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01 - Ekstase der Liebe

01 - Ekstase der Liebe

Titel: 01 - Ekstase der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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erst sie, dann Pippa an.
    »Nein«,
erwiderte er. »Ich werde Pippa nicht mehr auf Bucephalus' Rücken nehmen.«
    Er
hatte ein so besonderes Lächeln für sie, dachte Charlotte, als sie an Campion
vorbei durch die Tür schlüpfte. Dabei bildeten sich Fältchen um seine Augen und
es versprach ... Küsse. Küsse und mehr.

Kapitel 9
    Eloise York, die
Marquise von Brandenburg, strich gereizt ihre über die Ellbogen reichenden
Handschuhe glatt, während sie die Treppe im Stadthaus ihres Mannes langsam
hinabstieg. Sie war ungehalten. Sehr ungehalten. Eloise war eine Frau, die sich
ihres Einflusses bewusst war. Sie hatte ein sehr feines Gespür für Anstand,
eine Eigenschaft, auf die sie sehr stolz war. Und durch eine Grausamkeit Gottes
war sie mit einer Tochter gestraft, die ein leichtfertiges, dummes Ding war.
Als sie in Sophies Alter war, kleidete sie sich nur in Weiß und senkte fügsam
den Kopf, wenn ihre Eltern den Raum betraten. Sie hatte ihrem Vater niemals in
die Augen gesehen, bis sie verheiratet war. Aber Sophie! Hatte es je einen
Augenblick gegeben, in dem sie ihre Mutter nicht frech angesehen und sich
geweigert hatte, das zu tun, was immer ihre Mutter gerade wollte, und war es
auch nur eine Lappalie?
    Zum
Beispiel dieser Nachmittag. Als sie, Elosie, verkündet hatte, dass sie zu einer
Teegesellschaft bei Lydia Bingley gehen würden, hatte Sophie sich rundweg
geweigert und gesagt, sie habe einen Termin mit ihrem Portugiesischlehrer
vereinbart. Eloise wusste nicht, wie oft sie schon geäußert hatte, dass eine
junge Dame nichts weiter lernen musste, als wie sie einen Mann fand. Aber
Sophie lehnte weiterhin hartnäckig alle Heiratsanträge ab und lernte neue
Sprachen.
    Die
Marquise atmete tief und ruhig durch. Rasch begutachtete sie ihr Äußeres.
Zumindest sie sah perfekt aus. Ein wenig altmodisch vielleicht, aber sie
billigte die neue französische Mode nicht. Sie war sicher, dass ihre eigene
liebe Mutter - so streng und unnachgiebig in ihren moralischen
Überzeugungen - ihr vergeben würde, der französischen Mode untreu zu
sein. Nein, sie würde diese taillenlosen Kleider nie gutheißen. Und niemals
würde sie ihr stabiles Korsett durch eines dieser neuen, leichten Korsetts
ersetzen. Noch dazu schien Sophie nicht einmal ein leichtes Korsett zu tragen!
Dafür war unter dem Nachthemd, das sie als Kleid zu bezeichnen beliebte, kein
Platz. Eloises Augen funkelten.
    Sie war
an der Eingangstür angelangt und wartete dort ungeduldig, während sie unter dem
weit en Taftkleid mit dem Fuß auf den Marmorboden klopfte. Wo steckte Sophie?
Das Mädchen bestand darauf, ins Theater zu gehen - noch dazu auf der
Drury Lane, wo alle Welt sie sehen konnte -, und wenn sie schon vorhatte,
das Theater halb nackt zu besuchen, könnte sie wenigstens pünktlich erscheinen.
    George
trat aus der Bibliothek und Eloise warf ihm einen scharfen Blick zu. Sie
wusste, was er getan hatte. Ohne Zweifel hatte er ein wenig Brandy heruntergekippt.
Na ja, Shakespeare war schwer und er war so gut gewesen, seine Pläne zu ändern,
als ihm klar wurde, wie viel Aufmerksamkeit seine Frauen an diesem Abend auf
sich ziehen würden. Zum Teufel mit dem Mädchen! Eloise wusste nicht, worüber
sie sich mehr ärgerte über dieses dumme Ding da oben, das ein durchsichtiges
Wischtuch trug, oder ihre noch dümmere Freundin Charlotte, die sich von einem
vollkommen unmöglichen Grafen den Hof machen ließ. Es war eine Schande. Eine
wahre Schande. Wäre der Hinderungsgrund ein anderer gewesen, sie hätte zu einer
Heirat geraten. Aber mit der Aussicht, keine Kinder zu haben, war es sinnlos zu
heiraten. Nein, der Zwillingsbruder war jetzt das wirklich interessante Ziel.
Sobald er von dort, wo immer er sich aufhielt, zurückkam - war es Borneo?
Oder China? beabsichtigte sie, Sophie mit ihm zu verheiraten. Sein Kind würde
den Titel erben, das war offensichtlich. Um Himmels willen, dachte sie etwas
selbstgefällig, an Adelaides Stelle würde ich meine Tochter so schnell wie
möglich aus Alexander Foakes' Reichweite bringen.
    Sie
vernahm das leise Geräusch rauschender Seide, als Sophie neben ihr stand.
»Himmel!«, rief ihre Mutter übellaunig. »Ich habe dich nicht kommen hören.
Zweifellos weil du nicht genug Stoff am Leibe trägst, um eine Maus zu wecken.
Du trägst doch hoffentlich einen Unterrock, oder?« Glücklicherweise wandte
Eloise sich ab, bevor sie Sophies Grinsen sehen konnte. Sophie trug tatsächlich
einen Unterrock, aber er war aus feinstem

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