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0090 - Den Teufel zur Hölle geschickt

0090 - Den Teufel zur Hölle geschickt

Titel: 0090 - Den Teufel zur Hölle geschickt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Den Teufel zur Hölle geschickt
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Trinkgeld war unnötig. Man erzählte es mir aus Sympathie.«
    »Es ist nicht wichtig, auf welche Weise Sie davon erfuhren«, winkte ich ab.
    »Wichtiger scheint mir, was Sie dazu zu sagen haben.«
    »Sehr einfach! Das Spielzeug ist ein Geschenk, das ich Charlie machte, als er mich zum letzten Mal besuchte. Er hat sich solch ein Ding immer gewünscht, aber mein Onkel wollte es ihm nicht schenken. Daher konnte er es auch nicht mit nach Hause nehmen. Es blieb irgendwo bei mir, und ich hatte es völlig vergessen, bis ich davon hörte, dass Sie es gefunden hatten. Sie können sich vorstellen, dass mir ein gehöriger Schreck in die Glieder fuhr. Ihre Reden heute Morgen klangen nicht besonders freundlich, Agent Cotton. Ich stellte mir vor, welche Schlüsse Sie aus der Entdeckung des Spielzeuges ziehen würden.«
    »Wann war Charlie zum letzten Mal bei Ihnen?«
    »Es muss vor einem Monat gewesen sein. Er verbrachte ein Wochenende zusammen mit Miss Besby auf Wards Island, Charlie mochte mich gern. Er war wild darauf, mit mir zu spielen.«
    »Ein Monat? Hm, das stimmt mit unseren Feststellungen über das Alter der Fingerabdrücke an dem Modell überein«, sagte ich.
    »Fingerabdrücke?«, wiederholte Kenneth Spider mit einem Gesicht, als habe ihn dieses Wort bis in die letzten Winkel seiner Seele hinein erschreckt.
    »Ja, Fingerabdrücke. Ich nehme an, dass Charlie mit dem Flugzeug leidenschaftlich und intensiv gespielt hat. Klar, dass es von Fingerabdrücken wimmelt. Unser Labor stellte fest, dass sie ungefähr einen Monat alt oder älter sind.«
    »So«, stieß Spider hervor. »Das ist erfreulich.« Er sammelte sich. »Sie haben also keinen Verdacht mehr gegen mich, Agent Cotton?«
    »Nicht mehr als vorher«, antwortete ich freundlich. »Wir bringen niemanden an den Galgen, weil sich ein Spielflugzeug in seiner Wohnung befunden hat. Es hätte ja auch Ihnen selbst gehören können. Ich habe schon von Männern gehört, die mit einem kleinen Schiff, einem U-Boot mit Uhrwerk oder etwas Ähnlichem in die Badewanne ziehen.«
    Erlachte. »Ja, das gibt es. Eigentlich wünsche auch ich mir heimlich, nochmals mit einer elektrischen Eisenbahn spielen zu können.«
    Er stand auf. Wir verabschiedeten uns fast herzlich voneinander.
    Als sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, sah Phil mich an.
    »Ich verstehe, warum du ihm nicht die Wahrheit gesagt hast. Er soll sich sicher fühlen.«
    »Nicht nur das. Er soll glauben, dass uns bei der Untersuchung ein Irrtum unterlaufen ist, und er soll Angst haben, dass dieser Irrtum korrigiert werden könnte. Ich hoffe, das wird ihn dazu verleiten, aus Hast einen Fehler zu begehen, vorausgesetzt, es gibt überhaupt Fehler, die er begehen kann.«
    »Und Eleonor Besby?«
    »Ich hoffe, dass sie noch lebt, aber wenn sie wirklich eine Beziehung zur Gang hatte, wenn sie vielleicht zu Stawford gegangen ist, dann ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass sie schon tot ist.«
    ***
    Die Dämmerung brach eben herein, als ich vor meiner Wohnung ankam. In der Nische meiner Haustür stand ein Mann, der mir den Rücken zudrehte. Ich sah, dass er in der linken Hand eine Aktentasche trug, eine Aktentasche, die ich erkannte, und dann erkannte ich auch den Mann, ohne dass er mir sein Gesicht gezeigt hätte.
    Ich nahm die Smith & Wesson in die Hand und ging langsam bis auf fünf Schritte auf ihn zu. »‘n Abend, Pund«, sagte ich.
    Er fuhr herum. Seine rechte Hand hielt er auf eindeutige Weise in der Tasche seines Trenchcoats.
    Ich stellte die Beine ein wenig breit.
    »Wenn du schießen willst, dann probiere es«, fuhr ich fort.
    Er setzte einige Male zum Sprechen an.
    »Ich kam nicht her, um dich umzulegen, G-man«, stieß er schließlich rau hervor.
    »Okay, dann nimm die Hand aus der Tasche. Am besten gibst du mir deine Kanone.«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Ich will mit dir verhandeln, aber ich lasse mioh nicht von dir überrumpeln.«
    »Pass mal auf«, antwortete ich. »Es ist unangenehm für mich, mit einer Kanone hier herumzustehen. Jeden Augenblick kann jemand kommen, und er würde sich wundern, mich hier Wildwest spielen zu sehen. Ich bring meine Waffe ins Bett zurück, und du nimmst dafür deine Pfote aus der Tasche.«
    »Du zuerst«, verlangte er.
    Ich lächelte dünn. Slim Punds Gesicht verriet mir deutlich genug, dass seine Nerven nichts mehr taugten. Wahrscheinlich empfand er geradezu Sehnsucht nach einer hübschen, ruhigen Zelle.
    Ich steckte die Smith & Wesson in das Halfter zurück, behielt aber die

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