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01 Arthur und die vergessenen Buecher

01 Arthur und die vergessenen Buecher

Titel: 01 Arthur und die vergessenen Buecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Ruebenstrunk
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»Wirklich? Wen denn?«
    Ich erzählte von unserer Begegnung mit di Stefano. »Er ist groß und stark«, log ich. »Er wird mir sicher helfen.«

    Der Nachmittag war schon fortgeschritten, und ich wollte keine Zeit mehr verlieren. Ich nahm meine Tasche mit dem Buch der Antworten und machte mich auf, um di Stefano um Hilfe zu bitten.
    Wie beim ersten Mal, saß er auch heute fast unsichtbar hinter den hohen Papier- und Bücherstapeln auf seinem Schreibtisch.
    »Habt ihr etwas herausgefunden?« fragte er erwartungsvoll, nachdem wir uns begrüßt hatten und ich auf einem der wackeligen Hocker Platz genommen hatte.
    Ich berichtete von unserem Experiment im Museum.
    »Ah, der Archiginnasio!« rief er. »Sehr interessant. Allerdings«, und hier zog er seine Stirn in Falten, »stellt sich die Frage, ob das Ergebnis nicht nur Zufall ist. Schließlich entspricht die Anzahl der Türme in dem Modell nicht unbedingt der historischen Realität. Euer Ergebnis könnte somit auch ein Artefakt sein.«
    »Und warum haben wir dann genau dort das hier gefunden?«, fragte ich und zog das Buch der Antworten aus meiner Tasche.
    Di Stefano blickte mich fragend an. Ich reichte ihm das Buch über den Schreibtisch. Er schlug es auf. »Das ist ein altes Lehrbuch der Astronomie«, sagte er.
    »Blättern Sie ein wenig weiter«, erklärte ich. »So etwa zwanzig Seiten.«
    Er tat, wie ihm geheißen. Ich konnte an seinem Gesichtsausdruck erkennen, als er auf den wirklichen Buchtitel stieß. Neugierig blätterte er die Seiten um und studierte sie prüfend.
    »Und was soll ich damit?«, fragte er schließlich und schob mir das Buch zurück. Ich warf einen Blick auf die aufgeschlagenen Seiten. Erst jetzt wurde mir bewusst, dass ich noch keinerlei Gelegenheit gehabt hatte, mehr als das Titelblatt des Buches zu studieren.
    Die Seiten, die vor mir lagen, waren zwar komplett bedruckt, aber lediglich mit einzelnen Buchstaben, die keine sinnvollen Worte ergaben.
    »So sieht das auf allen Seiten aus«, erklärte di Stefano.
    »Vielleicht ist es ein Code?«, schlug ich vor.
    »Und das ist das Geheimnis, nach dem ihr gesucht habt? Ein Code, den vielleicht nie jemand entziffern wird?! Wenn du mich fragst: Dieses Buch ist völlig wertlos.«
    »Das glauben andere nicht«, sagte ich. »Denn wegen dieses Buchstabensalats ist meine Freundin entführt worden.«
    »Entführt?!« Di Stefano sprang auf. »Wer würde so etwas tun?«
    Ich hob das Buch hoch. »Menschen, die vor nichts zurückschrecken, nur um dieses Buch in ihre Hände zu bekommen.«
    Ich berichtete von dem geplanten Treffen heute Nacht. Di Stefano warf die Hände in die Luft. »Aber das ist doch völlig hirnverbrannt! Was sind das für Ungeheuer!«
    »Also helfen Sie mir, Larissa zu befreien?«
    Er blickte mich überrascht an. »Ich? Das ist doch eher eine Angelegenheit für die Polizei, findest du nicht?«
    »Die Polizei darf auf keinen Fall eingeschaltet werden«, sagte ich. »Glauben Sie, ich wäre sonst hier?«
    Er schwieg einen Moment. Dann sah er mir direkt in die Augen. »Natürlich helfe ich dir. Das ist doch Ehrensache. Und was würde mein Vetter sagen, wenn ich euch im Stich ließe? Schließlich hat er euch versprochen, dass ich euch helfe. Und das werde ich auch tun, so wahr ich Alfredo heiße.«
    Ich steckte das Buch der Antworten wieder ein. »Dann treffen wir uns kurz vor Mitternacht an der Freitreppe, die zum Parco della Montagnola hinaufführt?«
    Er nickte. »Abgemacht. Und mach dir keine Sorgen. Es wird schon alles gut werden.«
    Ich war davon ganz und gar nicht so überzeugt wie er.

Unter der Stadt

    Eine halbe Stunde vor Mitternacht verließ ich das Haus des Antiquars und marschierte die Via Galliera in Richtung des Parks hinunter. Es war zwar nur ein Weg von maximal zehn Minuten, aber ich wollte zeitig da sein, um auf jeden Fall pünktlich um Mitternacht zum Treffen mit den Slivitskys zu erscheinen.

    Ich hatte die Zeit genutzt, um Larissas und meine Tasche zu packen. Es kam mir sicherer vor, Bologna so schnell wie möglich zu verlassen – vorausgesetzt, ich konnte Larissa und zugleich auch das Buch der Antworten retten.
    Die Montalbas versprachen, bis zu unserer Rückkehr aufzubleiben. Wir vereinbarten, dass sie die Polizei informieren sollten, wenn ich nicht spätestens morgens um fünf mit Larissa wieder zurück war.
    Ich wusste nicht, ob Di Stefano wirklich zur vereinbarten Zeit am Park warten würde. Und selbst wenn – eine große Hilfe würde er mir gewiss nicht sein. Er kannte

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