Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
01 - Ekstase der Liebe

01 - Ekstase der Liebe

Titel: 01 - Ekstase der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
Vom Netzwerk:
Gestalt
anzunehmen, als sie plötzlich unterbrochen wurde. An der Tür des Ateliers
ertönte ein lautes Klopfen.
    »Was
zum Teufel!«, rief Charlotte völlig undamenhaft und sprang auf.
    Chloe
staunte zum zweiten Mal, seit sie das Atelier betreten hatte, mit offenem Mund.
Sie hatte eine Dame noch nie so fluchen hören.
    Charlotte
war fuchsteufelswild. Chloe hatte sich erst vor zehn Minuten entspannt. Vierzig
Minuten lang waren ihre Schultern angespannt und unnatürlich gewesen. Alle im
Haus wussten, dass sie diesen Raum während ihrer Arbeitsstunden nicht betreten
durften.
    Eine
große Hand griff nach der Tür und öffnete sie. Als Charlotte eine Stimme hörte,
die Campion erklärte, dass er, verdammt noch mal, nicht warten würde, machte
ihr Herz einen Sprung. Es war Alex, der Campions Proteste freundlich, aber
bestimmt zurückwies. Er musste dem Butler die Treppen hinauf gefolgt sein, denn
normalerweise hätte Campion einem Fremden nie erlaubt, die oberen Stockwerke
des Hauses zu betreten.
    Charlotte
richtete sich auf und presste die Lippen aufeinander, als Alex den Raum betrat.
Sie war darauf vorbereitet, ihm die Standpauke seines Lebens zu halten, als sie
bemerkte, dass er nicht allein war. Vor ihm her trippelte Pippa und marschierte
mit ihren drallen Beinen zielstrebig auf den wundervollen Berg Papier zu, den
sie vor sich entdeckt hatte.
    »Halten
Sie sie auf!«, schrie Charlotte. Alex gelang es, die große, gestärkte Schleife
am Rücken von Pippas Kleid zu fassen zu kriegen, als sie gerade im Begriff war,
in den Blätterhaufen einzutauchen. Charlotte lief umher und sammelte die
Blätter ein, während Alex seine kreischende Tochter zurückhielt. Chloe erhob
sich von der Couch.
    »Wie geht
es Ihnen, Mylord?«, fragte sie in ihrer ruhigen Art. »Sie haben mich gestern
Abend kennen gelernt; ich bin Chloe van Stork.«
    »Ich
erinnere mich«, sagte Alex freundlich. »Lassen Sie ein Porträt von sich malen?«
Er hatte sofort begriffen, was die Kerzenleuchter und die Staffelei zu -bedeuten
hatten.
    -»Nun
ja, noch nicht«, erwiderte Chloe. »Lady Charlotte macht noch Skizzen.«
    »Oh,
bitte!«, rief Charlotte. »Nennen Sie mich doch Charlotte.« Sie hob immer noch
Blätter auf, wobei sie Pippa aus den Augenwinkeln beobachtete. Sie würde es
Alex nie verzeihen, wenn er seine Tochter losließe. Schließlich war es ihr
gelungen, alle Skizzen aufzusammeln und sie sicher mit einem Kerzenständer
beschwert auf dem Kaminsims abzulegen. Unterdessen trat Alex mit seiner quietschenden
Tochter auf dem Arm vor Charlottes Staffelei, um sich das Gemälde anzusehen.
Charlotte konnte nicht anders, als ihn zu beobachten.
    Er
stand völlig reglos da. Er bewegte sich nur, um Pippa auf dem Boden abzusetzen.
Sie flitzte sofort los und versuchte einen Stuhl zu erklimmen. Und er rührte
sich noch immer nicht. Charlottes Laune verschlechterte sich immer mehr.
Anscheinend fiel ihm nicht einmal ein freundliches Kompliment ein. Schließlich
hob er den Kopf und sah ihr in die Augen.
    »Warum
Glockenblumen?«
    »Warum
... was meinen Sie damit?«, entgegnete Charlotte verwirrt.
    »Warum
Glockenblumen - warum nicht Kaninchen?« Seine Mundwinkel zuckten. Er ging
auf sie zu. »Sie werden dieses Bild doch behalten, bis Sophie heiratet, oder?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es sich zu den langweiligen Mitgliedern der
Porträtgalerie der Brandenburgs gesellen könnte. Also Kaninchen -Fruchtbarkeit.«
    »Kaninchen,
Fruchtbarkeit«, wiederholte Charlotte wie vor den Kopf geschlagen.
    Chloe
räusperte sich leise. »Es ist eine italienische Sitte, nicht wahr, Mylord? In
der Renaissance schenkte man den Bräuten Porträts von ihnen, auf denen
Kaninchen im Hintergrund spielten.«
    Charlotte
lächelte. Er hat es verstanden! Genau das sollte ihr Bild zeigen: eine Braut,
die kurz davor stand, etwas zu lernen. Alex legte ihr seine großen Hände auf
die Schultern.
    »Das
Porträt ist hervorragend. Das wissen Sie, oder?«
    Sie sah
zu ihm auf, ohne zu antworten.
    Ich
frage mich, warum man ihn den Unmöglichen Grafen nennt, dachte Chloe bei sich,
als sie das schöne Paar betrachtete. Sie standen sehr eng beisammen und in
seinem Gesicht konnte sie lesen, dass Alex nur einen Hauch davon entfernt war,
Charlotte in die Arme zu nehmen. Chloe wurde plötzlich verlegen. Beim Anblick
der nackten Begierde in Alex' Augen spurte sie, wie ihr die Röte ins Gesicht
stieg. Sie wandte sich ab.
    »Wir
müssen nach Italien fahren«, sagte Alex ohne Zögern. »Wir werden nach

Weitere Kostenlose Bücher