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01 - Neptun kann warten

Titel: 01 - Neptun kann warten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. C arver
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in der Luft spürte, ein Ziehen im Bauch, einen Schauder. /Was zur Hölle war das?/
    ///Da ist eine Fluktuation im
    Torsionsfeld.
    Wir müssen abschalten.///
    Bandicut empfand das bleierne Gewicht der Angst, dann herrschte Schwerelosigkeit und er trieb aus dem Sitz. /Was ist los?/
    ///Ich glaube,
    wir haben deine Fusionskammer Nummer vier
    beschädigt.///
    Bandicut musterte die Monitore, entdeckte aber nichts. Er schaltete auf NeuroLink, um sich die Sache näher ansehen zu können. /Sieht in meinen Augen unbeschädigt aus. Normale Abnutzungsspuren./
    ///Wenn wir die Kammer als normale Fusionskammer benutzten würden,
    wäre der Verschleiß nicht schlimm.
    So aber verursacht die Abnutzung eine Separation im Torsionsfeld.///
    Das klang in Bandicuts Ohren ganz und gar nicht gut. /Und was bedeutet das?/
    ///Wir müssen den Translatorstein herausholen
    und ihn in eine andere Fusionskammer verlegen.///
    Bandicut erwiderte nichts. Das Letzte, was er jetzt tun wollte, war während eines Solo-Flugs durch das Sonnensystem einen Weltraumspaziergang zu unternehmen. Wenn irgendetwas schief ging …
    ///Wir können Napoleon rausschicken, um es zu erledigen.
    Kein Grund, dich in Gefahr zu bringen.///
    Bandicut nickte und runzelte die Stirn. Natürlich. Napoleon könnte die Aufgabe mühelos bewältigen. Dieser Gedanke brachte Bandicut auf eine andere Idee. /Hör mal, Charlie – wenn wir ohnehin hier festsitzen … /
    ///Okay///,
    unterbrach ihn das Quarx.
    ///Ich glaube, das bin ich dir schuldig.///
     
    ***
     
    Zunächst mussten sie Napoleon programmieren und in die Kammer schicken. Dann aktivierten sie das Langstrecken-Com und versuchten, eine Verbindung nach Triton aufzubauen. Bandicut wartete unruhig, während der Computer den Ruf initiierte und sodann auf allen Frequenzen auf eine Antwort wartete. Bei dieser großen Entfernung zu Neptun betrug die Signalverzögerung je eine halbe Stunde für den Hin-und Rückweg. Die Zeit war noch nie so langsam verstrichen. Nach einigen Minuten beschloss Bandicut, den Rest der Nachricht aufs Geratewohl zu übermitteln. Ihnen fehlte schlicht die Zeit, um diese Art von Hin-und-her-Unterhaltung zu führen. Er schickte einen Bündelstrahl nach Triton, und ein schwächeres Rundstrahlsignal als zusätzliche Sicherung. »Triton-Orbitalstation oder jede andere Station, hier spricht John Bandicut von der Neptune Explorer. Weil ich nicht weiß, ob Sie dieses Signal tatsächlich empfangen, will ich nur sagen, was ich sagen muss, und hoffe, dass die Nachricht Sie erreicht.«
    Er zögerte und biss vernehmlich die Zähne zusammen. All seine sorgsam einstudierten Reden hatten sich aus seinem Verstand verflüchtigt. Er rang um Worte. »Ich … entschuldige mich für die Entführung der Neptune Explorer. Hätte es eine andere Möglichkeit gegeben, ich hätte niemals … aber es gab wirklich keine. Ich schätze, mittlerweile wissen alle, was ich Julie Stone in meinem Brief mitgeteilt habe. Jedes Wort davon ist wahr. Es … tut mir Leid, Julie, ich wollte nicht, dass …« Seine Stimme versagte ihm den Dienst. Er fand nicht die richtigen Worte.
    Er holte mühsam Atem.
    »Um es noch einmal zu wiederholen: Ich habe die Neptune Explorer gestohlen um eine … Katastrophe zu verhindern … die der Erde droht. Ich weiß, das klingt verrückt. Aber Sie müssen … fragen Sie ExoArch, dort weiß man, wo das außerirdische Artefakt zu finden ist. Vielleicht haben Sie es mittlerweile schon gefunden.«
    Er blinzelte und dachte: Wenn dieser verdammte Translator sich vor ihnen versteckt, werden sie mir niemals glauben. Erneut sog er rasselnd den Atem ein. »Ich möchte mich einfach nur klar ausdrücken. Allein durch diese außerirdische … Präsenz … von der ein Teil noch immer hier bei mir ist … habe ich von dem Kometen erfahren, der sich auf Kollisionskurs mit der Erde befindet. Und ich bin auf Abfangkurs zu dem Kometen gegangen.«
    ///Vielleicht solltest du ihnen sagen, wo du bist … ///
    /Hä? Wieso?/
    ///Hättest du aus eigener Kraft hierher gelangen können?///
    /Oh./ Bandicut räusperte sich. »Meine gegenwärtige Position …« Er lehnte sich zur Seite, blickte auf die Nav-Anzeigen und las die Ziffern ab. Er hatte bereits fast die Hälfte der Strecke zwischen den Umlaufbahnen von Neptun und Uranus zurückgelegt. »Sie sehen ja, dass ich diese Strecke mit einem gewöhnlichen Fusionsantrieb nicht hätte zurücklegen können, nicht in dieser Zeit. Wenn Sie bezweifeln, dass ich eine außerirdische Technologie

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