01 - Ekstase der Liebe
habe.
Aber
niemand bot sich an, ihm diesen kleinen Dienst zu erweisen, und so entfernte
sich Alexander Foakes immer weiter von dem anderen Alex, dort hinten im Staub:
dem Alex vor Hastings, dem Alex vor Italien, dem Alex, der liebte und geliebt
wurde.
Kapitel 20
Als Alex an der
geraden Reihe von Eichenbäumen vorbeiritt, die entlang der Straße zu Downes
Manor standen, hatte er die eisige Mauer, die in Italien durch die Erinnerungen
an Charlotte eingestürzt war, Schritt für Schritt wieder aufgebaut. Die letzten
beiden Nächte hatte er wach gelegen und schneidende Verachtung hatte seinen
Körper geschüttelt. Schließlich gelangte er an den Punkt, an dem sich seine
Lippen zu einem sarkastischen Lächeln verzogen. Bei Gott, Patrick hat schon
immer gesagt, dass ich bei Frauen einen schrecklichen Geschmack habe, dachte
er.
Der
ganze Skandal erschien ihm erschreckend passend, wenn er die letzten dreißig
Jahre Revue passieren ließ. Zuerst hatte er sich in einem Garten in eine
Prostituierte in Ausbildung verliebt. Darin hatte er versucht, diese Erfahrung
in der Ehe neu aufleben zu lassen. Ein Flittchen unter gut erzogenen jungen
Damen zu finden schien nicht so schwer zu sein. Das Problem war, dass sein
Gartenmädchen ihre gewählte Karriere weitergeführt hatte und dass die Frau, die
er geheiratet hatte ...
Nun,
Charlottes Ruf sprach für sich. Alex wurde es eng ums Herz. Er war
entschlossen, nicht die Beherrschung zu verlieren, wie er es in Bournemouth
getan hatte. Was für einen Sinn hatte es, jemanden anzuschreien, der sich
genauso benahm, wie er es kannte.
Alex
bremste sich. Er musste Maria und Charlotte in seinem Kopf auseinander halten.
Schließlich war Patrick der erste Mann, den Charlotte geliebt hatte. Sie hatte
ihm ihre Jungfräulichkeit geschenkt. Das war nicht dasselbe wie bei Maria, die
mit jedem Mann mit zwei Beinen und der dazugehörigen Ausstattung geschlafen
hatte. Wenn er ins Zimmer kam und Charlotte kurz vor der Geburt vorfand, würde
er wissen, dass es sein Kind wer. Wenn nicht, nun, dann war es das Kind seines
Bruders und, bemerkte eine bittere Stimme in seinem Kopf, dieses Kind wird
wahrscheinlich dein Erbe sein. Er hatte nach dieser Sache genug von Ehefrauen
und Frauen. Er würde seinen blödsinnigen Traum aufgeben, jemanden zu finden,
der so ungehemmt und zärtlich wie das Gartenmädchen war. Er würde eine Frau
finden, wenn er eine brauchte, und die Titel und das Land Patricks Erben
überlassen, selbst wenn dieser Erbe Charlottes Kind war.
Alex hatte keine
Ahnung, wie sehr er darauf vertraute, eine dicke, unförmige Charlotte
vorzufinden, die in Downes Manor auf ihn wartete, bis er zu dem neuen
Sommerhaus im Garten ging. Und da war sie. Er stand eine Weile still, eine
Ewigkeit, wie ihm schien. Charlotte saß auf dem Boden des luftigen Terrazzo.
Pippa
saß ihr gegenüber und sie spielten mit Puppen. Charlottes Puppe sprach und
jetzt schien Pippas Puppe unbeholfen auf dem Boden zu tanzen ... aber es war
Charlottes Taille, die Alex' Blicke auf sich zog. Sie war eindeutig schwanger.
Ihr wundervoller Körper war um die Taille aufgeblüht, ihre Brüste, in ein weißes,
zartes Musselinkleid gehüllt, blickten üppig und großzügig aus dem tief
ausgeschnittenen Kleid hervor. Und sie strahlte, war reizender und schöner, als
er sie in Erinnerung hatte. Weiche Locken fielen ihr in den Nacken und lange,
tiefschwarze Wimpern berührten ihre Wangen. Sie war so schön, dass sich seine
Brust schmerzlich zusammenzog, als hätte jemand einen Schlüssel in seiner Brust
umgedreht.
Genau
in dem Augenblick sah Pippas Kindermädchen auf und sah ihren Herren vor dem
Sommerhaus stehen. Ein kurzer Blick aus den harten, harten Augen des. Grafen
und Katy geriet beinahe in Panik, was sonst nie geschah. Sie handelte
instinktiv, um Pippa vor dem Unangenehmen, das gleich geschehen würde, zu
schützen.
»Mylady,
Pippa und ich sind im Schulzimmer.« Katy kniete sich hin und hob Pippa hoch,
den wütenden Aufschrei, den ihre schnelle Entscheidung begleitete, ignorierte
sie völlig. Pippa hasste es, so plötzlich hochgehoben zu werden. Ihre kleine
Puppe fiel ihr aus der Hand und ihr Geschrei schwoll zu einem Brüllen an.
Charlotte
strich sich die schwarzen Locken aus den Augen und blickte verwirrt auf. Katy
lief bereits flink auf das Haupthaus zu. Pippas Stimme wurde immer leiser,
während Katy sich entfernte. Dann verstand Charlotte. Sie drehte ihren Kopf
nach links, da war er und starrte auf sie hinunter.
Ihr
Herz
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