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01 - Der Geist, der mich liebte

01 - Der Geist, der mich liebte

Titel: 01 - Der Geist, der mich liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Logan
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können.«
    »Wenn Tess Ihnen nicht in die Quere gekommen wäre«,ergänzte ich düster.
    Adrian nickte. »Und wenn Sie mehr von dem Wein getrunken hätten.«
    Er hatte mir etwas in den Wein gemischt! Deshalb hatte ich mich so komisch gefühlt! Mir wurde plötzlich heiß und kalt. Ich wollte mich aufbäumen, doch noch immer hatte ich keine Gewalt über meinen Körper. Da zuckte mein Bein. Ich hielt erschrocken den Atem an und fixierte Adrian. Er hatte es nicht gemerkt. »Warum waren Sie überhaupt so freundlich zu mir und haben bereitwillig so viele Geschichten über sich und Ihren angeblichen Großvater erzählt?« Zeit schinden! Während ich mich weiter zwang, ihm in die Augen zu sehen, kämpfte ich darum, meinen Fuß noch einmal dazu zu bringen, sich zu bewegen. Es war mühsam und anstrengend, doch schließlich gelang es mir nicht nur, dass mein Fuß zuckte, sondern ich schaffte es sogar, das Bein kontrolliert ein Stück anzuziehen. Hastig streckte ich es wieder aus und versuchte dasselbe mit dem anderen. Es funktionierte! Die Betäubung schien langsam nachzulassen.
    »Wie hätte ich sonst Ihr Vertrauen gewinnen sollen, ohne Ihnen etwas über mich zu erzählen?« Er grinste gehässig. »Haben Sie sich nicht zu mir hingezogen gefühlt, weil ich genau wie Sie in einer Großstadt aufgewachsen bin? Sie sind ja schweißgebadet!«
    Die Kraft, die es mich gekostet hatte, meine Beine zu bewegen, hatte mich tatsächlich zum Schwitzen gebracht. Adrian griff nach einem feuchten Tuch und wischte mir damit über die Stirn.
    »Der Sheriff wird bald hier sein«, versuchte ich ein weiteres Ablenkungsmanöver. Warum zum Teufel brachte er mich hierher, wenn er fürchten musste, dass Sheriff Travis jeden Moment an seiner Tür läuten könnte? Die Antwort
    fand ich in seinem Blick. Er wusste es. Er wusste, der Sheriff würde nicht kommen. »Woher?«, fragte ich nur.
    »Ich habe in seinem Büro angerufen, als ich in der Küche war. Natürlich unter falschem Namen. Deputy Wallace erzählte mir, der gute Ed sei längst zu Hause und sehe sich vermutlich gerade das Footballspiel im Fernsehen an. Quälen Sie sich nicht länger.« Er nahm das Tuch von meiner Stirn, legte es zur Seite und griff nach dem Skalpell. »Bringen wir es hinter uns.«
    »Warten Sie!« Der Anblick der scharfen Klinge war so erschreckend, dass ich Mühe hatte, überhaupt einen Ton herauszubringen. Das Novocain hatte meine Arme und Beine lahmgelegt. Nun lähmte die Angst auch noch meine Zunge. Einzig das Wissen, dass ich nie mehr würde reden können, wenn ich jetzt den Mund hielt, quetschte die nächsten Worte aus mir heraus. »Habe ich nicht ein Recht darauf, wenigstens zu erfahren, warum Sie das alles tun?« Los, komm schon!, beschwor ich ihn im Stillen. Sei wie alle Bösewichte, die ich aus dem Fernsehen kenne! Eitel und selbstverliebt und so von dir überzeugt, dass du nicht umhin kannst, deinem Opfer triumphierend von deinem genialen Plan zu berichten!
    »Hat Nicholas Ihnen etwa nichts von dem Buch erzählt?«
    »Doch, hat er. Aber nur wenig. Ich weiß nur, dass es irgendeinen Trank ...«
    Ich brach abrupt ab, als er sich tief über mich beugte und mir in die Augen sah.
    »Sie sind wirklich süß, wissen Sie das?« Sein warmer
    Atem strich über mein Gesicht. Dann küsste er mich. Seine Lippen brannten auf meinen und ich widerstand nur sehr schwer dem Drang, ihn zu beißen. Hätte ich es getan, wäre das seiner Bereitschaft, mir mehr zu erzählen, sicher nicht zuträglich gewesen. Ich ließ seinen Kuss also über mich ergehen, ohne ihn zu erwidern. Endlich ließ er von mir ab und zog seinen Kopf ein Stück zurück. »Unter anderen Umständen ... zu schade. Ich hatte wirklich gehofft, dass Sie vorher zumindest noch mit mir schlafen würden. Immerhin fanden Sie mich doch ziemlich scharf, oder?« Plötzlich begann er zu kichern. Ein leises Glucksen, das immer lauter wurde, um dann abrupt zu enden. Er zuckte die Schultern. »Daraus wird wohl nichts mehr.«
    Am liebsten hätte ich ihm ins Gesicht gespuckt. Stattdessen fragte ich: »Das alles wegen eines Tranks, warum?«
    »Weil es mich umbringt, wenn ich nicht eine dauerhafte Lösung finde. Sehen Sie, Sam«, begann er und griff nach einem hellgrünen Gummihandschuh, »am Anfang war alles ganz einfach. Ich habe den Trank gebraut und er hat mich zehn Jahre nicht altern lassen. Natürlich musste ich vorher ein wenig experimentieren, bis ich die richtige Mischung hatte. Nach zehn Jahren brauchte ich eine zweite Dosis. Sie

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