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01 - Ekstase der Liebe

01 - Ekstase der Liebe

Titel: 01 - Ekstase der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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Haaren
neben ihm gebeugt.
    »Patrick!«,
beharrte Braddon.
    Endlich
sah Patrick auf, doch die unterdrückte Aggressivität, mit der Alex gelassen am
Türrahmen lehnte, ließ  ihn zögern. Die Zwillinge hatten sich schon immer ohne
Worte verstanden. Patrick spürte vom anderen Ende des Raumes aus, dass Alex
von kaltem, eiskaltem Zorn erfüllt war.
    Er ging
langsam zu Alex und blieb vor ihm stehen. Seine gewölbten Augenbrauen flogen
nach oben und stellten seinem Zwilling stumm eine Frage.
    Alex
erforschte Patricks Gesicht. Einen Augenblick herrschte in der Bibliothek
vollkommene Stille, kein Geräusch außer dem Zischen und Knacken der grünen
Scheite, die im Kamin brannten, durchdrang die Luft.
    »Zur
Hölle«, sagte Alex ruhig. »Du hast es nicht getan, oder?«
    Patrick
blieb, wo er war. »Ich habe nicht mit deiner Frau geschlafen, wenn es das ist,
was du meinst.«
    Alex'
Gesicht war eine unbewegte, kalte Maske. Als er nicht reagierte, legte Patrick
einen Arm um die Schultern seines Bruders und drehte ihn um. Alex folgte ihm,
als würde er schlafwandeln. Die beiden Männer gingen aus der Bibliothek, ohne
sich umzusehen.
    »Meine
Güte!«, stieß Arabella Calhoun hervor. (Sie war die rothaarige, bezaubernde
Frau, die das Sofa mit Patrick geteilt hatte.) »Der sieht aber finster aus,
nicht wahr?«
    Als
Braddon nicht antwortete, streckte sie ihren zarten Fuß vor sich aus und
betrachtete ihn sorgfältig von allen Seiten. Ihr gefielen diese Schuhe ziemlich
gut. Sie waren natürlich französisch, blassblau und mit kleinen weißen Tauben
bestickt.
    Braddon
ging zu ihr hinüber und legte die Arme auf die Lehne des Sofas.
    »Was
halten Sie davon, Braddon?«, fragte Arabella verträumt. Sie benutzte den
Vornamen des Grafen, weil sie viel davor hielt, größtmögliche Intimität mit
allen männlichen Freunden ihrer aktuellen Amour herzustellen. Und in dem
Augenblick, als Patrick mit seinem Bruder aus der Bibliothek gegangen war,
erkannte sie, dass diese besondere Amour womöglich der Vergangenheit angehörte.
Patrick schien Familienprobleme zu haben. Arabella schauderte. Sie hasste
Familienprobleme: so trist, so ermüdend, so unromantisch.
    »Was
halte ich wovon?«
    »Was
Sie von meinen Schuhen halten!«
    Braddon
starrte sie an. Das ist der Grund, warum ich bei Frauen nie weiterkomme. Was
konnte ein Mensch über Schuhe sagen?
    »Sie
sind sehr ... sie sind sehr klein.«
    Arabella
warf ihm einen verärgerten Blick zu. Dieser Mann war ein Rüpel, das war sicher.
Aber er sah sie so ängstlich an, dass sie sich erweichen ließ.
    »Nun,
Braddon«, sagte sie und klopfte auf das Kissen neben sich. »Da Patrick
verschwunden ist, ohne sich die Mühe zu machen, ein Wort zu sagen, leisten Sie
mir doch Gesellschaft.«
    Und es
war gut, dass sie diese Einladung aussprach. Denn etwa eine Stunde später, als
Vorset erschien, um Brandy und Erfrischungen anzubieten, verkündete er, dass
der Graf von Sheffield und Downes und sein Bruder davongaloppiert waren, ohne
zu erwähnen, wann sie zurückkommen würden.
    »Das
gefällt mir!«, sagte Arabella und ihre Augen füllten sich mit locker sitzenden
Tränen. Sie wandte sich Braddon zu, der sehr-dicht neben ihr saß. »Haben
Sie je etwas so Ungehobeltes gehört? Ich habe es gar nicht nötig, diesen Kerl
den ganzen Weg aufs Land zu begleiten. Die Männer stellen sich jeden Abend an
der Theatertür an, nur um mich zum Essen einzuladen!«
    »Ich weiß«,
meinte Braddon und nahm Arabellas Hand. »Ich war einer von ihnen.« Er starrte
seelenvoll in Arabellas Augen und sie war etwas aufgeheitert.
    Schließlich,
vertraute sie ihrem Mädchen später an diesem Abend an, ist ein Mann wie der
andere, nicht wahr? Und während Patrick besser aussah, war Braddon viel
zugänglicher. Schuhe - Hüte - alles war heutzutage so teuer!
    Als
eine silberne Mondsichel am Himmel über dem dunklen Wald, durch den die Straße
führte, auftauchte, streckte Patrick die Hand aus und riss an den Zügeln seines
Bruders. Alex' Pferd war schweißbedeckt und keuchte heftig, seine Flanken hoben
und senkten sich hastig, als sie stehen blieben.
    »Wir
müssen hier Rast machen, Alex.«
    Alex
warf ihm einen wütenden Blick zu. Patrick übersah diesen gelassen und lenkte
sein Pferd in eine Straße zu ihrer Rechten, an der ein Schild mit: der
Aufschrift Buffington, 1 Meile stand.
    »Es
gibt ein annehmbares Gasthaus in Buffington«, rief er über die Schulter.
    Dann
hielt er inne und drehte sein Pferd um, weil er spürte, dass sein Bruder

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