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01 Arthur und die vergessenen Buecher

01 Arthur und die vergessenen Buecher

Titel: 01 Arthur und die vergessenen Buecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Ruebenstrunk
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Haus«, sagte ich. »Habt ihr auch Schritte in der Wohnung darüber gehört?«
    Larissa und Gerrit blickten sich kurz an und schüttelten dann beide den Kopf. »Wir haben nichts gehört – und leider auch nicht viel gesehen. Nur ein paar alte Möbel und verstaubte Bilder, das war alles.«
    »Da hätte ich gerne mit euch getauscht.« Ich berichtete von der Szene in dem Esszimmer. Gerrit machte ein nachdenkliches Gesicht, sagte aber nichts.
    Schließlich zog ich die Notizbuchseiten hervor, die ich in dem zweiten Zimmer gefunden hatte. Larissa und Gerrit beugten sich vor, und ich blätterte das kleine Häufchen schnell durch. Sie enthielten einzelne Worte und Gekrakel, wie ich es vom Rand meiner Schulhefte kannte: Strichmännchen, schraffierte Dreiecke, ineinander gemalte Kreise. Gerrit bat mich, ihm die Blätter zu reichen, um sich die Wörter näher anzusehen.
    A ls er mir die Seiten aus der Hand nahm, segelte ein schmales Stück Papier heraus. Ich hob es auf und betrachtete es näher.
    Es schien eine Eintrittskarte zu sein – und eine alte dazu. Oben konnte man fett gedruckt die Worte Teylers Museum erkennen. Das letzte »m« fehlte. Darunter stand in kleinerer Schrift Entree Volwassenen .

    »Das ist eine Eintrittskarte für Teylers Museum in Haarlem«, sagte Gerrit und gab mir die Notizzettel zurück.
    Ich drehte die Karte um. Die Rückseite war unbedruckt. Handschriftlich hatte jemand ein Wort darauf notiert, das wie Didrot aussah.
    »Kannst du dir darauf einen Reim machen?«, fragte ich Gerrit.
    »Das soll Diderot heißen. Denis Diderot war einer der großen französischen Philosophen der Aufklärung. Gemeinsam mit seinem Kollegen D’Alembert verfasste er das bedeutendste Lexikon des 18. Jahrhunderts, die Encyclopedie .«
    »Aha«, nickte ich. »Und was hat das eine mit dem anderen zu tun?«
    »Teylers Museum ist das älteste Museum der Niederlande«, erklärte er. »Dort gibt es eine riesige wissenschaftliche Bibliothek. Und Teylers ist zudem eines der wenigen Museen auf der Welt, die über die 35-bändige Originalausgabe von Diderots Encyclopedie verfügen.«
    »Schön und gut. Aber das können wir wahrscheinlich in jedem Fremdenführer lesen. Was hat das mit uns zu tun?«
    Gerrit seufzte. »Ich kann auch nur raten. Aber ich vermute, dass sich das Register von Leyden irgendwo in der Bibliothek von Teylers Museum befindet.«
    Ich sprang von der Bank auf. »Das ist doch hirnrissig! Wieso sollte ausgerechnet eine alte Eintrittskarte ein Hinweis sein? Das war wahrscheinlich nur der Stapel Altpapier!«
    »Hast du eine bessere Spur gefunden?«, fragte Gerrit zurück.
    »Spur, Spur! Wir haben überhaupt keine Spur gefunden, falls du nicht auf den Notizzetteln etwas entdeckt hast.«
    Gerrit zuckte mit den Schultern. »Nur ein paar belanglose Wörter, achtlos hingekritzelt. Ich habe jedenfalls keinen Bezug zu unserer Suche herstellen können. Aber Teylers Museum – das ist etwas anderes.«
    »Was ist denn so besonders daran?«, Larissa hatte bislang geschwiegen und die Eintrittskarte näher studiert.
    »Nun, es gibt eine gewisse Beziehung zwischen Teylers Museum und den Bewahrern«, erklärte Gerrit. »Mindestens zwei der Museumskuratoren im 18. und 19. Jahrhundert gehörten zu dieser Gruppe. Von daher liegt es nahe, das Museum als Versteck für das Register von Leyden auszuwählen. Zumal es kein besseres Versteck für ein Buch gibt als eine Bibliothek mit Hunderttausenden von Büchern.«
    »Wie weit ist Haarlem von hier entfernt?«, fragte sie.
    »Nur etwa zwanzig Kilometer«, sagte Gerrit.
    »Dann könnten wir da morgen mit dem Zug hinfahren?«
    Er nickte. »Züge nach Haarlem verlassen Amsterdam alle zwanzig Minuten. Kurz hinter Haarlem liegt nämlich das Nordseebad Zandvoort, sozusagen Amsterdams größtes Freibad. Deshalb ist die Strecke so gut befahren.«
    Ich merkte, dass Widerstand zwecklos war. Larissa hatte sich bereits entschieden. »OK. Also morgen«, sagte ich. Ich wusste zwar nicht, was genau wir in diesem Museum anstellen und wie wir das Register finden sollten, aber mir war klar: Je eher wir nach Haarlem fuhren, desto eher würde diese ganze Sache auch vorbei sein.
    Gerrit begleitete uns noch ein Stück und verabschiedete sich dann.
    »Kommst du denn mit nach Haarlem?«, fragte Larissa.
    »Das geht leider nicht. Ich habe morgen eine Reihe von Dingen zu erledigen. Aber ich bin sicher, ihr kommt auch gut ohne mich zurecht.«
    Ich war ganz froh über diese Auskunft. Auch wenn ich mich in Gerrits

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