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01 - Ekstase der Liebe

01 - Ekstase der Liebe

Titel: 01 - Ekstase der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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Hengst gefressen zu werden schien. Sophie, die im Kreis ihrer
drei Kavaliere stand, warf heimlich einen Blick auf Charlotte. Sie sah so
glücklich, so strahlend aus. Sophie hoffte, dass die Viscountesse Alex' Hände
auf Charlottes Schulter nicht bemerkte.
    Was
Charlotte betraf, so war sie es zufrieden, sich einfach an Alex anzulehnen. Sie
verschwendete keinen Gedanken an Viscountesse Dewland oder den Lakaien oder irgendjemanden
sonst, der sie sehen könnte. Sie hatte gerade entdeckt, dass ihr Gesäß gemütlich an
Alex' Oberschenkeln ruhte, und obwohl sich dort eine Minute zuvor noch nichts
gerührt hatte, spürte sie, gerade als die Mohnblume in hundert leuchtend rote
Funken zerstob, dass ... nun ja, sie spürte eben. Sie lächelte glücklich.

Kapitel 11
    Am nächsten Morgen
setzte Chloe sich um sieben Uhr in ihrem Bett auf und zog heftig am Klingelzug.
Heute würde sie für ein Porträt sitzen! Nach ihrem Bad durchforschte sie die
Reihe düsterer Kleider, die in ihrem Schrank hingen. Schließlich wählte sie
ein einfaches weißes Morgenkleid aus. Vielleicht spielte es ohnehin keine
Rolle. Ihre Schulfreundin Sissy hatte sich im Kostüm als Kleopatra porträtieren
lassen. Und als Chloe das Porträt bewundert hatte, hatte Sissy erzählt, dass
das Kostüm nicht wirklich existierte und ihre Mutter ihr nie erlauben würde,
etwas Derartiges zu tragen, solange sie nicht verheiratet war. Chloe hatte die
goldene Schlange, die sich um Sissys Taille wand und der en Kopf sich genau
unter Sissys rechter Brust befand, angestarrt und Sissys Mutter von Herzen
Recht gegeben, obwohl sie das nie gesagt hätte.
    »Nun,
mein Fräulein, du wirst uns also heute nicht helfen, die Krageneinfassungen
fertig zu stellen?«, meinte ihre Mutter streng, aber Chloe sah, dass sie sich
freute. Warum sonst hatte Katryn ihre Tochter auf eine ungeheuer teure Schule
geschickt, wenn sie nicht wollte, dass sie sich in höheren Kreisen bewegte? Im
Grunde war ihre Mutter höchst entzückt, obwohl sie dieses Gefühl in Gegenwart
ihres Mannes nie gezeigt hätte, dem der Gedanke, dass Chloe sich der
Aristokratie anschloss, deutlich missfiel. Aber von dem Augenblick an, als
Katryn van Stork gemerkt hatte, dass ihre einzige Tochter sehr hübsch, wenn
nicht schön, werden würde, hatte sie Pläne geschmiedet. Also strahlte sie ihren
mit Butter bestrichenen Toast an und hielt den Mund.
    Genau
in diesem Augenblick betrat ihr schrecklich steifer Lakai das Frühstückszimmer
und verbeugte sich. Mrs van Stork zuckte zusammen. Er bewegte sich wie eine
Schlange, dieser Peter.
    »Blumen
für Miss van Stork«, verkündete Peter.
    Als
würde er ein Begräbnis ankündigen, dächte Katryn verärgert. Chloe bekam große
Augen. Peter hielt etwa fünf oder sechs Sträuße noch taufrischer Veilchen in
Händen. Sie sahen aus, als wären sie vor nicht mehr als zehn Minuten gepflückt
worden. Peter eilte um den Frühstückstisch, während Chloe ungeduldig wartete.
Er verbeugte sich vor ihrem Stuhl und schließlich riss sie ihm die Blumen aus
den Händen. Peter ging und suchte an der Decke nach einer Antwort, warum er für
einen reichen Kaufmann und nicht für einen großen Lord arbeitete. Weil sie mehr
zahlen, dachte er pragmatisch.
    Chloe
zog mit zitternden Fingern die Karte zwischen den Veilchen hervor. Dann lachte
sie beinahe überrascht auf. Sie waren nicht von Will - oder Baron
Holland, korrigierte sie sich hastig. Stattdessen hielt sie eine elegant
bedruckte Karte in Händen, auf der am unteren Ende der Name Charlotte
Daicheston stand. In beinah männlich wirkender Schrift stand dort die
Nachricht: Ich freue mich sehr auf unsere Verabredung. Lassen Sie es mich
wissen, wenn Ihnen ein anderer Zeitpunkt besser passt. Unterschrieben war
die Karte in ausladender, selbstsicherer Handschrift mit Charlotte.
    »Von
wem ist das?«, schnauzte ihr Vater von seinem Tischende. »Von diesem Laffen,
der gestern Abend hier gegessen hat?« Er hatte nicht verstanden, was es damit
auf sich hatte, dass Baron Holland Lady Charlotte kurz aufgesucht hatte, aber
er glaubte einen Mitgiftjäger zu erkennen, wenn er einen sah. Obwohl er zugeben
musste, dass der Baron erträglicher war als die meisten der zügellosen,
nutzlosen Aristokraten, die er durch die Stadt spazieren sah. Er schien
zumindest etwas vom Handel zu verstehen, was man von der Mehrheit der
Männer, die seine Tochter traf, nicht behaupten konnte.
    »Nein,
Papa«, antwortete Chloe mit leuchtenden Augen. »Es ist eine Nachricht von

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