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0090 - Den Teufel zur Hölle geschickt

0090 - Den Teufel zur Hölle geschickt

Titel: 0090 - Den Teufel zur Hölle geschickt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Den Teufel zur Hölle geschickt
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der Chef.
    »Mit Sicherheit kann ich das nicht mehr sagen«, antwortete ich. »Dieser Terluzzi schöpfte aus .irgendwelchen Gründen Verdacht. Ich weiß nicht, wann und wie ich mich falsch verhalten habe, aber ich muss ja irgendetwas verbockt haben, sonst hätte er seine Kanone nicht in die Hand genommen. Na ja, er schoss nach mir und mir blieb nichts anderes über, als zurückzufeuern. Dabei tötete ich ihn.«
    »Haben Sie sofort zurückgeschossen, Jerry?«, erkundigte sich Mr. High.
    »Na ja, ich habe ihn abgeknallt, sobald ich die Smith & Wesson richtig in der Hand hielt.«
    »Sie erzählen nicht genau genug, Jerry«, sagte der Chef sanft. »Auf dem Rasen hielten sich doch Kinder auf. Ihr Freund Phil hat die Kinder aufgespürt, die zur Zeit der Tat dort spielten. Er hat ihnen so lange Bonbons und Schokolade zugesteckt, bis sie ihn für den lieben Onkel Phil hielten und ihm erzählten, was sie gesehen hatten. Gerieten die Kinder nicht in die Schusslinie zwischen Ihnen und Terluzzi, Jerry?«
    Ich rückte unbehaglich in meinem Sessel hin und her.
    »Sie kamen verdammt nahe heran«, gab ich zu.
    »Haben Sie Terluzzi erschossen, weil er die Kinder gefährdete?«, fragte Mr. High ernst.
    Ich stand auf.
    »Höre’n Sie, Chef«, sagte ich. »Es stimmt, dass die Kinder gefährdet waren, und es stimmt, dass ich den Gangster erschoss, als ich einen der Jungen umwarf und er damit in Gefahr geriet. Aber glauben Sie nur nicht, dass ich ohne die Gefährdung der Kinder nicht auch geschossen hätte! Wenn’s hart auf hart gekommen wäre, so hätte ich mich auch nicht einfach abknallen lassen.«
    Mr. High lächelte flüchtig.
    »War’s nicht hart auf hart, Jerry?«
    »Nett von Ihnen, dass Sie mich in Schutz nehmen wollen, Chef. Aber ich glaube nicht, dass es viel Zweck hat. Ich habe einen Fehler gemacht, den Charlie Holster ausbaden muss.« Ich zeigte auf die Zeitungen auf dem Schreibtisch.
    »Außerdem werden Sie mich nicht halten können. Die Blätter dort fordern meinen Skalp. Ich wette, sie wissen bereits meinen Namen. Holster oder Spider werden ihn nicht verschwiegen haben.«
    »Stimmt«, antwortete Mr. High und jetzt wurde sein Gesicht hart. »Ihr Name steht in jeder zweiten Zeile, und wenn es nach dem Geheul in diesen Blättern ginge, dann müssten Sie sofort auf den elektrischen Stuhl.« Er machte eine kleine Pause und fuhr dann fort: »Ich bin anderer Ansicht. Ich habe mit Washington telefoniert. Hoover teilt meine Meinung. Sie bleiben im Dienst, Jerry. Ich werde Sie gegen jeden Angriff halten.«
    »Chef«, stammelte ich. »Sie müssen verstehen, dass…«
    Er schnitt mir das Wort ab.
    »Hoover ist mit mir einer Meinung, dass niemand, auch ein G-man nicht, verpflichtet ist, sich in Ausübung seines Dienstes einfach abknallen zu lassen. Sie haben in berechtigter Notwehr gehandelt. Für das FBI ist der Fall erledigt. Unseretwegen mögen die Zeitungen ihn noch zwei Wochen lang durch die Zähne ziehen. Wir kümmern uns nicht darum.«
    Ich wusste, dass es zwecklos war, dagegen zu sprechen, wenn Mr. High etwas in diesem Tonfall sagte. Ich fühlte heiße Dankbarkeit für den Mann dort hinter dem Schreibtisch, aber das Gefühl der Schuld, das mich bedrückte, konnte auch er mir nicht nehmen.
    Ruhig und sachlich erklärte Mr. High.
    »Sie sind angekratzt worden. Sie bleiben im Bett, bis die Wunde ausgeheilt ist. Dann schalten Sie sich in die Ermittlungen im Fall Holster wieder ein. Solange führt Phil die Sache. Glauben Sie, dass wir noch eine Chance haben, den entführten Jungen lebendig zu bekommen?«
    »Nein«, sagte Phil.
    »Nein«, wiederholte ich leise.
    »Ich teile diese Ansicht«, sagte Mr. High hart. »Uns bleibt die Aufgabe, seine Entführer und Mörder zu fassen und der Gerechtigkeit zu überliefern. Ich bin überzeugt, dass Sie, Jerry und Phil, diese Aufgabe lösen werden. Ich danke Ihnen.«
    Als wir auf den Flur kamen, waren die Reporter verschwunden. Die Kollegen hatten es fertiggebracht, sie von des Chefs Tür zu vertreiben.
    ***
    Ich hörte mein Telefon läuten, schon als ich die Tür aufschloss. Mit großen Schritten ging ich ins Wohnzimmer zum Apparat, hob ab und meldete mich.
    »Sind Sie Jerry Cotton?«, fragte eine unbekannte Stimme.
    »Ja.«
    »Der G-man, der heute das Ding auf der 18. Straße drehte?«
    »Ja. Was soll die Fragerei? Wer sind Sie? Ein Journalist?«
    »Sie haben also Raggo Terluzzi erschossen?«
    »Nennen Sie Ihren Namen oder ich hänge ein. Und wenn Sie ein Zeitungsmann sind, so sparen Sie

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