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01 - Neptun kann warten

Titel: 01 - Neptun kann warten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. C arver
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Deutlich schwang der Zweifel in ihrer Stimme mit. »ABER DU KANNST NICHT EINFACH … EIN SCHIFF ENTFÜHREN!«
    Bandicuts Augen füllten sich mit Tränen. »Ich darf es nicht bleiben lassen, Julie! Meinst du, ich mach das hier gern? Ich weiß, du kannst mir nicht glauben -nicht wirklich – nicht, bis du das Artefakt selbst gefunden hast.«
    ///Oder bis sie sehen, wozu dieses Schiff hier in der Lage ist.///
    Er blinzelte die Tränen fort. »Oder – der Außerirdische sagt mir gerade …«, fügte er heiser hinzu und übertönte damit Julie, die nach Worten suchte, »bis ihr seht, wozu dieses Schiff hier … in der Lage ist.«
    ///Bis wir anfangen, den Raum zu verdrillen.///
    »Bis wir anfangen, den Raum zu verdrillen.«
    Einige Momente lang erhielt er keine Antwort, und nur statisches Rauschen war zu hören – vermutlich schaltete jemand Julie während ihrer Sprechpausen aus der Verbindung, damit man diskutieren konnte, wer als Nächster mit Bandicut sprechen sollte.
    ///Wir müssen jetzt beschleunigen. Die Schlepper holen auf.///
    /Ja./ Er erhöhte den Triebwerksschub, um sich schneller von der Station zu entfernen. »Julie?«
    »JOHN«, rief Julie, ihre Stimme schwankte.
    »WENN DAS WIRKLICH STIMMT … UND ICH WILL DIR GLAUBEN, DASS ES STIMMT … KANNST DU DANN NICHT NOCH EIN PAAR MINUTEN WARTEN? DAMIT DU MIR ALLES ERKLÄREN KANNST?«
    Er schloss wieder die Augen, kniff sie fest zusammen. Nein, Julie, kann ich nicht. Und es tut mir so Leid, mehr als ich dir sagen kann. Er räusperte sich mehrmals. »Julie, ich … ich wünschte, ich könnte noch bleiben. Aber ich muss los, und zwar sofort. Bitte vertrau mir!
    Das hier muss … erledigt werden! Ich hoffe, du wirst den Grund dafür noch erkennen.« Mühsam schluckte er. »Auf Wieder … auf Wiedersehen, Julie.«
    Er lenkte seine Gedanken nach innen. / Tu etwas, verdammt noch mal!/
    ///Gib mir einen Spritzer Treibstoff.///
    Bandicut berührte die Schalttafel und beobachtete den Monitor. Die Orbitalstation und die ihn verfolgenden Schlepper fielen mit unmöglicher Geschwindigkeit zurück. Er selbst spürte die Beschleunigung nicht einmal. Sein Herz hatte noch nicht aufgehört zu hämmern. Er war sich nicht sicher, ob es je wieder normal schlagen würde.
    ///Okay, das ist genug einfache Translation.
    Lass uns auf Höchstgeschwindigkeit gehen, John.
    Wir haben einen langen Weg vor uns.///
    »JOHN, WAS GESCHIEHT MIT EUCH?«, wisperte Julie.
    Unfähig zu atmen oder zu reden, öffnete er die Zuleitung zu Kammer vier und vertraute darauf, dass das Quarx wusste, was es tat. Eine Heckkamera zeigte ein gleißendes Licht, das in konzentrisch angeordneten Farben erstrahlte; zum Rand hin gingen die Farbtöne ineinander über: Weiß in der Mitte, dann Blau, Grün, Gelb, Orange und ganz außen Tiefrot. Einige Sekunden lang konnte Bandicut die Station nicht mehr erkennen. Dann markierte das Quarx sie für ihn auf dem Bild – ein winziger Lichtpunkt, der hinter dem Horizont der schrumpfenden, orangegrauen Scheibe Tritons verschwand. /Charlie, wie sind wir …?/
    ///Wir verdrillen den Raum, John.
    Sag Neptun auf Wiedersehen.///
    Sein Herz setzte beinahe aus, als er erkannte, dass der große blaue Ball, Neptun, ebenfalls sichtlich schrumpfte, mit beängstigender Geschwindigkeit. Bandicut konnte die Augen nicht von dem Anblick lösen. Er fragte sich, was die Leute in der Station wohl gesehen hatten und was sie nun dachten. Was Julie dachte. Er stellte sich einen Chor aus Stimmen vor … spürte, dass seine Gedanken auf eine Fugue zudrifteten. Dann fühlte er, wie das Quarx den Prozess aufhielt.
    ///Hör auf, John!
    Sag einfach auf Wiedersehen.
    Denk an das, was vor dir liegt.
    Denk positiv.///
    Er konnte weder atmen noch schlucken. /Auf Wiedersehen, Neptun. Auf Wiedersehen, Triton/, hauchte er. /Auf Wiedersehen, Julie./ Und nach einem Moment des Schweigens: /Auf Wiedersehen, Leben./

28 DER SONNE ENTGEGEN
    Eine halbe Stunde später verkündete Charlie, dass der Kurs programmiert sei. Das Quarx hatte die Flugbahn überprüft, indem es sich noch ein letztes Mal mit dem Translator auf Triton in Verbindung gesetzt hatte. Nun konnte Bandicut sich entspannen. Entspannen? Er sah, dass der weiße Diamant in seinem rechten Handgelenk noch ein letztes Mal aufflackerte. Während die Verbindung gestanden hatte, war der schwarze Stein am linken Gelenk heiß gewesen und hatte gepocht. Ansonsten jedoch hatte Bandicut nichts gespürt. Trotzdem starrte er die Steine misstrauisch an und rieb sich die

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