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01 - Neptun kann warten

Titel: 01 - Neptun kann warten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. C arver
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über daran denken, dass er nie zuvor in einem offiziellen Bericht gelogen hatte – und es gefiel ihm ganz und gar nicht, dass er nun damit anfangen musste. Schließlich starrte er auf die Worte, die er geschrieben hatte.
    ///Sieht gut aus. Das sollte sich mit der Diagnose des Roboters decken.
    Werden sie es glauben?///
    /Woher soll ich das wissen? Stört es dich, wenn ich hinzufüge: »P.S.: Habe ein außerirdisches Artefakt und einen lebendigen Außerirdischen entdeckt«? Das würde mich reich machen, weißt du. Wir könnten uns auf Costa Rica zur Ruhe setzen./
    Bandicut hörte in seinem Bewusstsein einen Laut, der an einen Seufzer erinnerte.
    ///Wenn du das abspeicherst,
    was du bis jetzt geschrieben hast,
    können wir dann irgendwohin gehen,
    wo wir uns in Ruhe unterhalten können?///
    /Vermutlich schon./
    ///Dann … lass uns das bitte auch tun, ja?///
    Bandicut blickte düster drein, zögerte und drückte dann die SPEICHERN-Taste. Er begegnete Stelniks Blick, deutete mit dem Daumen auf das Terminal und verließ die Operationszentrale, ohne ein weiteres Wort zu verlieren.

5 EINIGE ANIWORTEN
    Glücklicherweise hielt sich niemand im Schlafsaal auf. Bandicut krabbelte in sein Bett und zog den dichten, Lärm schluckenden Schutzvorhang zu, um sich von den anderen fünf Schlafkojen abzuschotten. Dann legte er sich auf den Rücken und seufzte schwer. Unvermittelt verspürte er eine überwältigende Müdigkeit und schloss die Augen. Eigentlich hatte er dem Quarx unzählige Fragen stellen wollen; nun aber wollte er nichts lieber tun, als seinen Augen und seinem Verstand ein wenig Ruhe zu gönnen, nur für einen Moment.
    Das war natürlich unmöglich. Visionen von der Eishöhle fegten durch seine Gedanken wie Geister, die ihn sogar in der Ungestörtheit des eigenen Verstandes heimsuchten. Und nicht nur Bilder der Höhle: Das Artefakt tanzte vor ihm wie ein höhnischer Clown, die Kugeln wirbelten und die Augen zwinkerten. /Jesus!/ Abrupt setzte er sich auf, stieß mit dem Kopf an die Kojendecke und blinzelte in der fast völlig abgedunkelten Schlafstatt.
    ///Ich bin nicht Jesus. Ich heiße Chor … ///
    /Ich weiß, dass du nicht Jesus bist!/, fuhr Bandicut das Quarx innerlich an. /Das ist nur so eine verdammte Redewendung, verstanden?/ Stöhnend ließ er sich wieder zurücksinken und hatte das Gefühl dahinzutreiben, obgleich er reglos in der Koje lag.
    ///Oh.///
    Das Quarx schien verwirrt zu sein.
    ///Du hast desorientiert und irritiert gewirkt. Ich dachte, du würdest vielleicht an … Vergiss es. Möchtest du reden?///
    Bandicut atmete langsam und tief ein. Die Dunkelheit schien von allen Seiten näher zu kriechen und machte ihn plötzlich außerordentlich nervös. Er wusste, was das bedeutete: Er brauchte das Neuro, dringend. Er stand im Begriff, in eine weitere Fugue zu stürzen. /Charlie!/, wisperte er eindringlich. Noch immer schlich die Dunkelheit näher, und er hörte das ferne Murren unwirklicher Stimmen …
    ///Was ist los? Machst du dir Sorgen?///
    /Oh … oh verdammt, ich brauch das Neuro … wenn ich mich nur irgendwo einklinken könnte … kannst du, kannst du machen, dass es aufhört, dieses – ohhhhhh, Jeees … /
    Bevor sein innerer Aufschrei verhallte, sah er einen Blitz, und alles um ihn herum veränderte sich … › ›»
    »»»
    »»»»»» ›»»»»»^:alpha-verbinden›-»»»
    »»»»»»»»»»»»»»»»» »›»»»–‹NeuralLink-vollständig›-›»»
    »»»»»»»»»›»›– < mode shift›-
    Es war, als flackere eine Holo-Darstellung auf und verwandelte die Dunkelheit in eine Reihe von Bildern: Informationsquellen, pulsierend und wartend. Er keuchte, und sein Herz raste. Er war soeben einer drohenden Fugue entgangen und hatte … eine DatenVerbindung hergestellt! Aber wie? Und womit hatte er sich verbunden?
    /Ist das besser?/, fragte das Quarx von irgendwo aus dem Link. Seine Stimme klang nun anders, wie die eines anderen Menschen im Neuro.
    Er konnte nicht sprechen. Sein Herz donnerte vor Freude. Er zitterte. Niemals hätte er gedacht, dass dies möglich wäre, nie hätte er sich träumen lassen -
    /Jetzt bleib ganz ruhig. Das ist kein … /
    /Du hast mich verbunden! Du hast es geschafft! Jesses, das ist … das ist … /
    /John, hör mir zu!/
    Die Bilder ringsum funkelten wie eine Reihe leuchtender Schaltbretter, die darum zu betteln schienen, dass er seine Suchanfragen eingab. Vorsichtig streckte er seinen geistigen Finger aus und …
    /Es ist NICHT SO, WIE DU

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