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0090 - Atlan in Not

Titel: 0090 - Atlan in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nannte, würde ebenfalls nicht mehr existieren. Darum spielte es jetzt keine Rolle, wer wem Befehle erteilte. Ausschlaggebend allein war, unter gegenseitigem, rückhaltlosem Vertrauen zusammen diese Krise zu meistern, ohne besonders auf Etikette und Machtabgrenzung zu achten.
    Rhodan war sich ebenso klar darüber, daß sein Plan Fliegenpatsche mit Strategie wenig gemein hatte; der Plan steckte voller Unbekannter. Die größte Unbekannte hieß: Thomas Cardif!
    Weder Atlan noch er hatten erwartet, daß es diesem jungen Menschen mit Unterstützung der Galaktischen Händler gelingen könnte, ein über 15000 Jahre bestehendes Imperium binnen weniger Tage in seinen Grundfesten zu erschüttern.
    Auf Atlan und Rhodans Seite stand ein einziger Vorteil: Auch Revolutionen, begleitet vom wirtschaftlichen Zusammenbruch, benötigten ihre Zeit zur Reife. Solange dieser Augenblick noch nicht eingetreten war, lag die größere Macht immer noch auf seifen des Staates, und diese Tatsache bildete im Augenblick noch das Fundament für Rhodans Plan.
    Atlan war weder in die Rolle des Kronprinzen gedrängt worden, noch war er das Opfer einer Haftpsychose, weil er sich als einziges Lebewesen unter der gigantischen Kuppel des Riesengehirns noch vor allen versteckt hielt. Er hatte Rhodans Warnungen eingesehen, daß es besser war, ein größeres Risiko einzugehen, als mit brutalen Machtmitteln jeden Revolutionskeim zu ersticken und damit an allen Ecken des Staates selbst Feuer anzulegen. Denn griff einmal die immer noch große und schlagkräftige Robotflotte Arkons ein, dann formierten sich die hunderttausend Walzenschiffe zu einer Front, und wie gut sie bewaffnet waren, und wie das Kräfteverhältnis Robotflotte-Springer aussah, hatte die Mammutpositronik Atlan längst angegeben.
    „Rhodan..." Die Stimme des Druuf klang vielen Männern in der DRUSUS-Zentrale wie ein Losungswort, das sie von unerträglicher Spannung befreite.
    „Druuf ..." meldete sich Rhodan ebenso kurz.
    „Ich bin bereit, auf deinen Vorschlag einzugehen, aber ich bin nicht bereit, zwei Raumer einzusetzen. Nur einer wird mit zwei von deinen Astronauten an Bord den Zielstern anfliegen. Doch kommt das Schiff nicht zurück oder meldet es sich auf Funkanrufe nicht mehr, dann kannst du dein Schiff gefechtsbereit machen, Rhodan!"
    Rhodan überhörte die Drohung. „Ich schicke ein Beiboot, das meine fünf Männer auf dein Schiff bringt, Druuf. Gib deiner Flotte Befehl, das Beiboot nicht anzugreifen!"
    „Ist schon erfolgt. Schicke deine Männer herüber, Rhodan. Alles weitere findet sich später!"
    Das Spezialfunkgerät schwieg wieder. Der Flottenchef der Druuf hatte abgeschaltet. Nur ein paar Befehle liefen durch den Kugelriesen. Vier Astronauten und der Teleporter Tako Kakuta stiegen in eine Kaulquappe, die sie zum Flaggschiff der Druuf hinüberbringen sollte.
    General Deringhouse saß unterdessen in der Funkzentrale und vervollständigte die Nachrichten an Atlan, die ihm auch per Kurier überbracht werden sollten. Er schüttelte verzweifelt den Kopf, als ihm ein Techniker die Meldung aus der Hand nahm und damit zu einem Gerät ging, das an keinen Sender angeschlossen war.
    „Grossi, nun erklären Sie mir doch noch einmal, was ich unter dem Negativ eines Funkimpulses verstehen soll. Ich begreife es einfach nicht, obwohl Sie es mir jetzt schon zum drittenmal sagen müssen ..."
    Der Techniker Grossi schüttelte den Kopf. „General, es ist nur durch Formeln zu erklären, und das Ganze ist eine Zufallsentdeckung. Genauer ausgedrückt: eine Kateridee! Als sie meinem Kollegen Francozetti durch den Kopf schoß und er sie uns vortrug, haben wir ihn ausgelacht. Zuletzt lachte er uns aus, denn zwei Monate später hielt er uns seine neuen Formeln unter die Nase. Eigentlich ist es Unsinn, von dem Negativ eines Funkimpulses zu sprechen, aber wir haben keinen anderen Ausdruck dafür, und weil wir ihn der Photochemie entlehnt haben, darum muß er einfach zu falschen Vorstellungen führen, und die machen den Vorgang noch unverständlicher... für einen Laien!"
    „Danke!" sagte General Deringhouse schmunzelnd. „Jetzt weiß ich wenigstens, daß ich Sie mit meinen Fragen in Ruhe lassen soll und welch ein großartiger Laie ich bin. Aber was ist in diesem Gerät jetzt mit meiner Meldung passiert?"
    Grossi, auf Sizilien geboren, hatte in Neapel sein Examen gemacht und zählte seit elf Jahren zu den Spitzenkräften, die Rhodan nach Terrania geholt hatte. Er bedauerte sich jetzt selbst, denn er

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