Nacht zuvor seinen Freund Flatcher wissen
ließ, war das Crowden-House tatsächlich als Gespenster Haus verrufen. Vor
hundert Jahren war ein Nachkomme der Crowden nach Amerika ausgewandert. Welche
Zweige der Crowden-Familie es sonst gab, darüber wußte man noch nichts. Einen
Hinweis auf das Leben und die Besonderheit der Crowdens ergab auch eine
Untersuchung der Villa, in der Glen Crowden und seine Mutter gelebt hatten.
    Im Schutt des
abgebrannten Hauses fand man eine Stahlkassette, in der schriftliche
Aufzeichnungen, alte Fotos und Zeichnungen sichergestellt werden konnten.
    In den
Dokumenten war die Rede von geheimnisvollen Parties und Ritualen zu Ehren des
Leibhaftigen. Die Crowdens waren eine verschworene Gemeinschaft, sie blieben
unter sich. Auf Bildern waren tanzende Paare zu sehen - alles Menschen ohne
Augen.
    Auch die
Absichten, die das wiedergeborene Böse in Glen Crowden erweckte, wurden Larry
und Iwan klar.
    Durch sieben
Morde und sieben Vampire wollte er sich eine erste kleine Streitmacht des
Schreckens schaffen. Was er darüber hinaus im Schild führte, würde wohl für
alle Zeiten ein Rätsel bleiben.
    »Einen
Vorgeschmack, Towarischtsch, haben wir allerdings davon bekommen«, spielte der
bärtige Russe auf

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