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0095 - Am Mittag vor dem großen Coup

0095 - Am Mittag vor dem großen Coup

Titel: 0095 - Am Mittag vor dem großen Coup Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Am Mittag vor dem großen Coup
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sich nicht einmal suchend um.
    Gegen zwei waren die letzten Gäste gegangen.
    Ich winkte Phil mit dem Bierglas, während ich es absetzte.
    Wir marschierten geradewegs auf die drei zu.
    Sie waren Gangster. Zwar betrunken, aber mit der Erfahrung von Berufsverbrechern.
    Als wir auf fünf oder sechs Schritte an sie heran waren, griffen zwei Mann plötzlich nach unten.
    Wir hatten unsere Kanonen schneller in der Hand.
    »Laßt das!« warnte ich. »Wir sind nämlich zwei richtige G-men, keine nachgemachten.«
    Einer von den dreien schüttelte den Kopf, als wolle er sich den Alkohol hinausschütteln.
    Wir waren stehengeblieben.
    Robin Miller hatte sich schnell seinen Stuhl zur Seite gezogen, um uns die Schußlinie freizugeben. Außerdem bedeutete er jetzt praktisch eine Flankenbedrohung für die Burschen. Wenn er seine Dienstpistole bei sich trug.
    »Wa-Was seid ihr?« höhnte Ross. »G-men?«
    Sie hatten ihre Hände noch unter dem Tischtuch, und ich fühlte mich verdammt unwohl. Wenn sie ihre Kanonen schon in der Hand hatten, konnten sie unter dem Tisch hindurchschießen.
    »Allerdings«, nickte ich. »G-men. Und wenn ihr jetzt nicht sofort eure Händchen schön hochhebt, dann…«
    Ich sah, wie sich seine Pupillen verengten, und gab Phil einen Stoß. Gleichzeitig warf ich mich in einem Hechtsprung nach rechts.
    Ein Schuß krachte laut durch die stille Kneipe. Gleichzeitig flog ich nicht viel weniger leise gegen einen Tisch, den ich mit drei Stühlen umriß.
    Ich rappelte mich, so schnell es ging, wieder hoch. Aber die beiden Klarsten unter den dreien hatten inzwischen den Tisch umgeworfen und standen frei im Raum. Sie zielten beide auf Phil.
    Ich drückte ab. Ross schrie auf und griff nach seiner rechten Hand. Der andere konnte nicht mehr abdrücken, denn Robin Miller hatte ihm den Arm mit einem raschen Griff so verdreht, daß die Mündung der Waffe auf den Gangster selber zeigte.
    Jack, dessen Namen ich zu der Zeit noch nicht kannte, versuchte krampfhaft, sich von dem Tischtuch zu befreien, das sich um seine Beine gewickelt hatte, als der Tisch umflog.
    Ich sprang Robin zu Hilfe. Mit einem kurzen, knappen Schlag setzte ich seinen Gegner schachmatt. Ross hielt sich seine blutende Hand und tanzte vor Schmerzen auf einem Bein im Lokal herum.
    »Polizei! Zu Hilfe, Polizei!« schrie eine hysterische Männerstimme von irgendwoher hinter der Theke.
    »Die Polizei ist schon da«, sagte Phil trocken und verpaßte Jack, der sich endlich befreit hatte und ihn angreifen wollte, einen Faustschlag, daß Jack nach Rückwärts flog und krachend einen anderen Tisch umwarf.
    Wir sammelten ihre Waffen ein. Robin half uns. Als die wahrscheinlich vom Wirt alarmierte Streife eintraf, betrachteten sie uns außerordentlich mißtrauisch, als wir ihnen unsere FBI-Ausweise hinhielten. Bis einer sagte: »Doch, den kenne ich! Das ist Cotton.«
    ***
    Ihre Köfferchen verrieten, daß auch die beiden anderen an der Geschichte beteiligt sein mußten.
    Wir teilten uns. Phil nahm Ross vor. Ich griff mir Jack. Robin war aus Interesse mit zum FBI gefahren und gab inzwischen auf Whalt acht.
    Jack hing schwitzend auf seinem Stuhl. Ich hatte absichtlich die Bürolampe so gedreht, daß ihr voller Schein sein Gesicht traf.
    »Jack Leepen«, sagte ich langsam. »Ich erhebe Anklage gegen Sie wegen Mordes an dem FBI-Beamten Chester!«
    »Nein!« brüllte er. »Das war ich nicht! Das war Blake Cestion! Blake hat ihn umgelegt!«
    »Blake haben wir nicht«, sagte ich mit gespielter Brutalität. »Dich haben wir. Also werden wir dir die Sache andrehen!«
    Er schrie, er brüllte, er tobte, er flehte und winselte. Sie können immer winseln, wenn es um ihr kostbares Leben geht.
    Ich stellte mich genau vor ihn hin. Mit einem Griff zog ich ihn zu mir heran.
    »Warst du dabei, als Billy fertiggemacht wurde?« fragte ich ihn so leise, daß er sich anstrengen mußte, wenn er mich verstehen wollte.
    Meine Augen standen fünf Zentimeter vor den seinen. Sein Blick irrte unstet hin und her. Kalter Schweiß stand ihm auf der Stirn. Der Atem kam keuchend.
    »Antwort!« brüllte ich plötzlich so laut, daß er zusammenfuhr.
    »Ja…«, hauchte er.
    Ich stieß ihn auf seinen Stuhl zurück.
    »So«, sagte ich kalt. »Du warst dabei, wie Billy getötet wurde. Und du hast nichts getan, um diesen Mord zu verhindern. Du hast zugesehen, wie ein hilfloser, alter Mann abgeschlachtet wurde wie ein Stück Vieh. Und jetzt winselst du. Soll ich dir sagen, was wir mit dir machen werden?«
    Ich

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