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01- Die Normannenbraut

01- Die Normannenbraut

Titel: 01- Die Normannenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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wie du es befiehlst - aber nur einen Mann meiner eigenen Wahl. Solltest du beschlossen haben, mich mit Fennen zu vermählen … «
    Ungeduldig fiel er ihr ins Wort. »Es ist nicht Fennen mac Cormac. Ich habe dich Olaf dem Weißen versprochen, und du wirst morgen vor Einbruch der Abenddämmerung dein Ehegelübde ablegen.«
    »Was?« Alles Blut wich aus ihren Wangen.
    »Du hast es gehört!« Jetzt schrie er wieder, weil er das Entsetzen in ihrem bleichen Gesicht nicht ertrug. »Morgen wirst du Olaf heiraten. Die Verträge sind bereits besiegelt. «
    »Vater! Nein, das kannst du nicht … Du weißt, wie sehr ich die Wikinger verabscheue, vor allem den Wolf!« Erin begann, am ganzen Körper zu zittern. Vergeblich versuchte sie, sich einzureden, sie habe sich verhört. In Aeds Augen las sie nur zu deutlich die bittere Wahrheit. »Das werde ich nicht tun!« fügte sie entschlossen hinzu.
    »Doch.«
    Verzweifelt eilte sie zu ihm und warf sich auf die Knie. »Vater, bittet Er ist ein Barbar’ Diesem blutrünstigen norwegischen Wolf kannst du dein eigenes Fleisch und Blut nicht überantworten. Ich werde Fennen heiraten oder einen anderen oder ins Kloster gehen, was immer du willst - aber zwing mich nicht, die Frau des Schlächters zu werden, der unsere Familie niedergemetzelt hat’ Wir sind Iren, Vater, und die Brehon-Gesetze schützen unsere Frauen … «
    »Und sie besagen ebenso, dass Töchter ihre Väter ehren sollen.« Er wich ihrem Blick aus, betrachtete immer noch, seine Pergamente.
    »Verstehst du denn nicht!« stieß sie hervor. »Ich kann es nicht! Lieber sterbe ich.« Als er sie noch immer nicht anschaute, brach sie in Tränen aus. »O Vater, bitte!«
    Schluchzend vergrub sie das Gesicht in seinem Schoß und dachte bitter: Noch nie hat er meinen Tränen widerstanden. Und jetzt handelt er ohne jegliches Gefühl …
    »Du verstehst es nicht!« würgte sie hervor, von neuem Entsetzen erfasst, als sie sich das Wiedersehen mit Olaf ausmalte. Er hatte ihr >süße< Rache geschworen. Wenn sie ihn tatsächlich heiraten musste, würde er sie vielleicht töten - oder ihr das Leben zur Hölle machen.
    Plötzlich hörte sie Schritte und richtete sich auf. Zwei große, starke Krieger, die sie nicht kannte, waren an den Schreibtisch getreten. Ihr Vater hob eine Hand. »Sorgt dafür dass sie gut bewacht wird«, sagte er leise.
    Die Männer griffen nach Erin. Wütend riss sie sich los, stand auf und reckte das Kinn vor. Bis vor kurzem hatte sie noch gehofft, alles wäre ein böser Traum. Doch nun musste sie sich mit der grausigen Wirklichkeit abfinden. Ihr Vater, den sie ein Leben lang geliebt hatte, warf sie kaltblütig dem Feind vor die Füße. Sie war überzeugt gewesen, er würde nicht einmal die niedrigste irische Hure einem Wikinger überlassen. Und nun lieferte er dem Wolf seine Tochter aus. Angesichts seiner abweisenden Miene erkannte sie, wie sinnlos jede weitere Bitte wäre. Er hatte sich hinter einem unsichtbaren, undurchdringlichen Schild verschanzt.
    »Rührt mich nicht an!« fauchte sie, zu den Wächtern gewandt, und warf die lange Schleppe ihres Umhangs über einen Arm. »Ich bin durchaus imstande, aus eigener Kraft zu gehen. « Die Schultern gestrafft, eilte sie zum Zeltausgang, wo sie sich noch einmal umdrehte. »Ich werde den Wikinger nicht heiraten, Vater. Solltest du versuchen, mich dazu zu zwingen, entfessle ich einen Aufruhr, der ,sogar deinen stärksten Krieger erbleichen lassen wird.«
    Aed sah sie noch immer nicht an. »Ich bin der Ard-Righ - und dein Vater, der dich viel zu sehr verwöhnt hat. Der Kummer, den ich dir bereite, schmerzt mich selber noch mehr als dich, aber ich tue, was ich tun muss. Für Irland, das wichtiger ist als du oder ich. Um dieses Landes und seines Volkes und um künftiger Jahrhunderte willen, wirst du den Wolf von Norwegen heiraten, Erin.«
    Wortlos kehrte sie ihm den Rücken und ging hinaus. Die beiden Männer führten sie in ein Wäldchen, zu einem Zelt, das von mehreren Wachtposten umgeben war. Erbost schüttelte sie die Hand des Kriegers ab, der sie hineingeleiten wollte, und schlug die Klappe hinter sich zu.
    »Erin?« Ihre Schwester Bede erwartete sie, die Augen voller Mitleid.
    Weinend warf sich Erin in ihre Arme. »O Bede, Vater Olaf … «
    »Ich weiß«, erwiderte Bede und strich ihr besänftigend über das schwarze Haar.
    Es dauerte eine Weile, bis Erins Tränen versiegten. Dann rückte sie ein wenig von Bede ab und schaute ihr in die Augen. »Ich werde den Wolf nicht

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