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009 - Mordaugen

009 - Mordaugen

Titel: 009 - Mordaugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Affinität zu der Alten, zu den Crowdens, die das
Böse und Schreckliche, das Verderben und den Tod personifizierten. Sie waren
der Stoßtrupp einer Kraft, die seit den Urtagen der Menschheit auf dieser Welt
wirkte und durch immer neue Variationen zum Tragen kam...
    »Tut mir
leid, verehrte Kollegin«, stieß der Russe hervor. »An und für sich sollten sich
PSA-Leute untereinander nicht schlagen. Paßt nicht in deren Ehren-Kodex... Aber
manchmal muß man die Menschen, die man besonders gern mag, mit Gewalt von einer
Dummheit abbringen. Man muß ihnen wehtun. Verzeih’ mir, Towarischtschka...«
Dann schlug er zu. Nur ein einziges Mal, nicht zu sanft, nicht zu fest.
Wohldosiert...
    Morna
verdrehte die Augen und ging in die Knie. Kunaritschew fing sie auf. »Wenn du
erwachst, wird die Wirkung des Giftes hoffentlich vorbei sein... «
    Er schob sie
auf den Beifahrersitz und führ mit dem Wagen schnell davon.
    Das Haus
brannte lichterloh, und über den PSA-Sender informierte X-RAY-7 die Zentrale.
Von dort aus wurden die Feuerwehren der umliegenden Ortschaften alarmiert.
     
    ●
     
    Larry wußte:
es geht um Leben und Tod.
    Wenn er jetzt
auch nur eine Sekunde zu langsam reagierte, war es aus.
    Hinter der
Brille gähnten nicht die leeren Augenhöhlen. Glen Crowden, der Angehörige eines
Clans, der Unheil bewirkte, trug hinter der Brille noch die Glasaugen. Auch sie
mußte er
    entfernen. Er
hatte nicht damit gerechnet, so schnell in eine Situation zu geraten, die von
ihm eine solche Aktion verlangte.
    Er war darin
geübt, seine »Tarnung« abzulegen, wenn es sein mußte. Doch für einen Mann wie
Larry Brent, der reaktionsschnell war, bedeuteten zwei Sekunden Zeit schon
viel.
    X-RAY-3
erkannte instinktiv, wie sich das Todesritual abspielen würde, und handelte,
ohne noch zu überlegen.
    Er warf sich
gegen den einfachen, nicht sehr massiv aussehenden Schreibtisch.
    Der rutschte
über dem glatten, gewachsten Boden nach vorn, jagte wie ein Geschoß auf Crowden
zu, und zwar in dem Moment, als er die leeren, unheimlichen Augen frei hatte.
    Brent ging in
derselben Sekunde zu Boden, er wollte dem Blick nicht begegnen. Seine Reaktion
erfolgte zur gleichen Zeit wie der Angriff Glen Crowdens.
    Die dunklen
Schächte in seinem Kopf glühten auf wie die Todesaugen eines mechanischen
Roboterwesens. Die beiden Strahlen, die sich sonst in die Augen des
auserwählten Gegners bohrten, rasten über Larry Brent hinweg.
    Die Strahlen
waren fingerdick und rotglühend, und sie bewegten sich in Gedankenschnelle.
    Glen Crowdens
Blick wurde zum Todesblick. Nicht für Larry Brent, sondern für ein
unschuldiges, nichts ahnendes Opfer.
    Es war die
Frau, die rund vierzig Meter von dem Ereignis entfernt auf ihrer Leiter stand,
um etwas an ihrem Haus in Ordnung zu bringen. Die Ahnungslose starb, ohne dem
Tod ins Auge zu sehen.
    Die roten
Strahlen bohrten sich in ihren Rücken. Die Frau auf der Leiter hatte ein
rotgerändertes Loch zwischen den Schultern, fiel langsam nach hinten und blieb
reglos auf dem Boden liegen. Da war Larry heran, ehe der Unheimliche mit den
Mordaugen den Blick revidieren und auf ihn richten konnte.
    Seine Rechte
schoß raketenschnell empor und traf Crowdens Kinnspitze. Dessen Kopf flog zurück.
Der Mann taumelte und fing sich wieder. Ehe er den Kopf in Larrys Richtung
drehen konnte, war X-RAY-3 hinter ihm.
    Ein
erbarmungsloser Kampf entspann.
    Brent brach
der Schweiß aus. Der Agent wußte, daß Crowden sich nicht zu verausgaben
brauchte, daß für ihn in der Tat ein Blick genügte, um ihm den Garaus zu
machen. Er durfte nicht zulassen, daß Crowden ihn ansah!
    Mit aller
Kraft drückte Larry Crowdens Kopf nach unten, und sein Ziel war es
gleichzeitig, an den daumendicken Stab mit den Runen heranzukommen, der aus
einer fernen Zeit der menschlichen Kultur stammte und von tödlicher Bedeutung
für einen Nachkommen oder Angehörigen der Crowdens sein mußte.
    Glen Crowden
kämpfte sowohl darum, seinen Kopf zu wenden und den Feind anzusehen als auch
darum, den Stab nicht aus der Hand zu geben. Das »Zehrende Feuer« war sein
kostbarster Besitz.
    Für Larry
stand alles auf dem Spiel. Er wußte, daß die geringste Schwäche, die kleinste
Nachlässigkeit sein Ende bedeutete. Der Gedanke gab ihm die Kraft,
weiterzukämpfen.
    Er zwang
Crowden zu Boden, denn er war ihm kräftemäßig überlegen. Sein durchtrainierter
Körper funktionierte wie eine gut geölte Maschine.
    Crowden lag
mit dem Gesicht nach unten, aber auch er setzte alle Kraft

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