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01 Das Hotel im Moor 02 Alles wird gut

Titel: 01 Das Hotel im Moor 02 Alles wird gut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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Stacheln aufzustellen. Sie holte einmal tief Luft, um sich auf ihre Vernehmungstechnik zu konzentrieren, dann sah sie ihn freundlich lächelnd an und legte die Betonung auf das erste Wort. »Sind Sie ein Zuhälter, Mr. Leveson-Gower?«
      »Damit kann ich leider nicht dienen, Sergeant.« Sein Ton klang immer noch erheitert. »Ich mache die Installationen in Nachtlokalen und Discos. Beleuchtung, Tontechnik und so, Sie wissen schon. Die Arbeitszeit gefällt mir.«
      »Und das haben Sie auch Donnerstagabend getan?«
      »Ja. In einem Laden namens The Blue Angel.« Roger zog routiniert eine Augenbraue hoch. »Sie werden sicher die Adresse haben wollen? Und die Namen meiner Kumpel?«
      »Richtig.«
      Er nannte ihr eine Adresse in Hammersmith und fügte hinzu: »Jimmy Dawson finden Sie an der Tankstelle gleich beim Kreisverkehr Shepherd’s Bush. Wir waren an der Bar bis die Show zu Ende war.«
      »Und um welche Zeit war das ?« fragte Gemma mit gezücktem Stift.
      Roger zuckte die Achseln. »Keine Ahnung. Ich hatte ein bißchen was getrunken und ich trage keine Uhr.« Er hatte die Ärmel bis zu den Ellbogen hochgekrempelt und hielt Gemma jetzt ein nahtlos gebräuntes Handgelenk unter die Nase.
      »Und weiter?«
      »Danach bin ich nach Hause gefahren und zu Bett gegangen, wie sich das für einen braven Jungen gehört.«
      Gemma zeigte ihre Skepsis. »Ach, wirklich ? Und kann Ihre Mutter das bestätigen?«
      »Es ist nicht meine Gewohnheit, mich bei meiner Mutter an- und abzumelden. Außerdem war sie an dem Abend aus, wenn ich mich recht erinnere.«
      Gemma spürte die Gereiztheit, die sich hinter der lässigen, leicht herablassenden Erwiderung verbarg. Die Tatsache, daß er im Haus seiner Mutter lebte, schien ein wunder Punkt zu sein. Sie nutzte ihren Vorteil aus. »Und bei Margaret haben Sie sich auch nicht gemeldet? Nicht einmal telefonisch?«
      »Nein. Unsere Beziehung ist nicht solcher Art, Sergeant.« Herablassung triumphierte über Gereiztheit. Sein Ton besagte, Gemma sei ziemlich naiv, wenn sie erwarte, daß er irgend jemand Rechenschaft ablege. Mit der gleichen katzen-haften Geschmeidigkeit wie zuvor stand er auf. »Ist das alles, Sergeant?«
      Gemma blieb auf dem Sofa sitzen, entschlossen, sich nicht von ihm das Ende des Gesprächs aufzwingen zu lassen. »Sie waren nicht zufällig an dem Abend, nachdem Sie das Lokal verlassen hatten, in der Carlingford Road, Mr. Leveson-Gower? Sie haben nicht zufällig Jasmine Dent einen Besuch abgestattet?«
      Roger lächelte, und Gemma hatte das unangenehme Gefühl, daß sie selbst die Dumme war. »Ich war nie in der Carlingford Road, Sergeant. Ich habe Jasmine Dent niemals gesehen.«
     
    Jimmy Dawson hatte einen Pferdeschwanz und sah aus wie Ende Zwanzig, aber das waren die einzigen offenkundigen Ähnlichkeiten zwischen ihm und seinem Freund Roger Leveson-Gower. Dawsons breiter Dialekt ließ keinen Zweifel daran, daß sie nicht dieselben Schulen besucht hatten.
      »Hey, was soll das?« fragte er mißtrauisch, nachdem Gemma ihn in der Werkstatt unter einem Auto hervorgeholt und ihm ihren Dienstausweis gezeigt hatte.
      »Es geht um Roger Leveson-Gower.«
      »Ach, den.« Dawson machte eine wegwerfende Handbewegung, und Gemma sah, wie er sich entspannte. Er wies mit einer ruckhaften Kopfbewegung zum verglasten Büro, und sie folgte ihm, dankbar, als die Tür sich schloß und das Verkehrsgedonner von Shepherd’s Bush nur noch gedämpft zu hören war. Dawson wies sie zu einem rissigen Ledersessel, wischte sich die Hände an einem schmierigen Lappen ab und zündete sich eine Zigarette an. »Was hat er denn angestellt?«
      Gemma ignorierte die Frage. »War er am vergangenen Donnerstag abend mit Ihnen zusammen, Mr. Dawson?«
      Dawson lehnte sich an den Schreibtisch und blies Rauch durch seine Nasenlöcher in die Luft, während er überlegte. »Ja. Und ich kann Ihnen auch sagen, wann er sich verdrückt hat. Er ist nämlich abgehauen, als er dran gewesen wäre, ’ne Runde zu schmeißen.«
      »Um welche Zeit war das?«
      »Hm, die Band hat um neun mal Pause gemacht - nicht viel später, würd’ ich sagen.«
      »Und hat er gesagt, wohin er wollte?« fragte Gemma ohne große Hoffnung.
      »Nein. Wir haben ihn wegen seiner Kleinen hochgenommen, aber er ist sauer geworden.«
      »Ach, Sie kennen Margaret also?« fragte Gemma erstaunt.
      Dawson zuckte die Achseln. »Sie ist ganz in Ordnung. Er bringt sie manchmal

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