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0090 - Den Teufel zur Hölle geschickt

0090 - Den Teufel zur Hölle geschickt

Titel: 0090 - Den Teufel zur Hölle geschickt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Den Teufel zur Hölle geschickt
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fahren. Er hätte dort einige wichtige Anordnungen zu treffen. Ob es mir recht wäre, in die Fabrik zu kommen.
    »Gut, treffen wir uns in einer halben Stunde in der Fabrik.«
    Ich legte auf. Holster gab mir die Adresse seines Werkes, und als ich mich schon verabschiedet hatte, fragte er noch: »Sie wurden gestern eilig abgerufen, Agent Cotton. Handelte es sich um die bewusste Angelegenheit?«
    »Ja, einer der Kidnapper wurde gesehen.«
    »Fassten Sie ihn?«
    »Leider in einem Zustand, in dem wir nichts mehr mit ihm anfangen konnten. Er raste bei der Verfolgungsjagd gegen eine Mauer und zertrümmerte sich den Schädel.«
    Der Millionär ließ den Kopf sinken.
    »Ich hoffe zu erfahren, wo sie Charlie… verscharrt haben«, sagte er leise. »Meine Frau und ich möchten ihn… richtig begraben.«
    Ich musste mich beherrschen, um meine Stimme in der Gewalt zu halten.
    »Wir werden das noch herausbekommen«, versicherte ich heiser.
    ***
    Kenneth Spider residierte in der Holster-Fabrik in einem Büro, dessen Tür das Schild Direktionsassistent zierte.
    Er begrüßte mich höflicher als gestern, bot mir Zigarren und Zigaretten an und fragte, was ich zu trinken wünsche.
    »Nichts am frühen Morgen«, antwortete ich. »Setzen Sie sich, Mr. Spider.«
    Er nahm hinter seinem Schreibtisch Platz. Der Mann war nervöser und fahriger, als ich ihn bisher gesehen hatte.
    »Sie haben Miss Besby nach meinem Fortgang auf ihr Zimmer gebracht?«
    »Ja, ich fühlte mich dazu verpflichtet. Schließlich trug ich eine gewisse Schuld daran, dass Eleonor über recht intime Dinge sprechen musste.«
    »Sie haben sie also tatsächlich auf ihr Zimmer gebracht?«
    »Natürlich. Wohin sonst?«
    »Miss Besby ist verschwunden, Spider«, antwortete ich sanft.
    »Was habe ich damit zu tun?«, brauste er auf. »Immerhin kann ich mir vorstellen, dass es sie nicht mehr länger in diesem Hause hielt, nachdem…«
    »Charles Holster hätte sie sicherlich nicht daran gehindert, offiziell das Haus zu verlassen und ihre Sachen mitzunehmen. Sie hat nichts mitgenommen, nicht einmal Geld.«
    Er trommelte nervös mit den Fingern auf der Tischplatte.
    »Ich kann nichts dazu sagen. Ich weiß so wenig wie Sie, wahrscheinlich weniger, Agent Cotton.«
    »Darüber wundere ich mich, Spider. Sie waren mit Eleonor Besby befreundet. Ich glaube, nichts ist naheliegender, als dass sie sich in der Situation, in der sie sich befand, an Sie gewendet hätte.«
    »Sie hat es aber nicht getan!« Er sprach diesen Satz viel zu laut.
    »Haben Sie, während Sie Eleonor Besby zu ihrem Zimmer brachten, keinerlei Verabredung mit ihr getroffen?«
    »Nein, außer dass ich ihr sagte, wir würden später über die ganze Sache reden.«
    »Aber nach dem Gespräch mit Ihrem Onkel sind Sie sofort gegangen, ohne noch einmal mit ihr zu sprechen?«
    »Ja.« Er zögerte, bevor er fortfuhr: »Hören Sie, Agent Cotton, Sie überschätzen meine Gefühle für Eleonor Besby. Zugegeben, dass ich mit ihr befreundet war, dass wir zusammen ausgegangen sind und dass… sie mich einige Male in meiner Wohnung besucht hat, aber, unter Männern gesprochen, mir war ihre Anhänglichkeit in letzter Zeit eher lästig. Ich denke schon seit einigen Wochen daran, unser Verhältnis zu lösen.«
    »Ich überschätze Ihre Gefühle für das Mädchen keineswegs«, antwortete ich.
    »Aber ich glaube, dass ich die Gefühle von Miss Besby für Sie richtig einschätze. Da sie keine Angehörigen in New York hat, dürften Sie der Einzige sein, an den sie sich in einem Notfall wenden kann. War sie in den letzten vierundzwanzig Stunden nicht bei Ihnen in Ihrer Wohnung auf Wards Island?«
    »Nein, ich habe sie nicht gesehen.«
    Sehr sanft fragte ich: »Hätten Sie etwas dagegen, Mr. Spider, wenn ich mir Ihr Haus einmal ansehe?«
    Er fuhr aus seinem Sessel hoch.
    »Warum das? Wessen verdächtigen Sie mich?«
    »Natürlich können Sie mir die Erfüllung meines Wunsches verweigern«, sagte ich statt einer Antwort. »Ich habe keinen Haussuchungsbefehl, aber ich kann ihn mir innerhalb einer halben Stunde beschaffen. Wenn ich dem Richter sage, dass ich Sie der Beteiligung an einer Kindesentführung verdächtige, erteilt er mir den Durchsuchungsbefehl, ohne meine Verdachtsgründe einer sehr strengen Prüfung zu unterziehen.«
    »Wie kommen Sie zu dieser ungeheureren Behauptung?«, stammelte er.
    »Vierhunderttausend Dollar gerieten den Gangstern in die Hände. Rund einhundertundvierzigtausend haben wir zurückbekommen. Siebzigtausend Dollar

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