01 - Ekstase der Liebe
er wollte nicht an dieses besondere Problem
denken.
»Charlotte«,
sagte er mit samtweicher, tiefer Stimme. »Komm her.«
Sie sah
in an, rührte sich aber nicht.
»Charlotte.«
Sie
ging zu ihm hinüber und blieb vor ihm stehen. Vorsichtig streckte er die Hände
aus und legte sie ihr auf die Wangen. Dann ließ er sie langsam über ihren
Körper, die sanfte Wölbung ihrer Brüste, über ihre schmale Taille bis zu ihren
Schenkeln gleiten ... so weit es ging, ohne dass er sich vorbeugen musste. Sie
erschauerte und er sah, wie sie sich nervös mit der Zunge über die Lippen fuhr,
aber sie rührte sich nicht.
»Warum
haben Sie das getan?«, fragte sie schließlich.
»Weil
es nur fair war«, antwortete er unklar. »Jetzt«, er nahm ihre Hände und legte
sie auf seine Wangen, »machen Sie das Gleiche.«
Charlotte
starrte ihn mit ihren grünen Augen an. Sie wird es nicht tun, dachte er. Sie
ist eine gut erzogene Dame, verdammt noch mal! Sie steht wahrscheinlich kurz
davor, schreiend zum Haus zurückzurennen. Doch das Glitzern in seinen Augen
provozierte sie. Genauso vorsichtig wie er strich sie ihm über die Wangen. Sie
waren stachelig, die kleinen Härchen warfen Schatten auf sein Gesicht. Sie fuhr
mit den Fingern langsam über die scharfen Stoppeln. Während er sie beobachtete,
spürte Alex, wie er noch härter wurde, so weit das möglich war. Eine großartige Idee,
dachte er, blieb aber reglos stehen.
Charlottes
Finger wanderten nach unten, über seinen kräftigen, braunen Hals zu seinen
muskulösen Schultern und seiner Brust. Dann zog sie ihre Hände weg.
»0 nein«,
sagte Alex mit seltsam tiefer Stimme, fing ihre Hände wieder ein und legte sie
auf seine Brust. »Sie müssen weitermachen.«
Charlotte
errötete. Er hielt sie an den Handgelenken fest und drückte ihre Hände an sich,
dann führte er sie langsam, ganz langsam über seinen Körper. Charlotte spürte,
wie sie feuerrot wurde. Ihr Herz raste. Auf der Höhe seines Schritts hielt er
inne. Charlotte schnappte nach Luft. Unter ihrer rechten Hand war ein riesiger,
geschwollener... es pulsierte gegen ihre Handfläche. Alex sah auf sie hinunter,
seine Augen im Mondschein rätselhaft schwarz. Sie entzog ihm ihre Hände und
drehte sich weg. Da sie im Begriff war, zum Haus zurückzulaufen, packte Alex
von hinten ihre Schultern und zog sie an seine Brust.
Seinen
Lippen auf ihrem Nacken fühlten sich warm an. »Sehen Sie«, sagte er so leise,
dass sein Atem ihre Nackenhärchen kaum bewegte. »Sie treiben mich in den
Wahnsinn.« Er unterstrich jedes Wort mit einem Kuss. »Ich kann mich nicht
erinnern, dass ich mich je so ... außer mir gefühlt habe.«
Trotz
ihrer Verlegenheit spürte Charlotte, wie ein leichtes Lächeln ihre Mundwinkel
umspielte. Sie lehnte sich ruhig an ihn. Er verschränkte die Arme über ihrer
Brust und legte das Kinn auf ihren Kopf.
»Leider«,
sagte er mit gespieltem Ernst, »wird mir diese vorsichtige Umarmung auch nicht
helfen. Warum gehen Sie nicht vor und verständigen die Gruppe, dass das
Feuerwerk bald beginnt? Ich werde zu Mr Glister zurückgehen und ihm meine Hilfe
anbieten.«
Er
sprach es zwar nicht aus, aber es war offensichtlich, dass er ihnen ein Alibi
für die Zeit im Obstgarten verschaffte, wenn er bei Mr Glister blieb. Charlotte
war seltsam leicht ums Herz. Wie er so an den Baum gelehnt dastand, sah er wie
ein riesiger schwarzer Schatten aus. Sie machte einen Schritt auf ihn zu,
beugte sich vor und drückte ihre Lippen auf seine.
»Ich
wusste, dass diese klassischen Stücke einiges für sich haben«, sagte sie leise
an seinen Lippen. »Ich könnte beginnen, mich dafür zu interessieren ... zum
Beispiel für Satyre.« Sie drehte sich um und ihre schwarzen Bänder flatterten,
als sie schnell auf die Lichter des Hauses zuging.
Alex
fluchte noch einmal, dieses Mal laut. Diese Pantalons waren verdammt unbequem!
Mit einem Grinsen eilte er zu Mr Glister. Sie war sein. Morgen würde er zu
ihrem Vater gehen und ihm das mitteilen. -'
Dreißig Minuten später
stand Alex hinter Charlotte, während herrliche Lichtexplosionen krachten,
auseinander fielen und als Tropfen von grünem und goldenem Licht
hinunterregneten. Seine Hände ruhten leicht auf ihren Schultern und er zog sie
an sich. Charlotte schmiegte sich an ihn und fühlte sich nach all den heftigen
Gefühlen der letzten Stunden seltsam zufrieden. Oben am Fenster beobachtete ein
schmales weißes Gesicht, wie sich eine rote Mohnblume formte und gerade von
einem steigenden
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