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01 - Ekstase der Liebe

01 - Ekstase der Liebe

Titel: 01 - Ekstase der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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schließlich ein Graf, aber ältere Damen verbeugten sich steifer, als sie es
sonst zu tun pflegten, und Männer grüßten ihn mit mitfühlender Miene. Diese
Dummköpfe! Alex' scharf geschnittenes Gesicht wurde noch bedrohlicher. Um die
Wahrheit zu sagen, einige seiner Bekannten gingen ihm nicht wegen des Skandals,
sondern aus reiner Angst aus dem Weg.
    Aber
die meisten sahen Pippa neugierig an und flüsterten hinter vorgehaltener Hand.
Alexander Foakes' Tochter war ihm wie aus dem Gesicht geschnitten. Wenn Pippa
kein zitronenfarbenes Kleid getragen hätte, sie hätte ausgesehen wie eine
jüngere Ausgabe des Grafen. Zahlreiche Mitglieder der Londoner Gesellschaft
fuhren eine Runde, um die beiden noch einmal mit der Kutsche zu passieren, oder
machten unbekümmert am Ende eines Weges kehrt, um zu ihnen zurückzugehen. Wer
war sie? Wer hatte je von einer annullierten Ehe gehört, aus der Kinder
hervorgegangen waren?
    »Ich
habe in meinem Leben nur von einer einzigen Annullierung gehört«, berichtete
Lady Skiffing, »und dazu kam es, als der junge Lord Sybthorpe praktisch bei
seiner Geburt mit der Tochter des Großcousins seines Vaters oder einer
ähnlichen Verwandten verheiratet worden war und einige Jahre später klar wurde,
dass die Braut völlig verrückt war. Also musste sie in eine Anstalt gebracht
werden und er heiratete schließlich ein vollendetes Flittchen - wie hieß
sie noch gleich? Barbara Cullerson, glaube ich. Vom Regen in die Traufe!«,
schloss sie triumphierend. »Aus dieser Ehe gibt es auch keine Kinder«, fügte
sie hinzu, »nicht, dass das etwas zu bedeuten hat, natürlich.«
    »Na ja,
ich weiß noch, dass Miss Filibert - Sie müssen sich an sie erinnern,
liebste Lady Skiffing, sie hatte diese schrecklich auseinander stehenden Zähne -
auf jeden Fall, als Miss Filibert mit ihrem Musiklehrer durchbrannte, oder war
es ihr Tanzlehrer? Ich schwöre, ich habe es vergessen. Auf jeden Fall ließ Lord
Filibert diese Ehe annullieren. Sie hatten nur drei Stunden allein miteinander
verbracht, und deswegen ...« Lady Prestlefield verstummte vielsagend.
    »Die
wirklich interessante Frage ist doch«, meinte Lady Skiffing mit gesenkter
Stimme, »wer ist dieses Kind?«
    »Ja.«
Lady Prestlefield schürzte nachdenklich die Lippen. Die beiden Damen saßen in
einer Barouche, die gerade breit genug für sie und ihre Unterröcke war. Also
konnten sie den Grafen von Sheffield und Downes kaum bitten, sich zu ihnen zu
gesellen, abgesehen davon, dass er sich ohnehin nicht zu zwei alten Damen
gesellen würde.
    Plötzlich
legte Sarah Prestlefield eine Hand auf die Peitsche ihrer Freundin und
signalisierte ihr, die Barouche anzuhalten. »Sehen Sie!«, stieß sie mit kaum
geöffnetem Mund hervor.
    Am
oberen Ende des Weges war Alexander Foakes den zwei regierenden Schönheiten der
Londoner Gesellschaft, Charlotte Daicheston und Sophie York, begegnet, und Lady
Charlotte schien den Grafen zu schelten. Es war schrecklich irritierend, so nah
zu sein und nichts hören zu können. Lady Skiffing trieb ihre Pferde zu einem
langsamen Gang an und sie näherten sich, ohne von den drei jungen Leuten
bemerkt zu werden.
    »Das
ist doch keine Frage der Bequemlichkeit«, hörten sie Charlotte sagen, als sie
nahe genug waren. Ihre Augen leuchteten; sie war wirklich ein reizendes
Mädchen, dachte Lady Skiffing. »Das Kind könnte sich verletzen!«, fuhr
Charlotte fort.
    Nun, da
war sie mit ganz London einer Meinung. Die beiden Damen tauschten
bedeutungsvolle Blicke. Sie hatten beide ihren Gatten eine angemessene Anzahl
von Kindern geschenkt, die außer Sicht untergebracht und versorgt worden waren.
Außer Sicht und außer
Gefahr, hätte man hinzufügen können. Es packte einen das kalte Grausen, ein so
junges Ding auf einem so großen Tier wie diesem schwarzen Ungetüm des Grafen zu
sehen.
    Charlotte
kümmerte es nicht, ob es schicklich war, Kinder in den Park zu bringen. Doch
der Anblick einer lächelnden Pippa, die in den Armen ihres Vaters heftig hin
und her zappelte und mit ihren Absätzen auf dem Rücken eines nervösen Hengstes
trommelte, weckte all die mütterlichen Gefühle, die sie vor drei Jahren
begraben hatte. Sie glitt von ihrem eigenen Pferd, Jamaica, und übergab ihrem
Reitknecht die Zügel.
    »Geben
Sie sie mir«, sagte sie wohl überlegt und stellte sich dicht an Bucephalus'
muskulöse Schulter.
    Alex
sah verblüfft auf sie herab. Was zum Teufel? Pippa war bei ihm vollkommen
sicher.
    »Bucephalus
ist sehr zuverlässig, Lady

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