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0090 - Den Teufel zur Hölle geschickt

0090 - Den Teufel zur Hölle geschickt

Titel: 0090 - Den Teufel zur Hölle geschickt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Den Teufel zur Hölle geschickt
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lange an, schüttelte aber den Kopf.
    »Ich glaube nicht. Charlie hat nie kriegerisches Spielzeug bekommen. Ich war immer dagegen.«
    Von sich aus ließ er sein Personal zusammenrufen, und ich richtete an die Leute die Frage, ob sie je den Sohn Holsters mit einem solchen Flugzeug hatten spielen sehen. Alle verneinten. Eines der Hausmädchen, dasselbe, das Eleonor Besbys nächtliche Ausflüge verraten hatte, sagte: »Mr. Holster wünschte nicht, dass der Junge mit solchen Dingen spielte.«
    Und die farbige Köchin fiel ein: »Dabei hat Charlie sich immer ein Düsenflugzeug gewünscht!«
    »So, er hat sich solch ein Ding gewünscht«, wiederholte ich. »Wie interessant.«
    ***
    Eine Stunde später betrat ich das Büro des Leiters unseres Überwachungsdienstes, Sandy Peters.
    »Sandy, ich möchte einen Mann überwachen, von dem ich im Augenblick nicht weiß, wo er sich aufhält, aber ich hoffe, dass er wieder auf taucht, wenn er die Überzeugung gewinnt, dass ich keinen Verdacht gegen ihn hege. Er heißt Kenneth Spider. Du musst zwei Punkte überwachen, eine Fabrik in der Bronx und ein Haus auf Wards Island.«
    Peters notierte meine Wünsche.
    »Sobald ihr seine Spur habt, genügt es natürlich, wenn sein augenblicklicher Aufenthaltsort unter Kontrolle bleibt, aber Tag und Nacht. Setz deine besten Burschen auf ihn an! Sie müssen ihm auf Schritt und Tritt folgen. Aber sie dürfen nicht bemerkt werden, und sie dürfen ihn an nichts hindern, es sei denn, er ginge mit gezogenem Revolver auf irgendwen los. Die Männer sollen mich oder Phil anrufen, wenn der Mann sich an irgendeinen Ort begibt, außer den folgenden: der Fabrik in der Bronx, seiner Wohnung auf Wards Island und der Villa von Charles Holster auf dem Roosevelt Drive 2848. Sie müssen uns ebenfalls benachrichtigen, wenn er in seinem Haus irgendwelchen Besuch erhält. Kannst du das organisieren?«
    »Ich gebe ihnen getarnte Wagen mit Sprecheinrichtung. Sie können dich oder Phil jederzeit über die Zentrale erreichen. Mach dir keine Sorgen! An mir soll’s nicht scheitern.«
    Von der Überwachungsabteilung ging ich zu den Technikern. Ich übergab ihnen das Flugzeugmodell.
    »Seht mal nach, was für Fingerabdrücke ihr darauf entdeckt.«
    Sie machten sich gleich darüber her, bestreuten das Ding mit Grafitpulver und brachten es unter das Infrarotlicht.
    »Massenweise Abdrücke«, stellte der Techniker fest, »aber sehr verwischt und alt. Mindestens acht Tage hat keiner das Ding in der Hand gehabt. Diese großen Abdrücke hier scheinen allerdings frisch zu sein.«
    »Das sind meine eigenen. Nichts Besonderes an den anderen?«
    Er nahm einen Streifen Saugpapier und presste ihn gegen den Rumpf des Modells. Dann zog er das Papier sorgsam ab.
    »Hallo!«, rief er aus. »Der Mann muss aber ein winziges Händchen gehabt haben.«
    »Kann es eine Kinderhand gewesen sein?«
    Er schlug sich vor den Kopf. »Natürlich. Ohne Zweifel stammen die Spuren von einer Kinderhand.«
    »Und sie sind acht Tage alt, sagtest du?«, vergewisserte ich mich.
    »Mindestens acht Tage«, berichtigte er. »Der Zustand von Abdrücken richtet sich nach der Feuchtigkeit, die von der Hand auf den angefassten Gegenstand übertragen wird. Je mehr Zeit bis zur Untersuchung vergeht, desto mehr Feuchtigkeit verdunstet und desto undeutlicher werden die Abdrücke. Von einem bestimmten Zeitpunkt an kann man nicht mehr sagen, wie alt die Abdrücke sind.«
    »Und wie alt können diese Abdrücke sein?«
    »Unter Umständen auch drei Monate, wenn das Spielzeug in einer feuchten Atmosphäre gestanden hat. Ein klares Gutachten darüber abzugeben, ist fast unmöglich.«
    Ich bedankte mich, nahm das Flugzeug mit in mein Büro und stellte es auf den Schreibtisch.
    ***
    Phil kam am frühen Nachmittag, prima ausgeschlafen. Er brachte Zeitungen mit, die spaltenlang über Greg MacLaws Ende berichteten.
    Ich erzählte von Eleonor Besbys Verschwinden und über die Verdachtgründe, die gegen Kenneth Spider aufgetaucht waren.
    »Aber wir haben bis heute nicht den geringsten Hinweis für eine Verbindung zwischen Holsters Neffen und der Bande«, warf Phil ein.
    »Wir haben bisher immer vermutet, dass eine Person in Holsters Haushalt der Bande den Tipp geliefert hat«, setzte ich auseinander. »Nimm an, es hätte sich um zwei Leute gehandelt: Charles Holster und Eleonor Besby. So wie die räumlichen Verhältnisse liegen, kann der Junge von Fremden praktisch nicht entführt werden, ohne dass die Frau etwas davon gemerkt hätte.

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