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0094 - Alle auf einen Schlag

0094 - Alle auf einen Schlag

Titel: 0094 - Alle auf einen Schlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alle auf einen Schlag
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dieser Sache betätigen wird. Vielleicht werden sogar noch mehr G-men eingesetzt werden. Das kann ich nicht entscheiden. Unsere Zusammenarbeit bleibt auf jeden Fall gewahrt.«
    »Das beruhigt mich«, sagte Hywood ernst. »Gegen die Brüder braucht man die Autorität des FBI.«
    »Wahrscheinlich«, nickte ich. »Aber wir haben einen großen Vorteil, wir kennen bereits drei Leute namentlich, die wahrscheinlich zu der Bande gehören: Lewis Martley, Morgy Lune und Barry Fairs. Unsere Nachforschungen müssen demnach auf zwei verschiedenen Wegen vorangetrieben werden, einmal gehen wir wie bisher den Spuren nach, die bei den einzelnen Verbrechen zurückgeblieben sind. Wir werden also versuchen, herauszufinden, wo und von wem TNT entwendet wurde, wir werden in der Blumenhandlung die Spur aufnehmen, von der das Pralinenpäckchen abgeschickt worden ist, und so weiter. Gleichzeitig sollten wir auf einer anderen Richtung unsere Arbeit vorantreiben, es müssen Rundschreiben an alle Reviere von New York hinaus mit Namen und Beschreibungen von Martley, Fairs und Lune. Man soll sie nicht festnehmen, sondern nur unauffällig ihren Aufenthaltsort zu ermitteln versuchen. Wissen wir den erst einmal, können wir die drei beobachten lassen. Dann müsste es möglich sein, sich von ihnen an die anderen Bandenmitglieder und vor allem natürlich an den Boss heranführen zu lassen.«
    Hywood stimmte lebhaft zu: »Gut! Ja, das gefällt mir. Man sieht jetzt wenigstens einige Lichtblicke und weiß erst einmal, wie man in den nächsten Tagen vorzugehen hat. Ich schlage vor, dass wir uns auch gleich die Arbeit teilen. Ich übernehme die Leitung der Spurenverfolgung. Sie, Cotton und Decker kümmern sich um das Herausfinden der Aufenthaltsorte der drei gesuchten Gangster.«
    Ich sah Phil fragend an. Er nickte zustimmend.
    »Okay«, sagte ich. »Machen wir’s so! In dringenden Fällen versuchen wir sofort telefonisch miteinander Verbindung aufzunehmen, damit jeder von uns ständig auf dem Laufenden ist. In weniger dringenden Fällen heben wir uns die gegenseitige Unterrichtung vielleicht bis abends auf. Was halten Sie davon, Hywood, wenn wir uns jeden Abend gegen fünf Uhr bei Ihnen treffen und eine neue Lagebesprechung veranstalten?«
    »Einverstanden!«
    Wir standen auf und drückten unsere Zigaretten aus.
    »Dann bis morgen Abend«, sagte ich. »Hoffen wir, dass wir alle dann schon ein schönes Stück weiter sind.«
    »Und hoffen wir vor allem«, meinte Hywood, »dass bis dahin nicht schon wieder unschuldige Leute umgebracht worden sind.«
    ***
    Am nächsten Morgen also am Mittwoch, marschierte Lieutenant Boyd von der Stadtpolizei bereits zwei Minuten nach acht in das Blumengeschäft, dessen Briefkopf der bei der Toten gefundene Zettel auf wies.
    Eine bildschöne Verkäuferin von etwa dreiundzwanzig Jahren in grünem Berufskittel und mit lang wallendem, schwarzem Haart, ging auf ihn zu und fragte nach seinem Begehr.
    »Ich möchte den Boss sprechen«, sagte Boyd kurzerhand.
    Die Verkäuferin hob die Augenbrauen.
    »Der Chef ist nicht vor halb neun zu sprechen.«
    Boyd fasste in seine Jackentasche und zog eine kleine Brieftasche heraus. Er klappte sie auseinander und sagte: »New-York City Police!«
    Die Schöne schlug erschrocken die Augen nieder. Sie zögerte eine Weile, dann murmelte sie: »Ich werde sehen, ob der Chef schon da ist.«
    Sie wird sehen, ob der Chef noch im Bett liegt, dachte Boyd mit unbewegtem Gesicht. Das scheinen ja schöne Zustände hier zu sein. Na, wir werden ja sehen.
    Es dauerte keine zwei Minuten, da erschien ein Mann, der zwar das Lächeln der Höflichkeit auf sein Gesicht gezaubert hatte, der aber innen drin hart und kalt wie ein Eisblock war. Boyd kannte diese Typen zur Genüge. Die Hornbrille machte das verschlagene Gesicht nicht gemütlicher.
    »Womit kann ich Ihnen dienen, mein Herr?«, fragte er routiniert.
    »Ich möchte mit Ihnen sprechen«, sagte Boyd. »Ungestört und unter vier Augen.«
    Der Mann verbeugte sich.
    »Darf ich Sie in mein Büro bitten?«
    Boyd nickte stumm. Gegen unterwürfige Höflichkeit war seine Methode immer die Maske des undurchdringlichen Dienstgesichtes. Auf die Dauer brachte es die höflichsten Gauner aus dem inneren Gleichgewicht.
    »Whisky?«, fragte der Geschäftsinhaber.
    Boyd schüttelte stumm den Kopf.
    »Zigarette? Zigarre?«
    Stummes Kopfschütteln.
    Amüsiert, aber ohne mit der Wimper zu zucken, bemerkte Boyd, dass der Mann mit der gelben Hornbrille unsicher wurde. Er setzte

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