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009 - Mordaugen

009 - Mordaugen

Titel: 009 - Mordaugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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herum.
    Sue Coogan,
schön und verführerisch, mit sinnlichen Lippen und langen, seidigen Wimpern,
die ihr Gesicht mit den hohen Jochknochen noch betonten, wirkte blaß.
    »Ich habe
schon gedacht, es wäre dir etwas passiert.«
    »Nein,
Darling«, entgegnete er leise, während er sich erhob. »Ich muß eingenickt
sein... das war schließlich der Sinn der Übung. Jetzt fühle ich mich wie
gerädert.« »Das tut mir leid, Mike.« »Schon gut... ich seh’ etwas zerknittert
aus... ich habe geträumt.« »Was hast du geträumt?« Er zuckte die Achseln.
»Keine Ahnung, Sue, ich hab’s vergessen . .. aber gehen wir, lassen wir diesen
Mister Brent nicht zu lange warten... Daß j emand von der CIA hier auftaucht,
damit war zu rechnen...«
     
    ●
     
    Larry Brent
hatte das Glück, mit allen ausführlich zu sprechen. Mike Coogans Arzt hielt
sich noch im Haus des Wissenschaftlers auf.
    »Coogan war
überlastet«, erfuhr Brent. »Da ist ein Urlaub dringend notwendig. Er hat
abgebaut. Diese totale Amnesie ist typisch für einen solchen Zustand.«
    »Glauben Sie,
daß sich die Gedächtnislücke wieder schließen wird?« erkundigte sich X-RAY-3.
    »Ich denke
schon. Er hat uns erkannt - seine Frau und mich - er weiß, daß er hier zu Hause
ist. Lücken gibt es noch für die Zeit, die er herumgeirrt ist. Er kann im
einzelnen nicht sagen, wo er war... «
    Diesen
Eindruck konnte Larry nur bestätigen.
    Unter vier
Augen brachte er einige Dinge ins Gespräch, die ihn interessierten. So kam er
auf die letzte Nacht zu sprechen, als Mike Coogan seinen Freund Flatcher
heimlich in dessen Haus aufsuchte. Bis zur Stunde war ungewiß, wie Coogan in
das verschlossene Haus hineinkam. Einen Nachschlüssel hatte er nachweislich
nicht!
    Larry ging in
diesem Gespräch sehr weit. Er ließ Coogan wissen, daß er letzte Nacht zufällig
Zeuge der Begegnung geworden war und er gehört hätte, worum es ging...
    Niemand war
überraschter als Coogan!
    Er konnte
sich an nichts erinnern.
    Larry erwähnte das Crowden House.
    Da zeigte
Coogan sich nachdenklich. Stockend berichtete er von seiner zwölf Monate
zurückliegenden Reise nach Europa, entsann sich etappenweise und wußte auch,
daß er das Gespensterhaus gesehen hatte - doch daß er darüber mit Flatcher
gesprochen und ihm sogar angedroht hatte, ihn mit dorthin zu nehmen, daran
erinnerte er sich nicht.
    Wie der Arzt
gewann auch Larry den Eindruck, daß Mike Coogan eine Krise durchmachte, die er
durch Ruhe und Erholung wieder meistern konnte.
    In den
folgenden Tagen wurde Coogan noch aufmerksam bewacht und als bedenkenlos
eingestuft. An diesem Mann gab es nichts Besonderes, er war eine
Randerscheinung in den Ereignissen um die Crowdens. Daß er als Neugieriger in
das Gespensterhaus geraten war, war Zufall und hatte in dem Geschehen keine
Bedeutung.
    Alle
irrten...
    Niemand ahnte
etwas von der neuen, wahren Natur des Wissenschaftlers Mike Coogan. Seine Frau
nicht, seine besten Freunde nicht, er selbst nicht mal...
    Er war eine
Zeitbombe. Die Verwandlung in den »Geflügelten Tod«, die ohne sein Bewußtsein
erfolgte, konnte in der nächsten Stunde, irgendwann in den nächsten Tagen,
Wochen oder Monaten erfolgen...
    Wie die
Stunde des Vampirs in der Nacht kommt, wenn sein Blutdurst erwacht, wie die
Stunde des Werwolf s mit Sicherheit anbricht, wenn der Vollmond über den Himmel
wandert, so gewiß ist die Stunde des »Geflügelten Todes«, der aus der Gestalt
des Mike Coogan herauswächst, um Grauen und Tod zu verbreiten.
    Als Larry Brent
das Haus des Wissenschaftlers verließ, wußte er, daß sie gegen das Böse einen
Sieg errungen hatten - aber er fühlte auch, daß es in den Vorfällen einen
Wermutstropfen gab. Ganz glücklich konnte er nicht sein... doch seine Stimmung
änderte sich, als er auf dem Weg ins Hospital erfuhr, daß es Moma besser ging.
    In New York
gingen die Lichter an. Das laute, nächtliche Leben in der Millionen-Stadt
begann.
    Das
oberflächliche Leben in den Straßen, Vergnügungsetablissements und Bars
täuschte die Menschen über das hinweg, was in der Dunkelheit lauerte, im
Verborgenen nach Leben gierte...
    Zu den
ungelösten Rätseln gehörte von nun an der »Geflügelte Tod«, der wie ein Parasit
einen Menschen befallen hatte und mitten unter ihnen existierte...
    Seine Stunde
war gekommen.
     
    ENDE

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