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01 - Miss Daisy und der Tote auf dem Eis

01 - Miss Daisy und der Tote auf dem Eis

Titel: 01 - Miss Daisy und der Tote auf dem Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carola Dunn
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mehr lang gesessen.«
    Alec spitzte die Ohren. »Mr. Petrie hat gesagt, daß er bei Tagesanbruch Eislaufen gehen wollte?«
    »Das hat er überall erzählt, als Astwick nach dem Dinner seine schwedischen Leibesübungen und seine Sportideologie runterkrakeelte. Er hielt das für eine großartige Idee. Alles Quatsch, wenn Sie mich fragen. Vermutlich hat er sich eines Besseren besonnen, sonst wäre er ja dagewesen, um Astwick wieder rauszuziehen.«
    Es sei denn, er wäre selbst in das Loch gefallen, dachte Alec.
    Dies alles veränderte die Lage erheblich. Wer hatte noch gewußt, daß Petrie vorhatte, früh Schlittschuhlaufen zu gehen?
    War es dem Mörder egal gewesen, ob er das falsche Opfer erwischte? Konnte dieser freundliche Depp möglicherweise das anvisierte Opfer gewesen sein?

7
     
    »Ich hatte Phillips Plan ja vollkommen vergessen«, sagte Daisy reumütig. »Das verändert die Lage ganz schön, nicht wahr?«
    »Ja, dadurch sehen die Dinge tatsächlich ein bißchen anders aus«, stimmte ihr der Chief Inspector müde zu und rieb sich die Augen.
    »Sehen Sie, ich kenne ihn ziemlich gut, und ich war mir ziemlich sicher, daß Phillip da niemals im Morgengrauen auftauchen würde. Deswegen hat es mich auch nicht besonders beschäftigt. Niemand sonst hier kennt ihn so gut, außer natürlich Fenella. Also werden wohl alle anderen davon ausgegangen sein, daß er tatsächlich mit Lord Stephen Eislaufen geht.«
    »Meinen Sie mit >alle anderen< dieselben Menschen wie Wilfred?«
    »Graf Wentwater und Sir Hugh waren nicht im Wohnzimmer. Ich weiß nicht, ob die anderen alle zugehört haben.« Sie versuchte sich zu erinnern. »Die einzigen, die sich an der Unterhaltung beteiligt haben, waren Lady Josephine und Marjorie, und Marjorie war so sehr damit beschäftigt, Lord Stephen anzuschmachten, daß sie Phillip vielleicht gar nicht gehört hat.«
    »Marjorie! Ich muß einfach mit dieser jungen Dame sprechen, aber ich kann hier auch nicht herumsitzen, bis die Wirkung des Beruhigungsmittels nachläßt. Das wird wohl bis morgen warten müssen. Mal sehen, das bedeutet, daß Lord Wentwater und Sir Hugh von Mr. Petries Plänen nichts wußten, und daß Lord Beddowe, Geoffrey, Lady Marjorie, Lady Josephine und Lady Wentwater davon gewußt haben könnten oder aber auch nicht.«
    »Das war nicht sehr hilfreich, nicht wahr?« sagte Daisy seufzend. »Ich kann mir zwar nicht vorstellen, daß irgend jemand es absichtlich riskiert hätte, Phillip etwas zuleide zu tun anstatt Lord Stephen - er ist ein so harmloser Idiot! -, aber wir können uns natürlich auch nicht sicher sein, wer ihn alles gehört hat.«
    »Das dürfte ein Leichtes sein, das ... Ah, Piper. Na, schon erfolgreich?«
    Detective Constable Piper war mit dem schweren Tritt eines partroullierenden Polizisten in den Raum gekommen. Daisy bemerkte, wie Mr. Fletcher zusammenzuckte. Sie erinnerte sich an Trings katzengleiche, leise Schritte und folgerte, daß Piper wohl erst vor kurzem für die Kriminalpolizei arbeitete.
    »Nichts, Sir. Keine Stiefel in Sicht und auch sonst nichts Außergewöhnliches. Der Portier hat niemanden reingelassen und seine Frau auch nicht. Und Fußspuren gab's außer auf den Wegen und auf der Auffahrt keine.« Der junge Mann schien zutiefst enttäuscht. »Aber vielleicht ist ja jemand hinterm Haus herangekommen und dann dahin gegangen, wo der Schnee zertrampelt ist?«
    »Gute Idee, Constable. Ist das überhaupt möglich, Miss Dalrymple?«
    »Möglich ist das sicherlich, aber bis zur nächsten Straße sind es noch Meilen, wenn man von dem kleinen Weg am Torhäuschen absieht. Und von da aus müßte man auch ewig marschieren, bis man am Haus angekommen ist, ohne in der Nähe der Auffahrt Fußspuren zu hinterlassen.«
    »Ich vermute, man könnte auf der anderen Seite der Parkmauer ein Fahrzeug abstellen. Dann klettert man rüber und geht meilenweit durch den Schnee, im Dunkeln«, sagte der Chief Inspector nachdenklich. »Aber das alles nur, um einen Streich zu spielen? Das erscheint mir doch sehr unwahrscheinlich. Außerdem ist es wohl kaum vorstellbar, daß irgendein Außenstehender wußte, daß Astwick seit neuestem - zumindest seitdem der See zugefroren war - immer im Morgengrauen Schlittschuhlaufen ging. Und noch weniger kann so jemand gewußt haben, daß er alleine seinen Frühsport trieb. Nein, ich glaube, den mysteriösen Fremden können wir ausschließen. Irgendeine andere Idee, Piper?«
    »Nur eins noch, wo doch das Loch im Eis ja ein Beweisstück ist, Sir.

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