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01 - Ekstase der Liebe

01 - Ekstase der Liebe

Titel: 01 - Ekstase der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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über den Raum. Jennings
starrte beharrlich auf die leuchtenden Farben des orientalischen Teppichs, der
sein Arbeitszimmer schmückte.
    Endlich
sprach Alex. »Bereiten Sie die Scheidungspapiere vor«, sagte er. Jennings
nickte. Sein Feingefühl verbat es ihm zu erwähnen, dass die bereits
vorbereiteten Dokumente sich in der Mappe befanden, die auf seinen Knien lag.
Alex erhob sich. »Ich werde mich mit Ihnen in Verbindung setzen, wenn Sie die
Scheidung in die Wege leiten sollen.«
    Jennings
verbeugte sich und Alex verließ das Arbeitszimmer.
    Er
musste in aller Ruhe über das Ganze nachdenken. In London war zwischen seiner
Frau und Patrick eindeutig nichts vorgefallen. Die Tatsache, dass Charlotte bei
Patricks Anblick in Ohnmacht gefallen war, hatte ihm einen schmerzlichen Stich
versetzt. Natürlich, sie musste ihn, lieben. Frauen vergaßen nie den Mann, an
den sie ihre Jungfräulichkeit verloren hatten. Ein tiefer Schmerz brannte in
Alex' Herz und wurde unbarmherzig verbannt.
    Das
Kind war offensichtlich die Lösung. Wenn es sein Kind war, würde Charlotte
jetzt unbeholfen, dick und kurz vor der Geburt sein. Aber das war
unwahrscheinlich, dachte er, als er sich daran erinnerte, dass er Charlotte
mitten in ihrer monatlichen Blutung verlassen hatte. Sie war nicht schwanger
gewesen, als er gegangen war, also, wessen Kind trug sie dann gerade? Er war
sich sehr deutlich bewusst, dass Jennings von »dem Kind« gesprochen hatte; dann
bestand also kein Zweifel daran, dass Charlotte eines trug. Es musste Patricks
sein.
    Plötzlich
merkte Alex, dass er gedankenverloren die Straße hinunterging, die von
Jennings' Kanzlei zu den Inns of Court führte. Sein Reitknecht folgte ihm die
Straße entlang und führte die Pferde. Die Pferde waren frisch, er konnte
genauso gut nach Downes Manor aufbrechen. Er hatte Pferde in der Oxford Road
untergebracht und er konnte neben der Kutsche herreiten. Das Letzte, was er
nach Wochen auf einem Schiff brauchen konnte, waren zwei Tage in einer kleinen,
schwankenden Kutsche. Alex hob die Hand, um den Reitknecht und die Kutsche
herbeizurufen, und brüllte einige Befehle. Einer der Lakaien sprang geschickt
von seinem Platz und verschwand. Er würde Alex' Kleider packen und sie ihm nach
Downes Manor nachschicken.
    Ich
habe vergessen, die Geschenke zu erwähnen, dachte Alex, und starrte dem Lakaien
geistesabwesend hinterher. Er hatte in den letzten Monaten liebevoll Geschenke
für Charlotte und Pippa ausgesucht, ein Stück leuchtend blaue Seide hier, ein
geschnitztes Holzspielzeug dort. Irgendwie waren sie zu zwei Stapeln angewachsen,
ein Beweis dafür, dass er während der letzten fünf Monate unablässig an seine
Frau und sein Kind gedacht hatte. Egal, dachte Alex nüchtern. Er hatte sich
genug zum Esel gemacht, indem er sich erlaubt hatte, überhaupt an Charlotte zu
denken. Sie hatte offensichtlich keinen weiteren Gedanken an ihn verschwendet,
nachdem er an Bord des Schiffes gegangen war. Er verspürte einen Anflug des
Bedauerns, als er an Pippas Geschenke dachte. Er konnte sie immer noch dazu
benutzen, sie aufzuheitern, wenn sie ohne Charlotte nach London zurückkehrten.
    Alex
starrte kalt vor sich hin, als er in der Kutsche saß. Er gewöhnte sich schnell
an die schwankende Bewegung, als die Pferde die Hauptstraße nach Oxfordshire
entlangtrabten. Wie der unerschütterliche Jennings gesagt hatte, es hing alles
von dem Geburtstag des Kindes ab. Sobald er den Raum betrat, würde er wissen,
wie weit Charlotte war. Wenn Charlotte nicht bereits schwer an dem Kind trug,
sah er keinen Grund, diese ganze unangenehme Angelegenheit mit ihr zu besprechen.
Warum böse Worte? Alex' Herz verhärtete sich zu Stahl, als er das Bild seiner
Frau vor sich sah, wie sie ihn anflehte, ihm vielleicht sogar versprach -
noch einmal -, dass er ihr vertrauen konnte.
    Die
Stille, die in der Kutsche Einzug hielt, war verhängnisvoll leer, sie entbehrte
jeglicher Freundlichkeit und Wärme. Alex hatte einen bitteren Geschmack im Mund
und ein grauenvoller Schmerz pochte hinter seinen Augen; er fühlte sich, als
hätte man einen wichtigen Teil seiner selbst irgendwo auf die Straße geworfen,
hinter die Staubwolke, die die galoppierenden Hufe der Pferde aufwirbelte. Er
dachte immer wieder: Schluss damit! Lass es wieder so sein, wie es war
... bitte, irgendjemand soll es wieder so machen, wie es war, bevor ich zum
Außenministerium gegangen, bevor ich nach Italien gefahren bin, bevor ich
Charlottes Seite verlassen

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