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0095 - Am Mittag vor dem großen Coup

0095 - Am Mittag vor dem großen Coup

Titel: 0095 - Am Mittag vor dem großen Coup Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Am Mittag vor dem großen Coup
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den Kasten. Ich fing an zu tippen:
    fbi new york an fbizentrale Washington. betrifft kameradenmord billy ehester. täter durch fingerabdruck-identifikation ermittelt als harald steifen, laut identifikationsbescheid der zentralkartei, täter vermutlich mitglied einer gang, die bis jetzt sechs morde ausübte, andere gangmitglieder noch unbekannt, erbitten Überprüfung des steffen-materials und namhaftmachung aller leute, die als komplizen und weitere bandenmitglieder in fräße kommen könnten, anfrage bitte dringend behandeln, da mit weiteren morden gerechnet werden muß, solange bande in freiheit. danke, ende.
    Wir zündeten uns Zigaretten an und warteten. Nach ein paar Minuten fing unser Fernschreiber an zu tippen:
    fbizentrale Washington an fbi new york. anfrage steffen wird hiermit bestätigt. archiv bearbeitet sofort, antwort in zirka einer stunde zu erwarten, erwarten schnellste aufklärung und umgehende Verhaftung des kameradenmörders Steffen. nachtdienst Washington hält daumen für new york. ende.
    »Komm«, sagte ich und stand auf. »Eine Stunde wollen wir hier nicht herumsitzen. Ich möchte schnell mal zu Peggys Wohnung fahren.«
    »Warum? Was willst du denn da?«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Nur mal umsehen. Mir ist da nämlich ein Gedanke gekommen.«
    »Nämlich?« fragte Phil neugierig.
    Ich runzelte die Stirn.
    »Bei der Geschichte mit Peggy ist doch ein kleiner Haken, Phil: Die Mörder wußten, daß Peggy früher beim FBI war. Du kanntest Peggy doch auch. Sie ist nicht der Typ, der immer nur von sich spricht. Ich bin überzeugt, man kann sie drei Jahre kennen, ohne etwas von ihr über ihr früheres Leben zu hören.«
    »Das ist wahr«, nickte Phil. »So war Peggy.«
    »Na, also«, sagte ich zufrieden. »Also muß der Mörder sie doch von früher gekannt haben, als sie noch beim FBI war, hm?«
    »Donner vetter!« rief Phil. »Gut möglich. Los, hauen wir ab!«
    Wir fuhren mit dem Lift hinunter, rasten zu meinem Jaguar und mit dem in die 57. Straße. Der Portier mußte uns Peggys Apartment aufschließen.
    Es war ein eigenartiges Gefühl, in einem Zimmer zu stehen, das noch ganz die Atmosphäre seiner Bewohnerin hatte, während man doch wußte, daß diese tot war. Auf dem Teppich war der dunkle Fleck von Peggys eingetrocknetem Blut.
    Einen Augenblick lang standen wir wie erstarrt. Dann hob Phil die Hand und winkte einem Bild Peggys zu, das an der Wand hing.
    »Entschuldige, Peggy«, sagte er, »Es hilft nichts, wir müssen herumschnüffeln.«
    Seine Stimme klang heiser.
    »Los«, riß ich mich Und Phil gewaltsam aus dem Bann, in den man unwillkürlich geriet aus Pietät und Trauer. »Sämtliche Papiere, Aufzeichnungen, Bilder und Fotoalben. Du fängst links an, ich rechts.« Well, wir sind in so etwas alte Hasen. Wir brauchen nicht länger als knappe zehn Minuten, dann hatten wir alles, was uns von Interesse zu sein schien, in Peggys große Reisetasche gepackt. Damit machten wir uns auf den Weg.
    Als wir wieder zu Mr. High ins Zimmer traten, sagte er: »Das kam mir ein bißchen länger als fünfzehn Minuten vor, wie?« Ich fühlte, wie ich einen roten Kopf bekam; Phil ging’s zum Glück nicht anders.
    »Entschuldigung, Chef«, sagte ich. »Mir waren da ein paar Ideen gekommen, da hielt ich’s einfach nicht mehr aus.«
    Er lächelte.
    »Roy sitzt mit seinem Kollegen von der Stadtpolizei und zwei Banksekretärinnen im kleinen Sitzungssaal. Sie wälzen die Fotoalben unserer Verbrechersammlung. Und was bringt ihr da angeschleppt?«
    Bevor wir antworten konnten, schlug beim Chef das Telefon an. Er nahm ab und meldete sich. Nachdem er einen Augenblick gelauscht hatte, sagte er: »Bringen Sie die junge Dame in den kleinen Sitzungssaal, Jack! Dort ist Roy mit einem Kollegen von der Stadtpolizei. Dem übergeben sie die junge Dame.«
    Er legte den Hörer auf.
    Dann murmelte er: »Die dritte Sekretärin. Nun, was habt ihr denn da?«
    Ich trug ihm meine Gedankengänge hinsichtlich Peggys Mörder vor. Er sah mich überrascht an.
    »Ihre Theorie muß nicht unbedingt stimmen Jerry«, sagte er anerkennend, »aber ich gebe zu, daß sie auf jeden Fall eine Überprüfung wert ist. Nun, ich habe euch früher immer freie Hand gelassen, so wollen wir es jetzt auch halten. Ich möchte aber ständig auf dem laufenden gehalten werden.«
    »Selbstverständlich, Chef!«
    Ich instruierte ihn noch hinsichtlich der Maßnahmen, die wir noch getroffen hatten, bevor wir zu Peggy gefahren waren. Er war einverstanden. Wir verdrückten

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