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0096 - Asmodinas Reich

0096 - Asmodinas Reich

Titel: 0096 - Asmodinas Reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Stufe hinter mich ließ. Eine Hand legte ich beruhigend auf den dunkelblonden Schopf des kleinen Jungen. Mit den Fingern streichelte ich automatisch sein Haar.
    Er sollte spüren, daß ich immer bei ihm war.
    Neben mir tauchte das Monster auf.
    Es schritt die Stufen hinab wie jemand, der nach einer langen Verletzung das Laufen lernt.
    Unten warteten die grausamen Gestalten. Sämtliche Wesen hatten ihre Särge verlassen und sich um Asmodina, ihre Königin, geschart. Sie stand statuengleich in der Mitte des Gewölbes und starrte mir entgegen.
    Ich hatte die dritte Stufe erreicht.
    Grimes konnte es nicht mehr erwarten. Er kam mir mit plumpen Bewegungen entgegen. Auch die Bleichhäutige aus der Kutsche hatte sich wieder erhoben. Sie tauchte hinter dem Ghoul auf.
    Sie wollten die ersten sein.
    Die nächste Stufe!
    Der kleine Marcus hatte Mühe, sie mit seinen kurzen Beinen zu nehmen.
    Auch das Monster schritt längst nicht so sicher. Es hatte die Arme halb ausgebreitet, um so eine bessere Standfestigkeit zu finden.
    Da ritt mich der Teufel.
    Urplötzlich war mir die Idee gekommen, und sofort setzte ich sie in die Tat um.
    Mein Arm fegte nach rechts. Es war ein blitzschneller, bretthart geführter Schlag, und er traf das Monster in Höhe des Halses. Dieser Hieb konnte dem Ungeheuer zwar nichts anhaben, aber er schleuderte ihn von der Treppe.
    Es gab einen dumpfen Laut, als er auf die Steinfliesen krachte.
    Eine Sekunde war Ruhe.
    Zeit, die mir reichte, um die Beretta zu ziehen.
    Dann aber brach die Hölle los!
    ***
    Sie flogen durch Zeit und Raum.
    Die Gesetze der Physik waren für Bill Conolly und Suko aufgehoben worden, es existierte nur noch die reine Magie.
    Wundersame Eindrücke strömten auf sie ein. Sie sahen Lichter, vom grellen Weiß, bis zum tiefsten Schwarz. An und in ihren Körpern tobten Kräfte, wie sie sie noch nie zuvor gespürt hatten.
    Eingehüllt in eine Wand aus magischer Energie trieben sie dahin. Sie wußten nicht, wo oben oder unten war, selbst ihre Gehirnströme waren fast auf den Wert Null reduziert.
    Plötzlich jedoch war alles vorbei.
    Wie von selbst öffneten sie die Augen, spürten festen Boden unter den Füßen und merkten, wie der Wind mit ihren Haaren spielte.
    Sie waren am Ziel!
    Bill wollte etwas sagen, er hatte auch schon den Mund geöffnet, als er merkte, wie ein grenzenloser Schmerz durch seinen Körper fuhr. Gleichzeitig sah er Suko, der neben ihm stand und dessen Umrisse plötzlich verschwammen.
    Der Chinese glitt wieder zurück.
    Bill erlebte das gleiche. Der Wind war auf einmal weg, ebenso der feste Boden, und die Tiefe des magischen Raumes saugte die beiden wieder auf.
    Die Zeitreise hatte nicht geklappt.
    Asmodinas Gegenzauber war stärker!
    ***
    Ich wirbelte den kleinen Marcus um meinen Körper herum, so daß er auf die linke Seite geriet. Ich bekam rechts freie Schußbahn.
    Ich drückte ab.
    Leicht geduckt stand ich, den rechten Arm hatte ich vorgestreckt. Und vor der Mündung blitzte eine Feuerblume auf.
    Ich hatte auf den Ghoul gezielt, doch abermals hatte Grimes Glück. Er schien wirklich mit dem Zufall einen Pakt geschlossen zu haben.
    Die Bleichhäutige stieß ihn genau in dem Moment zur Seite, als ich abdrückte. Die geweihte Silberkugel, die dem Ghoul gegolten hatte, traf die Untote.
    Sie stieß einen grauenhaften Schrei aus, warf beide Arme in die Höhe und fiel nach hinten.
    Da war nichts, was sie hielt. Ihr Körper verschwand und rollte mit hartem Klatschen die Stufen der Treppe hinunter.
    Ich hätte unter Umständen noch weiter gefeuert, doch der Junge hinderte mich. An seine Sicherheit mußte ich zuerst denken. Es war ein böser Zufall, daß er und sein Vater ausgerechnet an dieser höllischen Insel gestrandet waren. Ändern konnte ich nichts mehr. Die Parole hieß Kampf. Noch hatten sich die grauenvollen Geschöpfe nicht von der Überraschung erholt, so daß mir ein paar Sekunden blieben. Mit dem linken Arm riß ich den kleinen Marcus hoch, warf ihn über meine Schulter und rannte weg.
    Marcus schrie. Er hatte schreckliche Angst. Er wippte mit seinem Oberkörper hin und her, wobei seine kleinen Hände gegen meinen Rücken schlugen.
    Aber ich konnte nicht langsamer laufen, dann hätten mich die verdammten Monster eingeholt.
    Ich sah es zwar nicht, aber ich hörte, daß sie sich an eine Verfolgung gemacht hatten.
    Asmodina persönlich feuerte sie an. »Holt ihn her! Ich will ihn haben!« So leicht gab ich mich nicht geschlagen. Wenn sie es wirklich schafften, mich zu

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