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009 - Mordaugen

009 - Mordaugen

Titel: 009 - Mordaugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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stürzte nach vorn.
    Die
Strickweste rutschte über ihre Schultern.
    Linda Pokins
verdrehte den Arm, der Ärmel wurde nach hinten gerissen.
    Es gelang ihr
zwar, sich dem ersten Zugriff zu entziehen, aber die Strickweste befand sich
nun in den Händen des Verfolgers. Durch den Ruck wurde Linda Pokins zu Boden
geworfen. Sie fiel in den Schlamm. Braunes Wasser spritzte ihr ins Gesicht.
    Linda Pokins
schrie wie am Spieß, als die dunkle Gestalt sich auf sie stürzte.
    »Hiilffeee!«
    Im Haus
brannte Licht, vielleicht wußte man dort noch gar nichts von dem Unheimlichen,
der sie anfiel...
    Wenn er
allerdings der alleinige Bewohner des Hauses war, durfte sie keine Hilfe von
Außenstehenden erwarten, dann war sie auf sich selbst angewiesen.
    Linda Pokins
schlug und trat um sich.
    Aber gegen
die Kräfte des Angreifers richtete sie nichts aus. Im Nu war sie unterlegen.
    Sie wurde von
harter Hand emporgerissen.
    Ihr Gesicht
kam dem ihres Gegners so nahe, daß sie es direkt vor sich sah.
    Es war hart
und bleich, wie aus Marmor gemeißelt.
    Die schwarzen
Augen starrten sie unerbittlich an. Es waren Augen ohne Leben! Sie blickten
starr.
    »Still«, zischte
der Fremde. »Keinen Ton!«
    Sie atmete
schnell. Schweiß perlte auf ihrer Stirn.
    »Was...
bedeutet das alles?« stammelte sie. »Wer... sind Sie? Was geht hier vor?«
    Linda wagte
nicht, noch mal einen Ausfallversuch, aus Angst, seinen Zorn und seine Wut nur
noch mehr anzustacheln.
    »Es hat
keinen Sinn, wenn du schreist«, entgegnete der Fremde, ohne auch nur mit einem
einzigen Wort auf ihre Fragen einzugehen. »Hier gibt es niemand, der dich hören
könnte. Was wolltest du hier?«
    »Mein Mann...
ich wollte... nach ihm suchen.«
    »Du warst
auch im Auto?«
    »Ja.«
    »Wer noch?«
    »Niemand
sonst... «
    »Sagst du
auch die Wahrheit?« Der Unbekannte mit den unbeweglich starren Augen verstärkte
den Druck seiner Hände um ihre Kehle.
    »Ja«,
krächzte Linda Pokins. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, lockerte der Angreifer
seinen Griff. Mit einem Ruck warf er sich die halbbewußtlose Frau über die
rechte Schulter und ging zum Haus. Ohne auf den Toten am Boden zu achten, stieg
er über ihn hinweg. Die Tür öffnete sich geheimnisvoll - wie von selbst.
    Mrs. Link
ließ den Gast mit der größten Selbstverständlichkeit ein. In ihrem welken
Gesicht bewegte sich kein Muskel.
    Der Mann mit
den starren Augen schleppte sein Opfer durch den düsteren Flur. Hinter der nach
oben führenden Treppe lag der Kellereingang.
    Wie eine
Statue stand die Alte an der Haustür.
    Der gelbliche
Lichtschein auf dem Flur fiel nach draußen und traf den augenlosen Kopf des
Toten.
    Der
unheimliche Mann öffnete die Kellertür und schaltete Licht ein. Eine steile,
kahle Steintreppe führte nach unten. Mehrere Türen mündeten auf den schmalen
Gang. Das Ziel des Mannes war die letzte Tür. Dahinter befand sich ein
labormäßig eingerichteter Raum, der im Licht einer kleinen Lampe zu erkennen
war.
    Der
Ankömmling legte sein Opfer auf eine niedrige Bahre, griff dann nach einer
Spritze und verabreichte Linda Pokins eine Injektion.
    Die Glieder
der Frau wurden augenblicklich schlaff, ihr Kopf fiel zur Seite.
    An der Wand
über der Bahre hingen mehrere großformatige Fotos. Auf allen waren Menschen -
mit leeren Augenhöhlen zu sehen...
    Der Mann
verließ das Kellerlabor.
    Mrs. Link
stand noch immer an der Haustür.
    »Ich bin
gleich wieder zurück, Mutter«, sagte der Mann mit dem starren, leblosen Blick.
»Ich bring’ ihn nur noch fort...«
    Die Frau
nickte. »Sei auf der Hut, Glen«, sagte sie leise und besorgt.
    »Du weißt,
daß ich nichts riskiere. Ich bin schlau, Mutter, sehr schlau. Und - ich bin
anders als sie...« Der mit Glen Angesprochene wuchtete sich den toten Ronald
Pokins auf die Schulter.
    Man sah ihm
die Kraft, die in ihm steckte, nicht an.
    Glen Link
verschwand mit der augenlosen Leiche im nahen Wald und merkte nicht, daß in der
undurchdringlichen Dunkelheit zwischen den Stämmen eine Gestalt lauerte, die
jeden s einer Schritte genau beobachtete...
     
    ●
     
    Der Pontiac
fuhr mit hoher Geschwindigkeit auf der nächtlichen Straße. Scheinwerfer
spiegelten sich auf dem feuchten Asphalt.
    In dem
schwarzen Fahrzeug saß ein einzelner Mann, groß, mit rotem Haupthaar und einem
nicht minder roten Vollbart. Im rechten Mundwinkel hing ein Torso von
Zigarette, auf der selbst bei genauem Hinsehen kein Markenzeichen zu erkennen
war. Es war eine Selbstgedrehte, deren Gestank das Innere des

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