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01 - Die verbotene Oase - Mein neues Leben im Harem der Frauen

Titel: 01 - Die verbotene Oase - Mein neues Leben im Harem der Frauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Choga Regina Egbeme
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konnte.
    Bisi begann das schmutzige Geschirr zusammenzuräumen, um es später neben dem Brunnen zu waschen. Fließendes Wasser gab es seit unserer Rückkehr auf die Farm nicht mehr. „Was war da denn drin?“, fragte Bisi und deutete auf jene Tonschale, die die noch namenlose Hündin geleert hatte.
    „Die Wurmkur“, sagte ich.
    Nachdenklich betrachtete Bisi die flachere Schale, die sie selbst zuvor hereingebracht hatte. „Sag mal“, meinte sie gedehnt, „kann es sein...?“
    Da fiel es mir wieder ein: Ich hatte die Wurmkur in der flachen Schale zubereitet, Bisis Abführtee war in der höheren gewesen. Bisi betrachtete den Welpen. „Na, die wird bald gut beschäftigt sein“, murmelte sie.
    „Und ich auch“, setzte ich hinzu. „Am besten schlafe ich gleich draußen im Lehnstuhl.“
    Als ich mich in dem Stuhl niederließ, leistete meine Lieblingsmama mir Gesellschaft, und wenig später kam auch Ada dazu. „Ich habe nachgedacht“, meinte Bisi. „Wir müssen für deine Arbeit als Heilerin eine Lösung finden.“ Sie deutete auf den jetzt im Dunkeln liegenden Flachbau schräg gegenüber dem Haupthaus. Der englische Farmer hatte ihn als so genanntes boys' quarter für seine Arbeiter bauen lassen. Während meiner Pubertätsjahre hatte dort Bisis Sohn Jo gewohnt und nebenan seine Werkstatt gehabt. Seit unserem Fortgang war das Gebäude verfallen und nicht wieder repariert worden.
    „Dort hättest du Platz genug“, meinte Ada. „Du könntest eine größere Kräuterküche einrichten. Wenn es sich ergibt, könntest du dort auch fremde Patienten empfangen. Auf jeden Fall wäre eine kleine Krankenstation nicht falsch. Wenn jemand von uns krank wird, braucht sie nicht bei den anderen zu bleiben. Und auch die Frau, die vorhin hier war, müsste nicht zweimal am Tag gebracht werden, während sie die Kur macht.“
    Mama Bisis Gesicht glühte vor Begeisterung. „Eine kleine Heilstation wäre genau die richtige Aufgabe für dich. Außerdem brauchen wir dringend mehr Einnahmen. Ich habe kürzlich erst mit Mama Ngozi über unsere Finanzen gesprochen. Was wir mit dem Verkauf unserer überschüssigen Produktion durch die Kooperative einnehmen, reicht gerade mal, um neues Saatgut zu kaufen. Aber Ngozi meint, wir brauchen dringend ein paar Rücklagen.“ Ngozi musste es wissen, denn sie verwaltete unsere - stets leere - Kasse. Unsere ständige Geldknappheit war allerdings ein Zustand, den wir alle als Teil unserer selbst gewählten Isolation betrachteten. Was jedoch nicht hieß, dass es so bleiben musste ...
    „Das sind ja ganz tolle Pläne“, stimmte ich mit milder Ironie zu. „Aber hast du nicht gerade gesagt, wir haben kein Geld? Wovon sollen wir das bezahlen?“
    Die Mienen meiner beiden Patentanten verdüsterten sich. „War nur so ein Gedanke“, schwächte Mama Bisi ab.
    Die kleine Hündin auf meinem Schoß wurde allmählich unruhig. Ich entfernte mich mit ihr ein Stück vom Haus und spann den Gedanken weiter: Eine eigene Heilstation wäre ideal. Und eine Kräuterküche, in die nicht mehr jeder, egal wie lieb es gemeint war, hineinplatzen konnte, war längst überfällig. Die vertauschten Tees waren nicht so schlimm. Was aber, wenn ich einmal Giftpflanzen zubereiten musste ...?
    Ada und Bisi waren bei meiner Rückkehr in ein ernstes Gespräch vertieft. Ada begann: „Der Mann der Muslimin - weshalb fährt der eigentlich einen so großen Lastwagen?“ Ich nannte den Grund und die beiden wechselten einen triumphierenden Blick.
    „Kann er dich bezahlen?“, fragte Bisi.
    Darüber hatte ich mir bisher keine Gedanken gemacht. Deshalb hob ich ratlos die Schultern.
    „Er baut das Haus auf und du behandelst seine Frau“, verkündete Ada kurz und bündig.
    Ich war zu müde, um über diesen Vorschlag nachdenken zu können. Die kleine Hündin hatte sich in meinem Schoß eingerollt.
    „Hat sie schon einen Namen? Josh wollte doch immer einen eigenen Corn haben, so wie du damals“, meinte Bisi.
    „Wir hatten einen Corn“, sagte ich. „Einen zweiten kann es nicht geben. Jedes Lebewesen ist einzigartig. Ihr hier würden wir keinen Gefallen tun, wenn wir sie Corn nennen.“
    „Wie dann? Hat Josh schon einen Vorschlag gemacht?“
    „Einen?“ Ich lachte schläfrig. „Tausend! Von Samtauge über Wildfang und Baby bis zu Lisa ist er schon auf alle möglichen Ideen gekommen.“
    „Was ist dein Vorschlag?“
    Ich zögerte einen Moment. Bislang hatte ich nicht ausgesprochen, was mir eingefallen war. Es musste sowohl mit ihrem

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