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01 - Ekstase der Liebe

01 - Ekstase der Liebe

Titel: 01 - Ekstase der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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Chenille.
    Ihr
Vater trat drohend vor sie, während ihr Butler Sophie in den neuen Abendmantel
aus Samt half. »Keine Mätzchen heute Abend, Fräulein«, sagte er und zog streng
die Augenbrauen zusammen.
    »Aber
nein, Sir«, erwiderte Sophie sittsam und zwinkerte ihrem Vater zu.
    Gegen
seinen. Willen musste George lächeln. Seine Frau nahm die Dinge immer so ernst.
Vielleicht bauschte sie diese ganze Sache unnötig auf.
    Erst
als sie ihre Loge betraten und George seine Tochter, ihre schöne Freundin und
seine Frau zu den Sitzen geleitete, bemerkte er, wie Recht seine Frau
tatsächlich hatte. Es war eine Weile her, dass sich wirkliche Stille über das
Publikum auf der Drury Lane gesenkt hatte. Aber in diesem Monat senkte sie sich
wie kühler Schnee auf die nach oben gewandten Gesichter herab und wurde sofort
von einer anschwellenden Böe flüsternder Stimmen und heftig geschwenkter Fächer
abgelöst. Oh Gott, dachte er. Es würde eine lange Nacht werden. Erstens konnte
er Shakespeare nicht ausstehen - egal, wie viele Balladen sie einfügten,
er langweilte sich zu Tode. Und jetzt stand ihm auch noch eine sehr hässliche
Pause bevor. Wahrscheinlich würden sie von Galanen belagert werden, dachte er
düster. Nun ja, wenn er seine Tochter und Lady Charlotte betrachtete, die ganz
vorn in der Loge saßen, konnte. es daran keinen Zweifel geben. Und dann war da
noch dieser Graf. Er war bestimmt hier, es hatte den Anschein, als habe alle
Welt beschlossen, dieses verdammte Stück am selben Abend zu sehen.
    Charlotte
saß still vorn in der Loge und versuchte ihren Fächer nicht zu oft ein-
und auszuklappen. Sie trug das weiße Kleid mit den schwarzen Bändern von
Antonin Carême. Seit sie es gekauft hatte -war das wirklich erst wenige
Monate her? -, schien es kleiner geworden zu sein, oder ihr Busen war
erheblich gewachsen. Sie hatte das Gefühl, als würde er aus dem Kleid
herausfallen. Und dieses Weiß! Warum hatte sie nicht bemerkt, wie fein der
Stoff war, als sie das Kleid bestellte? Selbst jetzt hatte sie das Gefühl, das
Rosa ihrer Beine durch den Stoff und den Unterrock sehen zu können, der selbst aus
Taschentuchstoff gefertigt war.
    Sie sah
zu Sophie hinüber und ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen. Sophie mochte
klein sein, aber ihre Oberweite war es nicht und auch sie trug ein sehr
gewagtes Kleid im Empirestil. Das Oberteil war aus einem mitternachtsblauen
Stoff und an seiner breitesten Stelle etwa zwei Zoll breit. Sophie erwiderte
ihren Blick und zwinkerte ihr unverschämt zu.
    »Ist es
nicht herrlich, eine solche Aufmerksamkeit zu erregen?«, flüsterte sie hinter
ihrem Fächer. »Ich schwöre dir, Charlotte, wenn ich dich nicht ohnehin schon so
gerne hätte, ich würde darauf bestehen, dass wir Freundinnen werden. Wir müssen
einfach zusammensitzen. Schon aus Gefälligkeit, damit die Klatschtanten sich
nicht den Hals ausrenken, wenn sie ihn von deiner zu meiner Loge drehen!«
    »Oh,
Sophie!«
    »Natürlich
sehen sie in Wahrheit nur dich an, nicht mich. Ich gewinne nur durch die
Freundschaft zu dir an Berühmtheit«, meinte Sophie traurig. »Oh, wo ist ein
Graf für mich?« Sie wandte die Augen gen Himmel. »Schick mir einen berüchtigten
Liebhaber - bitte!«
    »Er ist
nicht mein Liebhaber!«
    »Ach
nein? Nachdem du sein Kind durch die Straßen getragen und ihn angesehen hast,
als schlüge dir das Herz bis zum Hals? Dann kommst du mit ihm vom Weg ab und
wehe der Frau, die diesen Mann in eine Sackgasse führt.« Sie machte eine
Kopfbewegung nach rechts unten.
    Charlotte
beobachtete fasziniert, wie Alex die Loge der Sheffields betrat und sich ernst
vor seinen Bekannten verbeugte. Er wurde von einer kleinen Gruppe begleitet;
sie erkannte den Marquis von Valconbrass und seine Schwester. Es gab ihr einen
Stich, als Alex Daphne zu einem Platz vorn an der Loge führte.
    Sophies
kräftige kleine Hand umfasste ihr Handgelenk. »Hör auf, ihn zu beobachten,
Charlotte!«
    Erschrocken
lehnte sich Charlotte in ihrem Stuhl zurück und fächerte ihrem plötzlich roten
Gesicht Luft zu.
    »Puh!«,
meinte Sophie. »Man kann dich keine Minute lang allein lassen! Nur ein Tropfen
französischen Blutes und du hättest dich niemals so eindeutig verhalten.«
    Charlotte
starrte sie wütend an. Sophie rümpfte die Nase. »Sieh mich nicht so an,
Charlotte Daicheston!« Sie senkte ihre Stimme. »Du willst ihn, habe ich Recht?«
Charlotte nickte verblüfft. »Nun, du kannst ihn nicht haben, wenn er nicht
kann«, sagte Sophie trocken.

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