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01 - Ekstase der Liebe

01 - Ekstase der Liebe

Titel: 01 - Ekstase der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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entschuldigen, nach oben laufen, Charlotte in ihr Kleid stecken
und sie wieder nach unten bringen? Aber dann erinnerte Adelaide sich
verzweifelt an Charlottes rote Augen. Außerdem waren die beiden wahrscheinlich
nicht die richtigen, beziehungsweise der richtige, und Charlotte wäre furchtbar
enttäuscht.
    Die
beiden Männer blickten immer noch in den Ballsaal hinunter, Er sucht sie,
dachte Charlottes Mutter plötzlich. Er ist wegen ihr hier. Ihre Gefühle ihm
gegenüber erwärmten sich aber wem gegenüber? Welcher von beiden war der
Richtige? Für sie sahen sie völlig gleich aus. Ich hoffe doch sehr, Charlotte
würde den Unterschied merken, dachte sie etwas säuerlich.
    Noch während
sie die Männer beobachteten, machten sie auf dem Absatz kehrt und gingen. Sie
haben sie nicht gefunden, dachte Adelaide. Wie interessant. Ich hatte Recht,
Charlotte nicht zu stören, es ist ja erst der Anfang der Saison. Als sie selbst
in die Gesellschaft eingeführt worden war, hatte sie an fünfzig Bällen und
dreiundsechzig Frühstücken teilgenommen, und wenn Charlotte in der nächsten
Woche dem zukünftigen Grafen von Sheffield und Downes nicht begegnete, würde
sie ihren Hut verspeisen.
    »Sylvester,
mein Lieber«, sagte die Herzogin und führte ihren Partner von der Tanzfläche.
»Ich hätte gern ein Glas Limonade und eine Unterredung. Wir haben den ganzen
Abend noch nicht geredet und Sie wissen, dass ich jeden einzelnen Tanz tanzen
muss, so dass ich noch keine Zeit für ein Gespräch hatte.«
    Sylvester
fühlte sich geschmeichelt. »Mein innigster Wunsch ist es, neben Ihnen zu
sitzen, meine Gnädigste«, entgegnete er vergnügt, obwohl er etwas verblüfft
feststellen musste, dass die Unterhaltung ausschließlich einem galt: dem
zukünftigen Grafen von Sheffield und Downes und seinem Bruder. Aber wie die
meisten Menschen war Sylvester die geborene Klatschbase, nur dass er aus seiner
Neigung keinen Hehl machte. Er lehnte sich zu Adelaide hinüber und erzählte
bereitwillig Geschichten über Zwischenfälle in Oxford und eine Schlägerei in
Vauxhall vor zwei Jahren, bei der beide Brüder in Begleitung eines leichten
Mädchens gewesen und mit einem anderen ihrer >Freunde< handgreiflich
geworden waren. Bei allen seinen Geschichten ließ er die delikaten Einzelheiten
aus.
    Und
doch sagte er genug, um Adelaide davon zu überzeugen, dass Charlotte nicht die
erste Maid war, die Alexander oder Patrick in einem Garten entjungfert hatten.
Und um zu erklären, warum Adeleide selbst sie nicht kannte. Offensichtlich
verbrachten die Zwillinge nicht viel Zeit in ehrbarer Gesellschaft. Noch ein
Anhaltspunkt dafür, dass einer von ihnen hierher gekommen war, um Charlotte zu
suchen, dachte Adelaide.
    Trotzdem
waren sie Gentlemen, nein, sogar Männer von Adel. Und ihr Vater war mit ihrem
Mann, Marcel, befreundet, und wenn einer von beiden hier die Hand im
Spiel hatte, würde Marcel dafür sorgen, dass er bis morgen Abend um Charlottes
Hand anhielt.
    »Ich
habe gehört«, schwatzte Sylvester weiter, »dass Sheffie sich überlegt, die
beiden zu trennen; zusammen schlagen sie zu sehr über die Stränge. Er hat davon
gesprochen, sie auf den Kontinent zu schicken, oder vielleicht war es auch so:
einen nach Europa, den anderen in den Fernen Osten, etwas in der Art. Ich kann
mich nicht mehr ganz genau entsinnen, aber das war es: ja, einer nach Europa,
der andere in den Fernen Osten. Er sollte besser nicht seinen Erben in den
Osten schicken, für den Fall, dass er dort von Piraten gefangen wird. Sheffie
ist nicht hier, oder doch?« Sylvester sah sich suchend nach Woodleigh Foakes
um, dem derzeitigen Grafen von Sheffield und Downes.
    »Nein«,
erwiderte Adelaide abwesend. »Ich glaube, es geht ihm wieder schlechter; er
leidet fürchterlich an der Gicht.«
    Genau
in diesem Augenblick hörte die Musik auf und der neue Partner der Herzogin, Sir
Walter Midford, tauchte wie aus dem Nichts an ihrer Seite auf. Sylvester
verbeugte sich etwas knarrend (er trug seit einigen Jahren ein Korsett) und ihr
junger Partner führte sie auf die Tanzfläche.
    Sylvester
stand einige Zeit still da und schürzte seine Lippen. Ich frage mich, warum sie
so an den Jungs interessiert ist, dachte er, und seine klatschsüchtige Nase
witterte einen Skandal. Kein Skandal, seufzte er dann. Man neigte dazu zu vergessen,
dass Adelaide Mutter dreier Töchter war, dennoch war sie es und der Erbe von
Foakes war eine ausgezeichnete Partie.
    Die
Herzogin ihrerseits grübelte während eines

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