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0094 - Die flammende Sonne

Titel: 0094 - Die flammende Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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alle erfroren, erstickt oder verhungert! Ihr seid es gewesen, die uns zu früh weckten. Nun sorgt auch dafür, daß wir nicht umkommen!"
    K-1 konnte sich diesen Argumenten nicht verschließen. Natürlich trug er die Verantwortung für das Erwachen der schlafenden Generationen, aber er sah auch keinen Weg, wie er ihnen helfen sollte, ohne sich und die Mannschaft zu gefährden.
    „Wir haben weder Lebensmittel noch Bekleidung für so viele Menschen an Bord, Ceshal. Natürlich werden wir versuchen, die größte Not zu lindern. Wir werden Decken verteilen lassen. Notrationen werden ausgegeben werden. Aber ich verlange strengste Disziplin. Niemand der Schläfer darf das Mitteldeck verlassen. Wir werden Wachen postieren. Ich denke, so ist es möglich..."
    „Sie wollen auf die alten Arkoniden schießen lassen?" empörte sich Ceshal. „Sie vergessen, daß wir reinrassige Abkömmlinge der Herrschergeschlechter sind, blutsverwandt mit dem Geschlecht des Imperators."
    „Imperator?" fauchte O-1 verächtlich, der eben in die Zentrale zurückgekehrt war und die letzten Worte gehört hatte. „Was geht uns dein Imperator an! Wir leben nach den Gesetzen des Schiffes wie alle vor uns. Wer war es denn, der uns in diese Situation brachte? Ihr!"
    Ceshal sah ein, daß seine Argumente jetzt fehl am Platze waren.
    „Wir wollen nicht über Schuld sprechen, sondern an die Zukunft denken. An unsere Zukunft! Wann hatten Sie zuletzt Funkverbindung mit Schiffen des Imperiums?"
    K-1 sah Ceshal verständnislos an.
    „Verbindung mit anderen Schiffen? Gibt es denn andere Schiffe?"
    Ceshal begann zu ahnen, daß es nicht so einfach sein würde, zu einer Verständigung zu gelangen. Zwischen ihm und den Nachkommen stand das große Vergessen. Schon wollte er zu einer Erklärung ansetzen, als ein schrilles Läuten ertönte.
    Es kam aus der Ecke der Zentrale. Der Erste Offizier eilte zu dem Bildschirm und drehte an einigen Knöpfen. Als der matte Schirm aufleuchtete, erschien auf ihm ein Gesicht, das sogar Ceshal bekannt vorkam.
    „M-sieben, was ist geschehen? Von wo rufen Sie? Ich meine, Sie ..."
    „Mitteldeck! Wir haben die Ahnen nicht aufhalten können, O-eins! Sie haben M-vier einfach überrannt, als er sich ihnen mit der Waffe in der Hand entgegenstellte. Ich konnte mich rechtzeitig in Sicherheit bringen und die Schleusentür zum Mitteldeck schließen. Da kommen sie nicht so schnell durch."
    „Alle Schleusen besetzen lassen, M-sieben! Die Ahnen müssen mit Waffengewalt daran gehindert werden, das ganze Schiff zu überfluten. Das wäre das Ende."
    „Zusammen mit den Robotern schaffen wir es", nickte der Techniker zurück und verschwand vom Bildschirm.
    Kommodore Ceshal hatte stumm vor Schreck zugehört. Es war ihm klar, daß man die erwachenden Arkoniden nicht auf kleinstem Raum zusammengedrängt halten konnte, ohne, daß es zu einer Katastrophe kam. Wenigstens war es seinen Leidensgefährten schon einmal gelungen, der eisigen Schlafkammer zu entfliehen. Das Mitteldeck war groß. Es umfaßte die zwölf Rundhallen mit den Vorbereitungsanlagen, den Glasbehältern und einigen Maschinenräumen. Bei sparsamer Einteilung und straffer Organisation sollte es möglich sein, die Erwachten so zu verteilen ...
    „Nun?" machte K-1 wütend. „Was sagen Sie jetzt, Arkonide? Unten im Schiff bricht die Hölle los - alles durch Ihre Schuld."
    „Ja, wessen Schuld sonst?" fragte Ceshal bitter. „Lassen Sie mich nun zu meinen Leuten zurück, damit ich sie beruhigen kann. Vielleicht kommen wir mit dem Mitteldeck aus."
    „Sie werden damit auskommen müssen", eröffnete ihm K-1 streng. „Ich werde jeden Ausbruchsversuch mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln unterdrücken. Sie erhalten Lebensmittelrationen durch die Schleusen, aber nur dann, wenn Sie alle unsere Anordnungen befolgen. Auch werde ich veranlassen, daß Decken und Bekleidungsstücke verteilt werden. Es wird nicht reichen, aber wenigstens die Frauen sollten nicht nackt gehen. Warmluft wird in genügender Menge zum Mitteldeck geleitet. Ich hoffe, damit ist alles getan, Ihnen das Leben so erträglich wie möglich zu machen."
    „Danke", erwiderte Ceshal, und es fiel ihm nicht leicht, dieses Wort auszusprechen. In seinen Augen war K-1 ein unwissender Barbar, den ein unbegreiflicher Zufall Kommandant hatte werden lassen. Der Imperator auf Arkon und seine wissenschaftlichen Berater hatten richtig vermutet, wenn sie für die Zukunft eine Degeneration der Spezies in Aussicht stellten. Gäbe es doch

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