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0096 - Wir jagten den U-Bahn-Mörder

0096 - Wir jagten den U-Bahn-Mörder

Titel: 0096 - Wir jagten den U-Bahn-Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir jagten den U-Bahn-Mörder
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Couch. Jetzt erst kam ich dazu, mein Ohr an die Brust des kleinen Kerlchens zu legen. Er lebte noch! Höchste Eile war jetzt geboten. Es war keine Zeit mehr dazu, den Jungen, der nur ein Nachthemd trug, anzukleiden. Ich wickelte den Blondschopf in die Decke und rannte auf den Flur hinaus.
    »Lebt er?« fragten beide Frauen gleichzeitig.
    Ich nickte und zog die Wohnungstür an. Dann wandte ich mich zur Treppe.
    »Das nächste Hospital ist direkt gegenüber«, rief mir eine der Frauen nach.
    »Weiß Bescheid!« erklärte ich und beeilte mich, auf die Straße zu gelangen. Ich war vorhin am Elizabeth-Hospital vorbeigefahren. Ich brauchte nur zur anderen Straßenseite hinüber, und ein paar Häuser weiter befand sich schon der Eingang des Hospitals.
    »Gasvergiftung!« rief ich dem Pförtner zu.
    »Zweite Tür rechts!«
    Mit dem Ellbogen stieß ich die bezeichnete Tür auf. Bei meinem Eintritt wiederholte ich die Diagnose. Zwei Schwestern nahmen mir sofort das Kind ab. Ärzte eilten herbei. Befehle, Anordnungen schwirrten durch den Raum, in dem es nach Äther und Karbol roch.
    Eine Schwester komplimentierte mich hinaus. Nur widerwillig verließ ich den Raum. Auf dem Flur wanderte ich wie ein gefangener Tiger im Käfig hin und her. Würden die Wiederbelebungsversuche Erfolg haben?
    Endlich, nach einer langen, langen halben Stunde, gesellte sich einer der Ärzte zu mir.
    »Was ist?« fragte ich. Meine Stimme krächzte ein wenig.
    Der Doc lächelte.
    »So ein Glück«, sagte er. »Sozusagen in allerletzter Minute eingeliefert!«
    »Er wird durchkommen, Doc?«
    »Aber ja! Sie können völlig unbesorgt sein!«
    Ich atmete auf.
    »Sie sind der Vater?« erkundigte sich der Arzt.
    Ich erklärte ihn in großen Zügen den Sachverhalt.
    »Für den kleinen Mann wird es dann wohl am besten sein, wenn er noch eine Weile bei uns bleibt!« meinte der Arzt mit ernstem Gesicht. »Scheußliche Sache! Sein Vater auch im Hospital, und seine Mutter — es ist schrecklich!«
    Der Doc war ehrlich erschüttert. Er versprach mir, daß es der kleine Patient gut haben würde bei ihm. Ich sagte, ich würde mich wieder melden und verließ das Hospital.
    Die Nachbarin der Irvings konnte mir sagen, in welches Krankenhaus Walther Irving eingeliefert wurde. Ich setzte mich wieder in den Jaguar und preschte los. Ich wollte dem Krankenhauspersonal strikte Anweisung geben, dem Patienten vorläufig nichts von dem Unglück zu berichten, das über ihn hereingebrochen war. Erst mußte der Mann gesund werden.
    ***
    Phil war inzwischen zum Subway-Office gefahren. Er ließ sich den Weg zum Versammlungsraum beschreiben, wo die Einsätze für den Begleitschutz festgelegt wurden.
    Endlich hatte er sich bis zum Tisch 14 vorgefragt. Phil legte dem grauhaarigen Beamten seinen Dienstausweis auf den Tisch. Der Mann nickte ein wenig herablassend.
    »Ich bin Clyde Fathery, Mister Dedcer! Was kann ich für Sie tun? Liegt etwas Besonderes vor?«
    »Allerdings, Mister Fathery! Ein Mord!«
    »O — ich verstehe nicht — wie das…«
    »Ich auch nicht!« knurrte Phil wütend. »Der Mord ist gestern abend geschehen. Etwa von 20 Uhr an bis Betriebsschluß. Tatort: Broadway Short Line, zwischen Marcy Avenue und Essex Street. Ich möchte von Ihnen wissen, wer alles auf dieser Strecke und in der angegebenen Zeit Dienst hatte.«
    »Aber diese Strecke war doch ständig besetzt«, verwunderte sich der U-Bahn-Beamte. »Ich kann mir gar nicht denken, daß…«
    Phil wurde es langsam zuviel.
    »Sie sollen jetzt keine Vermutungen anstellen, Mister Fathery! Sie sollen mir nur klipp und klar sagen, wer alles auf dieser Strecke Dienst hatte, mehr nicht! Alles andere überlassen Sie bitte uns!«
    »Aber erlauben Sie mal, Mister Decker! Was ist denn das für ein Ton? Ich werde mich über Sie beschweren!«
    Phil platzte der Kragen.
    »Wollen wir uns hier über den Umgangston unterhalten, oder wollen Sie mir endlich helfen, einen Mordfall aufzuklären, Mister Fathery?«
    Eingeschüchtert zog der Angestellte seinen Kopf ein und blätterte in den Papieren.
    »Ja, also — wir haben die Strecke noch unterteilt, Mister Decker! Wenn der Mord zwischen Marcy Avenue und Essex Street verübt wurde, kommt Abschnitt C in Frage. Der reicht von der Bowery bis zur Flushing Avenue. Da hatten also gestern abend folgende Leute Dienst: George Elliot, Gerald Phelps, Victor Hamilton, Willie Casey, Larry Power, Jeff Paget…«
    Mr. Fathery stutzte plötzlich und seine Augen wurden groß.
    »Weiter, weiter«, drängte

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