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01 Arthur und die vergessenen Buecher

01 Arthur und die vergessenen Buecher

Titel: 01 Arthur und die vergessenen Buecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Ruebenstrunk
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habt?«
    »Siehst so aus«, antwortete ich eben so leise.
    »Dann passt gut darauf auf. Wir treffen uns in fünfundvierzig Minuten. Tot ziens .«
    » Tot ziens «, erwiderte ich und steckte das Handy wieder zurück in die Tasche.
    »Hältst du das Museum wirklich für eine so gute Idee?«, fragte Larissa.
    »Die beste«, sagte ich. »Sie werden mit Sicherheit davon ausgehen, dass wir Haarlem so schnell wie möglich verlassen wollen. Und im Museum wird es jetzt noch von Polizei wimmeln. Das ist der Ort, an dem sie gewiss nicht nach uns suchen werden.«
    »OK.« Sie schien meinem Argument zu folgen. »Dann warten wir hier noch eine Weile, bis der Regen nachlässt und gehen dann los.«
    »Leider nein«, antwortete ich. Ich saß so, dass ich an Larissa vorbei die kleine Straße bis fast zum Ende entlang sehen konnte. Und soeben tauchten zwei unverkennbare Gestalten aus dem Regenschleier auf.
    Im Nu war ich auf den Beinen, fasste Larissa an der Hand und zog sie zur Tür. Ich musste ihr nichts erklären. Sie begriff sofort, was los war.
    Wir schossen aus der Tür. Ein Blick über die Schulter zeigte mir, dass Sam und Ham noch etwa dreißig Meter von uns entfernt waren. Wir fegten um die nächste Ecke und bogen an der folgenden Kreuzung wieder rechts ab. Nachdem wir ein paar Haken geschlagen hatten, suchten wir unter dem Wartehäuschen einer Bushaltestelle Zuflucht.
    »So schnell werden sie uns nicht folgen können«, keuchte Larissa.
    Ich nickte wortlos. Auch ich war überzeugt, dass wir die Slivitskys fürs Erste abgehängt hatten. Aber wir waren noch lange nicht in Sicherheit.
    Meinem Gefühl nach hatten wir uns in einem Bogen wieder dem Stadtzentrum genähert. Es war inzwischen dunkel geworden. Hatte Haarlem bei Tage noch den Eindruck eines verträumten Städtchens gemacht, so verwandelte es sich im Dunkeln in einen Ort der unheimlichen Schatten. Die engen Straßen wurden zu Tunneln, und die vornüber geneigten Häuser machten auf mich den Eindruck, als wollten sie sich jeden Moment herunterbeugen und uns verschlingen.
    Die Straßen waren weitgehend leer von Passanten. Das war einerseits gut, weil wir so schon von Weitem sehen konnten, ob uns jemand verfolgte. Andererseits konnte man uns natürlich auch sofort entdecken.
    Ich zog meinen Reiseführer heraus und suchte auf dem Stadtplan die Straße, in der wir uns befanden. Wir waren etwa fünf Minuten vom großen Markt und weitere fünf Minuten von Teylers Museum entfernt.
    Inzwischen hatte der Regen etwas nachgelassen. Vorsichtig bewegten wir uns in Richtung Marktplatz. Wir überquerten ihn am äußersten Ende, eng an die Häuser gedrückt. Auf der anderen Seite lagen die beleuchteten Cafés. Die Stimmen der Gäste und Fetzen von Musik wehten zu uns herüber. Die Menschen dort ahnten nichts von der Jagd, die gerade in ihrer Nähe stattfand.
    Die Straße vor uns war menschenleer und dunkel. Ein Blick auf die Uhr zeigte mir, dass wir noch etwa zwanzig Minuten Zeit hatten, bis sich Jan mit uns treffen wollte. Ich hatte vor, die Kirche auf der anderen Seite zu umgehen, um dann wieder beim Museum herauszukommen.
    Ich warf gerade einen Blick zurück, als mich Larissa mit ihrer Hand auf meinem Arm zum Stehen brachte. Knapp vor uns bewegte sich etwas in einem dunklen Hauseingang. Es waren die Umrisse einer menschlichen Figur.
    »Das können sie nicht sein«, flüsterte ich, war mir aber nicht so sicher, wie ich klang. Zurück zum Platz wollte ich nicht gehen – also blieb uns nur die Flucht nach vorn.
    Zur Sicherheit wechselten wir auf die andere Straßenseite. Als wir an der fraglichen Tür vorbeikamen, erkannten wir ein Mädchen in einem langen dunklen Mantel, das in der linken Hand eine Zigarette und in der Rechten ihr Handy hielt, auf dem sie konzentriert herumtippte.
    Mit ein paar Schritten waren wir an der Gestalt vorbei und in die nächste Straße eingebogen. Nach weiteren fünf Minuten überquerten wir eine schmale Gracht. Meinen Berechnungen nach waren wir nur noch wenige Minuten vom Museum entfernt. Ich fragte mich, ob wir direkt hingehen und da auf Jan warten oder lieber noch ein paar Runden um die Blocks drehen sollten.
    Die Entscheidung wurde mir abgenommen. Mit quietschenden Reifen bog hinter uns ein Auto um die Ecke und kam auf uns zugerast. Ich zog Larissa in einen Vorgarten. Der Wagen bremste scharf ab und die Türen öffneten sich. Sam und Ham sprangen heraus und stürzten auf uns zu.
    »Diesmal seid ihr dran!«, rief Sam, der uns am nächsten war.
    Larissa

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