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0090 - Den Teufel zur Hölle geschickt

0090 - Den Teufel zur Hölle geschickt

Titel: 0090 - Den Teufel zur Hölle geschickt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Den Teufel zur Hölle geschickt
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Gebäude. Seine Behauptungen stimmten. Eine zweite Treppe führte in den kleinen Hof, und jetzt sah ich ein schwaches gelbliches Licht, das aus dem primitiven Fenster einer Wellblechgarage fiel.
    Ich spürte so etwas wie eine heiße Welle von Hoffnungen. Der Bursche hatte nicht gelogen, und wer immer sich in dieser Baracke aufhalten mochte, sicherlich war es jemand, der das Licht zu scheuen hatte.
    Mit einem Druck des Pistolenlaufes forderte ich den Fremden auf, weiterzugehen. Ich erwartete, dass er sich weigern würde, aber er gehorchte. Er gab sich die größte Mühe, lautlos aufzutreten. Ich folgte seinem Beispiel.
    Von der Seite her näherten wir uns dem hellen Fleck des Fensters.
    »Bücken«, flüsterte ich ihm zu. Er duckte sich, sodass er unterhalb des unteren Randes des Fensters blieb. Ich selbst schob meinen Kopf so weit vor, dass ich einen Blick in das Innere der Baracke werfen konnte.
    Ich sah drei Männer, die an einem Tisch saßen, und ich sah, dass Stöße von Dollarnoten auf diesem Tisch lagen. Die Männer zählten und sortierten das Geld.
    ***
    Ich wusste, dass ich am Ziel war. Für einen Augenblick vergaß ich den Mann, der mich hergeführt hatte, aber er brachte sich nachdrücklich in Erinnerung.
    Aus der Hocke schnellte er mit der Geschmeidigkeit einer Katze hoch. Er 22 konzentrierte seinen Angriff auf meine rechte Hand, in der ich die Waffe hielt. Er bekam das Gelenk mit beiden Händen zu fassen, und es gelang ihm im ersten Ansturm, meinen Arm hochzureißen, sodass der Lauf der Waffe in die Luft ragte. Und sofort begann er zu schreien: »Pat! Slim! Greg! Hier ist…«
    Ich schmetterte ihm die freie, linke Faust ins Gesicht. Seine Lippen platzten auf, und der Hieb schüttelte ihn durch, aber er ließ die Finger nicht von meiner Hand. Ich warf mich zurück. Er folgte der Bewegung und hörte nicht auf zu schreien und auch ein zweiter Hieb brachte ihn nicht zum Verstummen.
    In der Hütte polterten umstürzende Stühle. Die Wellblechtür flog schmetternd auf. Schattenhaft stürzten sich dunkle Gestalten auf mich. Ein Schuss fiel. Die Kugel schlug gegen das Blech der Baracke, das aufklang, als würde mit einem Hammer dagegengeschlagen.
    »Nicht schießen!«, brüllte eine Stimme.
    Ich warf mich herum und in dem Schwung der Bewegung verlor der Bursche die Gewalt über mein Handgelenk. Im gleichen Augenblick aber wurde ich von irgendjemand angefallen. Er bekam den Lauf der Smith & Wesson zu fassen und riss sie mir aus der Hand.
    Ich sprang ihn an, prallte wie ein Panzer gegen ihn, und ich glaube, ich schaffte es, dass auch er die Waffe nicht halten konnte. Ich schlug zwei schwere Brocken gegen seinen Körper und riss einen Haken hoch, der sein Gesicht traf und ihn zurückschleuderte.
    Viel Freude blieb mir von diesem Erfolg nicht. Die drei anderen Männer fielen mich an, und ich bekam alle Fäuste voll zu tun. Ich weiß nicht, ob sie Pistolen in den Fäusten hielten. Jedenfalls schossen sie nicht, aber sie hämmerten auf mich ein, und was sie dabei in den Händen hielten, war so hart, wie es Pistolenläufe zu sein pflegen.
    Ich konnte nicht alles vermeiden. Zwei schwere Hiebe trafen die Oberarme. Einmal krachte mein Ellbogen unter einem Schlag, als wolle er zersplittern.
    Die gleiche Stimme,-die vorhin den Befehl gegeben hatte, nicht zu schießen, schrie jetzt: »Zurück! Geht zurück!«
    Meine Gegner lösten sich von mir. Plötzlich stand ich allein vor der Wellblechbaracke.
    »Nimm die Hände hoch!«, befahl die Stimme aus der Dunkelheit. »Ich hab ’ne Pistole, und ich knalle dich ab, wenn du eine falsche Bewegung machst.«
    Mir blieb keine Wahl mehr. Ich musste gehorchen. Meine schmerzenden und halb gelähmten Arme wusste ich kaum in die Höhe zu bekommen.
    »Wer bist du?«, fragte die Stimme, die offensichtlich dem Anführer dieses Vereins gehörte.
    »Ein G-man«, kreischte der Mann dazwischen, der mich hierher geführt hatte. »Der G-man, der Raggo umgelegt hat. Und jetzt…« Seine Stimme überschlug sich vor Hass, »… jetzt erledige ich ihn.«
    Ich hörte einen dumpfen Schlag und einen halb unterdrückten Schrei.
    »Du rührst den Burschen nicht an, Tonio!«, knurrte der Anführer. »Wir beide rechnen noch ab!«
    Er kam näher auf mich zu. Ich konnte ein wenig von seinem Gesicht sehen.
    »Geh in die Baracke, G-man!«
    Ich drehte mich um und ging auf die offene Tür zu. Hinter mir hörte ich die schweren Schritte der Männer.
    Die Wellblechhütte war primitiv mit einem Tisch, vier Stühlen und

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