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01 - Neptun kann warten

Titel: 01 - Neptun kann warten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. C arver
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beobachtete verunsichert, wie zwei Gestalten aus dem Hangar ins Weltall sprangen. Bei beiden schien es sich nicht um Menschen zu handeln.
    ///Da wären sie. Sobald sie an Bord sind … ///
    /Wer sind sie?/, verlangte Bandicut zu wissen. /Hör auf, deine Spielchen mit mir zu treiben, Charlie!/ Die winzigen Gestalten hatten sich dem Schiff weit genug angenähert, dass er sie mit Vergrößerungsfaktor betrachten konnte, und zu seinem großen Erstaunen erkannte er sie wieder. Halb hatte er schon damit gerechnet gehabt, dass die beiden Außerirdische sein würden.
    ///Napoleon und Copernicus. Ich habe sie so programmiert, dass sie auf unseren Prioritätsruf reagieren.///
    /Aber wir haben ihnen keine Nachricht geschickt … /
    ///Doch, haben wir -über das Datennetz, gestern Abend. Ich wollte kein Aufhebens darum machen, aber sie sind mit dem gleichen Shuttle zur Station hochgeflogen wie wir.///
    /Wieso?/, fragte Bandicut im Flüsterton.
    ///Verbündete. Man kann nie wissen, ob wir Hilfe benötigen.
     Sie sind gute Arbeiter.///
    Bandicut fehlten die Worte. Hätte Charlie ihm früher davon erzählt, hätte Bandicut womöglich dagegen protestiert, noch mehr fremdes Eigentum zu stehlen.
    ///Okay, sie sind drinnen. Jetzt lass uns die Luftschleuse schließen und von hier verschwinden, ehe noch jemand anders auf den Gedanken kommt, an Bord zu hüpfen und dir an den Hals zu gehen.///
    Bandicut schluckte und feuerte die Triebwerke für ein ausgedehntes Kurskorrekturmanöver. Das Schiff passierte den Hangar, dann lag die Station hinter ihnen und fiel rasch zurück. /Charlie/ fragte Bandicut, der sich schmerzvoll des beklemmenden Gefühls in seiner Brust gewahr war. /Was ist eben da hinten passiert – als ich die Fusionskammern gezündet habe?/
    ///Du meinst die Lightshow?///
    /Lightshow? Das sah eher so aus, als hätten wir die Station eingeäschert! Welcher Art von Strahlung hast du die Station ausgesetzt?/
    ///Nur sichtbarem Licht, John. Der Stein hat deinen Triebwerksausstoß konvertiert, größtenteils, um eine dramatische Wirkung zu erzielen – und um genug räumliche Translation zu bewirken, dass wir geradeaus durch das Kontinuum gleiten konnten. Vielleicht haben sie hinter uns einige Erschütterungswellen gespürt, aber ich gehe davon aus, dass sie sich größtenteils nur gewundert haben, was zur Hölle da vor sich gegangen ist.///
    Oh, dachte Bandicut. /Und was ist mit Jensen? Wir haben ihn mit einem Triebwerkstrahl erwischt./ Das Quarx verfiel kurz in Schweigen.
    ///Das weiß ich nicht, John.///
    Bandicut nickte schwermütig. Er erkannte, dass die Lautstärke des Coms stark herabgeregelt war, sodass die Rufe nur noch wie Gemurmel klangen. Hatte er das unterbewusst getan, um sich nicht ablenken zu lassen?
    ///Ich glaube, einige Schlepper verfolgen uns.
    Es wird wohl Zeit, dass wir die Haupttriebwerke zünden.///
    Bandicut zögerte; nur widerwillig wollte er den letzten Schritt einleiten. Ehe er jedoch reagieren konnte, hörte er eine gedämpfte Stimme über Com -jemand schrie nach ihm. Bandicut erhöhte die Lautstärke wieder.
    »BANDICUT HÖREN SIE UNS? WIR HABEN JULIE STONE ZUGESCHALTET. WOLLEN SIE MIT IHR REDEN?«
    Das Herz schien ihm im Hals zu schlagen. Julie? Jetzt? Bitte, Gott, lass mich das nicht durchmachen …
    »JOHN, HIER SPRICHT JULIE!« Er hörte sofort, dass sie mit den Tränen rang. Er schloss die Augen und stellte sich vor, wie sie sich gefühlt haben musste, als sie man ihr gesagt hatte, was er tat. »JOHN, BITTE SPRICH MIT MIR!«
    Julie, bitte, was soll ich dir sagen?, wisperte er lautlos.
    »ICH HAB DIENEN BRIEF GELESEN –«
    Er riss die Augen auf. »Julie? Du hast … den Brief …«
    Als sie seine Antwort hörte, sprach sie schneller weiter als zuvor. »DEIN FREUND – GORDON KRACKING – HAT DIE DATEI FÜR MICH FREIGESCHALTET, DAMIT ICH SIE LESEN KANN. JOHN, ICH – ICH WEIß NICHT, WAS ICH SAGEN SOLL. DAS ATT F S IST VERR … ES IST –«
    Ich weiß …
    »DIE SACHE IST … UNGLAUBLICH, IST … ICH WEIß NICHT …«
    »Du weißt nicht, was du sagen sollst?«, flüsterte er, als wolle er ihrer schwankenden Stimme mit Worten aushelfen. Er bemühte sich um einen selbstbewussten Ton. »Julie, ich weiß, was du denkst«, krächzte er. Erneut versuchte er, die Kontrolle über seine Stimme zurückzuerlangen, und diesmal überschlug sie sich nicht. »Julie, jedes Wort des Briefes ist wahr! Das Artefakt … der Außerirdische … der Komet … die Gefahr für die Erde …«
    »JOHN, ICH … GLAUBE DIR.«

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