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0094 - Das Grauen lauert in Soho

0094 - Das Grauen lauert in Soho

Titel: 0094 - Das Grauen lauert in Soho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franc Helgath
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Chelsea Barrel Trust errötete leicht.
    »Nein«, räumte er nach einer Weile ein. »Die Versicherung kommt für den Schaden auf. Aber ich glaube an das Gesetz der Serie. Gangster, die mit einer Masche einmal erfolgreich gearbeitet haben, wenden denselben Dreh normalerweise an einem anderen Ort wieder an. Diesmal kamen gottlob keine Menschen zu Schaden. Aber wird das immer so sein? Sehen Sie eine Möglichkeit, wie die Gangster bei diesem Überfall vorgegangen sein könnten?«
    »Vielleicht«, antwortete Norna de Brainville sybillinisch. »Ich halte es nicht für ausgeschlossen, daß man hinter das Geheimnis dieser Gangster kommen könnte. Nur — ich werde Ihnen kaum helfen können. Ich nehme doch stark an, daß Scotland Yard die Tatzeugen auch auf eventuelle Restgifte im Körper untersucht hat. Die Tests brachten keine Ergebnisse.«
    George Wishers schüttelte sein Haupt mit dem weißen, schütteren Haar.
    »Alle Ergebnisse waren negativ. Nur eines stand nicht in den Zeitungen. Die Polizei hat diese Information bisher zurückgehalten. Ein rotbärtiger Mann soll den Kassenraum kurz vor dem Überfall betreten haben. Angeblich hatte er ein Kästchen in der Hand, das er sich an die Stirn drückte. Dann kam für alle Anwesenden der große Blackout. Die Chelsea Filiale wird leider noch nicht mit Fernsehkameras überwacht. Nur eine Foto-Anlage ist installiert. Doch die muß per Knopfdruck in Betrieb gesetzt werden. Das ist unterblieben.«
    Norna de Brainville dachte nach. »Das könnte natürlich von großer Bedeutung sein«, sagte sie. »Aber nun müssen Sie mich entschuldigen, Sir. Ich kann Ihnen in diesem Fall kaum weiterhelfen. Ich kenne keine Zaubertricks, die bei einer Vielzahl von Leuten gleichzeitig Gedächtnisverlust bewirken. Noch kenne ich irgendein Gas oder eine andere Substanz, die die Gangster eingesetzt haben könnten. Dafür habe ich einen Mann kennengelernt, der Ihnen vielleicht weiterhelfen kann. Haben Sie schon jemals von Professor Zamorra gehört?«
    George Wishers legte seine Stirn in Falten.
    »Zamorra…? Zamorra…?« rätselte er. »Bekannt kommt mir dieser Name schon vor. Ist er nicht einer dieser unverbesserlichen Okkultisten, die fest an die Existenz von Geistern und Dämonen glauben und ihre Meinung auch noch öffentlich vertreten?«
    Professor Zamorra sah sein Stichwort für gekommen. Er trat vom Balkon herein in den Salon.
    »Guten Abend, Sir«, grüßte er und der weißhaarige Bankdirektor zuckte zusammen. Zamorra hatte den Mann nicht erschrecken wollen. »Tut mir aufrichtig leid, wenn mein Auftritt etwas überraschend für Sie kommt. Aber ich kann Ihnen versichern, daß Miß de Bainville in bester Absicht gehandelt hat, als sie mir erlaubte, draußen Zeuge Ihres informativen Gesprächs zu werden. Im übrigen: Es wurde ja kaum etwas laut, was nicht auch schon in den Zeitungen zu lesen gewesen wäre.«
    Wishers Augen huschten zwischen Norna de Brainville und Professor Zamorra hin und her. Die Illusionistin schaute etwas schuldbewußt drein.
    »Das ist Professor Zamorra«, meinte sie und betrachtete sich dabei ausgiebig die ebenfalls violett lackierten Zehennägel. »Sie sollten wirklich mit Professor Zamorra sprechen, Sir George. Er war der einzige, der meinen heutigen neuen Trick restlos durchschaut hat.«
    Schlagartig verschwand der mißbilligende Ausdruck aus George Wishers Zügen und machte erstaunter Aufmerksamkeit Platz.
    »Tatsächlich?« fragte er verwundert.
    Zamorra nickte sanft. Er hatte den Mann für sich gewonnen. Wishers war Norna de Brainville nicht länger böse.
    »Es stimmt«, gab Zamorra mit einem Seitenblick auf die Illusionistin zu, die mit ihren Kunststückchen für den Geschmack des Dämonenjägers etwas zu weit gegangen war. »Ich habe den heutigen Trick durchschaut.«
    »Dann muß ich mich bei Ihnen entschuldigen«, sprudelte es aus Bankdirektor Wishers heraus. Er hatte nicht vergessen, daß er sich noch vor kurzer Zeit ziemlich despektierlich über Professor Zamorra und dessen Beruf geäußert hatte.
    Zamorra winkte ab.
    »Vergessen Sie das, Sir. Vielleicht sollten wir uns über Ihr Problem weiter unterhalten. Es wurde also ein rotbärtiger Mann erkannt, der offensichtlich nicht zum Stammpublikum Ihres Instituts gehörte. Ich nehme an, daß diese wichtige Mitteilung der Polizei nicht vorenthalten wurde.«
    »Nein«, meinte George Wishers. »Miß Pembroke, einer der kaufmännischen Lehrlinge, ist für morgen früh zum Yard bestellt. Ich glaube, Miß Pembroke soll dort

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